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Der Senator für Kultur

Seit Beginn eine erfolgreiche Förderstätte für die Freie Bremer Kunstszene

Kulturressort legt Zwischenbericht zum Zentrum für Kunst vor

05.06.2024

Die Freie Kunstszene hat für die kulturelle Entwicklung und die Lebensqualität in Bremen eine große Bedeutung. Deshalb war und ist es dem Senator für Kultur ein wichtiges Anliegen, die Produktions- und Arbeitsbedingungen der freien Szene stetig zu verbessern. Mit der Eröffnung des Zentrums für Kunst (ZFK) auf dem Gelände des Tabakquartiers in Woltmershausen im Januar 2023 wurde diesem Anliegen in herausragender Weise Rechnung getragen.

Performance während des Tages des Offenen Ateliers in Oktober 2023. Foto: Zentrum für Kunst
Performance während des Tages des Offenen Ateliers in Oktober 2023. Foto: Zentrum für Kunst

Die Deputation für Kultur hat am heutigen Mittwoch (5. Juni 2024) einen Zwischenbericht zum Betrieb des Zentrums für Kunst zur Kenntnis genommen. Dazu sagt Kulturstaatsrätin Carmen Emigholz: "Bremen verfügt über eine lebendige freie Szene quer durch alle Kultursparten. Die Künstlerinnen und Künstler greifen wiederholt gesellschaftlich relevante Fragestellungen auf und werden so zu wichtigen Impulsgebenden. Mit der Einrichtung des Zentrums für Kunst konnte das Kulturressort dem Wunsch der Szene nachkommen und auf Ergebnisse aus dem Kulturförderbericht 2018 und dem Denkzellenprozess reagieren: nämlich dem Mangel an Proben- und Aufführungsorten und Atelierarbeitsplätzen entschieden entgegenzuwirken. Ich bin sehr froh darüber, dass dies vom Senat ins Leben gerufene und mit Hilfe privaten Mäzenatentums realisierte Kunst- und Kulturprojekt von der Szene wie auch den Bürgerinnen und Bürgern, nicht nur im Stadtteil Woltmershausen, so gut angenommen wird."

ZFK ermöglicht spartenübergreifendes Arbeiten
Das vom Senator für Kultur als Fachreferat geführte ZFK agiert als Förderstätte für freie Bremer Künstlerinnen und Künstler und schafft einen Ort für spartenübergreifendes Arbeiten und künstlerisches Handeln für die Freie Kunstszene. Auftrag des Zentrums für Kunst ist zuallererst die Förderung staatlich nicht gebundener Kunstschaffender, schwerpunktmäßig aus den Bereichen Bildende Kunst, Theater, Tanz und Musik. Das Haus bietet hierfür eine breite Infrastruktur. Künstlerinnen und Künstler haben die Möglichkeit über Residenz- und Stipendienprogramme die Räume und Ateliers kostenfrei zu nutzen und neue künstlerische Werke und Produktionen für den darstellenden und musikalischen Bereich zu realisieren oder die Räumlichkeiten auch für Weiterbildungs- und Professionalisierungsangebote zu nutzen. Professionelle Produktionsbedingungen und interdisziplinärer Austausch fügen sich im ZFK zu einem inspirierenden Möglichkeitsraum zusammen. Knapp 40 durch öffentliche und transparente Fachjury-Verfahren ausgewählte Bildende Künstlerinnen und Künstler arbeiten im Rahmen von dreijährigen Stipendien in ihren Ateliers kostenfrei und präsentieren ihre Arbeiten über öffentliche erfolgreiche Formate wie den Open Studios, die etwa im November 2023 rund 1.500 Besucher anzogen.

Staatsrätin Carmen Emigholz mit dem Landesbehindertenbeauftragten Arne Frankenstein bei der Premiere T4. Ophelias Garten. Foto: Jana Witte
Staatsrätin Carmen Emigholz mit dem Landesbehindertenbeauftragten Arne Frankenstein bei der Premiere "T4. Ophelias Garten". Foto: Jana Witte

In den vergangenen knapp eineinhalb Jahren seit der großen Eröffnung (Grand Opening) im Januar 2023 und seit Beginn des regulären Spielbetriebes (Vollbetrieb) im September 2023 sowie durch die vorgeschaltete erfolgreiche Pre-Opening-Reihe mit musikalischen Ensembles von August 2022 bis März 2023 ist es gelungen, diese Ansätze erfolgreich umzusetzen. Eine hohe Nachfrage nach den Räumlichkeiten des ZFK und der Arbeit des Hauses bestand schon vor der Bekanntmachung und hält bis heute an. Aktivitäten wie die Bühne Cipolla, das Residenzprojekt (hanse)Pfeyfferey mit ihrem geförderten Residenzprojekt "Ikonografie 2.0" konnten im ZFK einen Namen für sich machen. Auch mittels der Kooperationen des Zentrums für Kunst im Rahmen vieler Veranstaltungen (Globale, Jazzahead, Niederdeutscher Musikwettbewerb und der Setzung eigener publikumswirksamer Veranstaltungen wie den "Open Studios") ist es innerhalb nur kurzer Zeit gelungen, Bremerinnen und Bremer aller Altersgruppen aus allen Stadtteilen für das Zentrum für Kunst zu interessieren.

