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Die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft

Schwache Konjunkturlage drückt Ergebnis der Häfen

Zuwächse im Massengutumschlag und im Kreuzfahrtgeschäft, Rückgang im Containerumschlag

16.12.2019

Die weltweite Konjunkturschwäche und Konzernentscheidungen einzelner Reeder haben die bremischen Häfen im Jahr 2019 vor Herausforderungen gestellt. An den Kajen und Terminals der bremischen Zwillingshäfen wird, auf Basis von Schätzungen der Senatorin für Wissenschaft und Häfen, im Jahr 2019 ein seeseitiger Güterumschlag von 71,2 Mio. Tonnen (minus 4,3 Prozent) erwartet. Die Hafenanlagen in Bremen-Stadt konnten mit 13,2 Mio. Tonnen ihren Umschlag demnach um 7,2 Prozent steigern. Bremerhaven verzeichnete mit 58 Mio. Tonnen ein Minus von 6,5 Prozent.

Ursächlich für diesen Umschlagsrückgang in Bremerhaven ist der Containerumschlag mit 52,8 Millionen Tonnen (minus 7 Prozent). Auch die Containeranzahl wird mit 4,9 Millionen Standardcontainern (TEU) um 9 Prozent geringer als im Vorjahr ausfallen. Tim Cordßen, Staatsrat bei der Senatorin für Wissenschaft und Häfen: „Dieser deutliche Rückgang resultiert aus der Verlegung von vier Nordatlantikdiensten der Reederei Hapag-Lloyd von Bremerhaven nach Hamburg. Diese konzernpolitische Entscheidung sagt nichts über die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit der bremischen Häfen aus.“

Im Automobilumschlag wird für das Jahr 2019 ein Umschlag von 2,1 Millionen Fahrzeugen (minus 3,3 Prozent) erwartet. Unter den gegebenen Rahmenbedingungen des nationalen und internationalen Automobilmarktes ist dies für Bremerhaven ein zufriedenstellendes Ergebnis.

Anders ist die Situation beim Massengutumschlag. Der konnte 2019 im Vergleich zum Vorjahr der Prognose zufolge um 14,2 Prozent auf 9,8 Mio. Tonnen zulegen. Da der absolute Zuwachs von 1,2 Mio. Tonnen genau dem Rückgang der Jahre 2017/2018 entspricht, dürfte der Anstieg aus Lagerbestandsauffüllungen resultieren.

Häfenstaatsrat Tim Cordßen (2.v.r.) stellte heute im Rahmen der Landespressekonferenz im Bremer Rathaus zusammen mit Frank Dreeke (Vorstandsvorsitzender BLG Logistics, 2.v.l.) und bremenports-Geschäftsführer Robert Howe (1.v.l.) die bremische Hafenbilanz 2019 vor; rechts: LPK-Vorsitzende Gaby Schuylenburg
Häfenstaatsrat Tim Cordßen (2.v.r.) stellte heute im Rahmen der Landespressekonferenz im Bremer Rathaus zusammen mit Frank Dreeke (Vorstandsvorsitzender BLG Logistics, 2.v.l.) und bremenports-Geschäftsführer Robert Howe (1.v.l.) die bremische Hafenbilanz 2019 vor; rechts: LPK-Vorsitzende Gaby Schuylenburg

Sehr positiv entwickelte sich auch das Kreuzfahrtgeschäft in Bremerhaven. Bereits zum vierten Mal in Folge konnte es zulegen. Die 115 Schiffsabfertigungen bedeuten ein Plus von 5,5 Prozent (gegenüber 109 Abfertigungen in 2018). Mit 246.995 Passagieren wurde gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 3,7 Prozent (238.213 Passagiere im Jahr 2018) erzielt. Die beeindruckende Entwicklung des Kreuzfahrtgeschäftes in Bremerhaven wird durch einen Fünf-Jahres-Vergleich verdeutlicht. So wurden im Jahr 2015 an den Bremerhavener Anlagen 57 Kreuzfahrtschiffe und knapp 66.000 Passagiere begrüßt. Cordßen: „Der bereits beschlossene Ersatzneubau der Columbuskaje wird den Kreuzfahrtstandort weiter stärken. Nach Fertigstellung der notwendigerweise neu zu bauenden Kaje können dort wie bisher bis zu vier Kreuzfahrtschiffe verlässlich und vor allem dauerhaft abgefertigt werden.“

Um die Hafeninfrastruktur weiter zu stärken, wird die Nordmole an der Zufahrt zum Fischereihafen erneuert sowie die Kaje 66 im Eckbereich zwischen der Columbuskaje und der Einfahrt Nordschleuse an der Weser.

Staatsrat Cordßen betonte zudem die immens wichtige Bedeutung der Vertiefung der Fahrrinne der Außenweser für die Wettbewerbsfähigkeit der bremischen Häfen. Cordßen: „Die Vertiefung der Fahrrinne der Außenweser ist trotz des temporär rückläufigen Containerumschlages wichtiger denn je. Bremerhaven ist es bei der derzeitigen Tiefgangsituation in der Außenweser kaum möglich seine Marktanteile in der Nordrange zu halten. Den Containerreedereien müssen möglichst bald Perspektiven durch die Außenweservertiefung aufgezeigt werden.“ Der Bund, beziehungsweise die Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt als Träger des Vorhabens, sei hier gefordert möglichst schnell für Rechtssicherheit zu sorgen und eine Umsetzung herbeizuführen.

Foto: Senatspressestelle

Ansprechpartner für die Medien:
Sebastian Rösener, Pressesprecher bei der Senatorin für Wissenschaft und Häfen, Tel.: (0421) 361-83155, E-Mail: sebastian.roesener@wissenschaft.bremen.de