Zentrale Gedenkveranstaltung im Rathaus am 23. Januar
Der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus ist in Deutschland ein nationaler Gedenktag, der 1996 durch den damaligen Bundespräsidenten Prof. Dr. Roman Herzog eingeführt und auf den 27. Januar festgelegt wurde. Das Datum bezieht sich auf den 27. Januar 1945 als jenem Tag vor nunmehr 75 Jahren, an dem Soldaten der Roten Armee die wenigen Überlebenden des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau befreiten. Der Gedenktag ist allen Opfergruppen des Nationalsozialismus gewidmet und soll nicht nur historische, sondern auch aktuelle politische Bezüge zur Erinnerung und Wachsamkeit im Hinblick auf Verbrechen gegen die Menschlichkeit herstellen.
In Bremen wird nun zum 24. Mal ein Programm vorgestellt, das diesem Gedenken verpflichtet ist und es in seiner Bandbreite mit Leben füllt. Koordiniert vom Verein „Erinnern für die Zukunft e.V.“ und der Landeszentrale für politische Bildung wurde mit Hilfe von vielen Vereinen, Initiativen und Kooperationspartnern ein umfangreiches Programm zusammengestellt.
Zentrale Gedenkveranstaltung im Bremer Rathaus
Im Zentrum steht die zentrale Gedenkveranstaltung des Senats, die am Donnerstag, 23. Januar, um 19.30 Uhr in der Oberen Halle des Bremer Rathaus stattfinden wird. Neben einführenden Worten von Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte und Dr. Thomas Köcher (Direktor Landeszentrale für politische Bildung Bremen) wird Prof. Dr. Frank Bajohr (Institut für Zeitgeschichte / Zentrum für Holocaust-Studien) den Festvortrag mit dem Titel: "Keine Diktatur ohne Gesellschaft. Vom 'Mitmachen' nach 1933" halten. Darüber hinaus verlesen Schülerinnen und Schüler der 10. Klasse der Oberschule Findorff die Namen der Opfer der Medizinverbrechen in Bremen. Für die musikalische Umrahmung sorgt der Knabenchor Unser Lieben Frauen. „Der thematische Schwerpunkt des Gedenkens im Jahr 2020 ist die "Volksgemeinschaft". Daher sind wir froh, dass wir mit Prof. Dr. Frank Bajohr einen aus-gewiesenen Experten auf diesem Gebiet für die zentrale Gedenkveranstaltung des Senats im Bremer Rathaus gewinnen konnten.“ so Dr. Thomas Köcher, Leiter der Landeszentrale für politische Bildung.
Programm von Mitte Januar bis Ende März
Das Bremer Veranstaltungsprogramm wird am 8. Januar mit der Aufführung von „Keine Zuflucht. Nirgends. Die Konferenz der MS St. Louis“ aus der Reihe „Aus den Akten auf die Bühne“ eröffnet. Wie in den letzten Jahren konnte darüber hinaus die Trägerin des Bundesverdienstordens, Michaela Vidlakova, dafür gewonnen werden, zwischen dem 13. und 17. Januar als Zeitzeugin Bremer Schulen zu besuchen und Schüler*innen von der Zeit ihrer Verfolgung zu berichten. Vorträge von Johannes Schwartz („Bremen und Ravensbrück – Gewalt und Geschlecht im Frauen KZ“), Bernhard Gelderblom („Die NS-Reichserntedankfeste auf dem Bückeberg“)“) oder Susanne Heim („Vom Beginn der Deportationen bis zur Fabrik-Aktion“) gehören genauso zum Programm wie die Musikveranstaltung „Rock gegen Rechts“ im Bürgerhaus Obervieland ein umfangreiches Kino-Programm sowie Studienreisen zu Gedenkstätten.
„Wir freuen uns, dass wir, in Zusammenarbeit mit den zahlreichen Kooperationspartnern, wieder ein umfangreiches Programm präsentieren können. Zwischen dem 9. Januar und 25. März 2020 finden fast 50 Veranstaltungen statt, die sich in unterschiedlichster Form der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und dem Gedenken an die Opfer widmen. Dazu gehören Lesungen, Filmvorführungen, Vorträge, Andachten, Konzerte oder Studienreisen die von über 30 Institutionen und Einzelpersonen an verschiedenen Orten in Bremen veranstaltet wer-den“ so Tobias Peters, Sprecher des Vereins „Erinnern für die Zukunft e.V.“
Das Veranstaltungsprogramm 2020 zum Gedenktag an die Opfer des Nationalsozialismus liegt an vielen öffentlichen Einrichtungen in Bremen aus oder kann angefordert werden bei der Landeszentrale für politische Bildung unter (0421) 361-2098. Im Internet gibt es das Programm als unter www.landeszentrale-bremen.de und www.erinnernfuerdiezukunft.de.
Im Download:
Veranstaltungsprogramm - Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus (pdf, 576.6 KB)
Weitere Informationen:
Tobias Peters
Landeszentrale für politische Bildung Bremen
Tel. 0421-361 2098 | tobias.peters@lzpb.bremen.de
Birkenstraße 20-21| 28195 Bremen