Das Programm erfährt aber auch im Regelbetrieb eine hohe Wahrnehmung und guten Publikumszuspruch. Das war und ist angesichts der Kürze der Zeitspanne keine Selbstverständlichkeit und zeigt umso mehr, wie effektiv das Haus mit seinen Möglichkeiten eine Lücke schließt. Zudem gab es zu den verschiedenen Veranstaltungen wiederholt ein sehr positives Echo in den Medien. Dies gilt genauso bei neuen Produktionen der residierenden Künstlerinnen und Künstler wie auch bei Veranstaltungen. Beispielhaft sind die Open Studios, die Theateraufführung "T4. Ophelias Garten" oder die Kooperationen mit der Jazzahead sowie dem Landesverband Darstellende Künste für das Kindertheaterfestival zu nennen.

Voller Saal im Zentrum für Kunst. Foto: Kerstin Rolfes
Voller Saal im Zentrum für Kunst. Foto: Kerstin Rolfes

Der Erfolg des ZFK lässt sich auch an konkreten Zahlen festmachen. Seit Ende Mai 2022 bis jetzt konnten 137 öffentliche Veranstaltungen und Aufführungen aus den unterschiedlichen Bereichen realisiert werden, in denen 640 Künstlerinnen und Künstler (Mehrfachaufführungen einzelner Künstlergruppen miteinbezogen) eingebunden waren beziehungsweise sind. Die Besucherzahl für diese öffentlichen Veranstaltungen beläuft sich bisher auf 13.750 Personen mit einer hohen Vielfalt in Alter und Herkunft aus der Region. Bei speziellen Formaten (Jazzahead, "Changing Cities", 50 Jahre Kunst im Öffentlichen Raum oder der Globale mit City of Literature) erreicht das Zentrum für Kunst auch Gäste aus einem überregionalen sowie internationalen Einzugsgebiet. Das Feedback der Besucherinnen und Besucher ist sehr positiv zu werten mit einem besonderen Fokus auf die künstlerische Vielfalt, die Atmosphäre des Gebäudes und die Räumlichkeiten mit Blick auf den alten Industriecharakter.

Besonderes Interesse zeigt sich auch durch die direkten Anwohnerinnen und Anwohner des Stadtteils Woltmershausen, die sich über die Entwicklungen im Quartier erfreut zeigen. Die Möglichkeit für die Künstlerinnen und Künstler im ZFK Proben zu halten wird auch sehr gut angenommen. Seit Sommer 2022 konnten die unterschiedlichen Probenräume an bis zu sieben Tagen die Woche 947 Mal von verschiedenen Künstlergruppen genutzt werden und sind damit nahezu ausgebucht. Seit Spielzeitbeginn im September 2023 konnten im Schnitt 13 verschiedene Ensembles pro Monat im Zentrum für Kunst proben.

Auf Belange der Nutzenden abgestimmte Konzeption einzigartig
In der kulturfachlichen Bewertung betont der Bericht, dass die Arbeitsmöglichkeiten und die auf die Belange der Künstlerinnen und Künstler genau abgestimmte Konzeption des Zentrums auch im bundesweiten Vergleich einzigartig sind. Sie erhöhen die künstlerische Qualität bei den im ZFK abgebildeten Disziplinen und schaffen eine fortschreitende Vernetzung zwischen den Kunstschaffenden und den Berufsverbänden. Gemeinsame Projekte und Veranstaltungen mit den Bremer Philharmoniker wurden bereits auf den Weg gebracht. Die Bedeutung eines solchen Förderinstrumentes für die Freie Kunst- und Kulturszene wird schon jetzt erkennbar. Die Künstlerinnen und Künstler werden auf ihrem Weg der Profilierung und Etablierung in dieser Stadt gestärkt und bereichern durch ihre künstlerischen Darbietungen das kulturelle Leben Bremens spürbar. Das Zentrum für Kunst bietet Programm für alle und jeden, in den unterschiedlichsten Formaten. Daneben bildet die Stadtteil-Kulturarbeit einen weiteren Schwerpunkt.

Carmen Emigholz: "Das Ziel des Zentrums für Kunst ist, als eine Kulturinstitution zu agieren, die sinnstiftende und auch kritische Kunst befördert, neue Produktionen im Rahmen von Residenzen unterstützt, um dem oftmals noch vorhandenen Image von 'Kunst im Elfenbeinturm' entgegenzuwirken. Hier werden Themen wie Inklusion, kulturelle Teilhabe, Diversität und Kooperation gefördert, die fest im Konzept des Zentrums für Kunst verankert sind. Das liefert gerade in Zeiten antidemokratischer Bewegungen starke Argumente für die Freiheit und Verantwortung der Kunst und jedes Menschen."

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Werner Wick, Pressesprecher beim Senator für Kultur, Tel.: (0421) 361-16173, E-Mail: werner.wick@kultur.bremen.de