Sie sind hier:

Senatskanzlei

Sanierungsarbeiten am Bremer Roland

24.02.2022

Nach fast 40 Jahren „Wind und Wetter“ bekommt das Gitter rund um den Roland einen neuen Anstrich. Dazu werden ab Freitag, 25. Februar 2022, die Gitter-Elemente demontiert und in der ausführenden Malerfirma überarbeitet. Lediglich die Zaunpfosten werden vor Ort gestrichen, da sie fest im Denkmal verankert sind. Um den Roland während der Sanierungsarbeiten zu schützen wird um ihn herum ein Schutzzaun errichtet, der jedoch nach ca. drei Wochen wieder entfernt werden soll. Finanziert wird die Maßnahme durch die vielen Spenden, die Besucherinnen und Besucher in die Spendentruhe im Rathaus einwerfen. Gemeinsam mit dem Bremer Rathaus wurde der Roland im Jahr 2004 in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen.

Der Roland wurde im Jahr 1983 aufwendig restauriert und bekam damals auch einen neuen Kopf. Der alte Kopf ist heute im Focke Museum (Bremer Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte) aus der Nähe zu bewundern. Bei dieser Maßnahme wurde zum Schutz des Rolands auch wieder ein Gitterzaun um die Statue errichtet. Historisch war dies keine Neuerung, denn der Roland hatte – auf alten Bildern dokumentiert – fast immer einen Zaun. Dieser Zaun ist nunmehr in die Jahre gekommen und wird neu gestrichen.

Der Roland – Bremisches Symbol für Freiheit
Die Rolandsstatue vor dem Bremer Rathaus gilt als eines der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt. Mit einer Höhe von mehr als zehn Metern ist der Roland auf dem Marktplatz die größte freistehende Statue des deutschen Mittelalters.

Der im Jahre 1404 errichtete steinerne Bremer Roland ist eine der ältesten und repräsentativsten Rolandstatuen, die einst als Symbol für Freiheit und Marktrecht auf Marktplätzen in Mitteleuropa errichtet wurden. Sie nimmt Bezug auf eine historische Persönlichkeit, nämlich einen Paladin (Begleiter) von Kaiser Karl dem Großen. Der Roland in Bremen soll deutlich machen: Der Kaiser ist Gründer der Stadt, er hat ihr Rechte und Privilegien verliehen. Die Umschrift des Wappens lautet:
"Vryheit do ik yu openbar
de karl und mennich vorst vorwar
desser stede ghegheven hat,
des dankt gode is min radt."
Übersetzung und Erklärung: „Freiheit verkündige ich euch, die Karl und mancher andere Fürst, fürwahr, dieser Stadt gegeben hat. Dafür dankt Gott, dies ist mein Rat". Die Rede ist von Karl dem Großen (Kaiser von 800 bis 814) und den ihm nachfolgenden Herrschern als Garanten von bremischen Schutz- und Freiheitsrechten.

Die ca. 5,5 Meter hohe Figur steht auf einem 60 Zentimeter hohen, gestuften Podest. Im Rücken wird sie von einem Pfeiler gestützt, der von einem gotisch ornamentierten Baldachin gekrönt wird. So erreicht das Denkmal eine Gesamthöhe von 10,21 Metern und ist damit die größte freistehende Statue des deutschen Mittelalters.
Roland und Rathaus in Bremen sind UNESCO-Welterbe der Menschheit, weil sie als außergewöhnliches Zeugnis für bürgerliche Autonomie und Souveränität stehen, wie sie im Laufe von Jahrhunderten in Europa entstanden. Und sie reflektieren in ihrer Symbolik bis heute den eigenständigen Status des Zwei Städte Staates Freie Hansestadt Bremen.

Mehr zum Roland und zum Welterbe in Bremen gibt es hier:
www.welterbe.bremen.de

Achtung Redaktionen:
Die Pressestelle des Senats bietet Ihnen das Foto zu dieser Mitteilung zur honorarfreien Veröffentlichung an. Fotos: Senatspressestelle
Foto-Download (jpg, 681.8 KB)

Ansprechpartner für die Medien:
Das UNESCO-Welterbe-Team im Rathaus (Senatskanzlei), Peter Lohmann, Tel.: (0421) 361-2193, Email: welterbebremen@sk.bremen.de