Ausbildungsquote beträgt 8,4 Prozent/Gezielte Werbung um Migranten
16.11.2010„Bremen übernimmt mit seiner hohen Ausbildungsquote von 8,4 Prozent auch in 2011 eine Vorbildfunktion. Der Senat hat für das kommende Jahr 467 Ausbildungsplätze beschlossen,“ erklärt Bürgermeisterin Karoline Linnert im Anschluss an die heutige Senatssitzung. Bei allen Personalentscheidungen müsse stets zwischen notwendigen Sparanstrengungen und wünschenswerter Personalausstattung abgewogen werden. „Dem Personalabbau sind Grenzen gesetzt - mit Rücksicht auf die Beschäftigten und die Bürgerinnen und Bürgern, die einen Anspruch auf qualifizierte Dienstleistungen der öffentlichen Verwaltung haben.“
Der frühzeitige Beschluss in Sachen Ausbildung soll Bremen gute Chancen im Wettstreit um die besten Bewerberinnen und Bewerber sichern. „Die verschiedenen Bereiche können jetzt mit der Nachwuchswerbung starten!“ Der öffentliche Dienst wird auf Ausbildungsbörsen und bei Informationstagen Schülerinnen und Schüler aktiv über ihre Chancen im öffentlichen Dienst aufklären. Karoline Linnert betont: „Dabei haben wir das Thema interkulturelle Kompetenzen der Verwaltung weiter im Blick. Wir wollen die Zahl der Beschäftigten mit migrantischer Herkunft steigern. Ein weiteres wichtiges Anliegen ist ein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis. Wir wollen mehr weibliche Auszubildende für so genannte Männerberufe gewinnen, beispielsweise bei der Feuerwehr und im Justizvollzug. Gleichzeitig wünschen wir uns mehr Männer als Erzieher in den Kindergärten.“
Von den 467 Ausbildungsplätzen werden 164 Plätze zur Deckung des Personalbedarfs der öffentlichen Verwaltung angeboten. Über den eigenen Bedarf hinaus werden zusätzlich 160 Ausbildungsplätze beim Aus- und Fortbildungszentrum (AFZ) sowie der Ausbildungsgesellschaft Bremen (ABiG) eingeplant. Bei der AbiG bekommen Jugendliche mit schlechten Chancen auf dem Arbeitsmarkt eine Berufsausbildung, teilweise im Verbund mit Betrieben aus der Wirtschaft. Weiter 143 Plätze stehen für das Anerkennungsjahr angehender Erzieherinnen und Erzieher sowie Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen zur Verfügung.
Die Ausbildungszahlen für den öffentlichen Dienst im Einzelnen:
„Das Thema Polizeinachwuchs wird nach der Wahl im Mai erneut auf der Tagesordnung stehen. Die jetzt beschlossenen 49 Ausbildungsplätze (plus 11 für Bremerhaven) sind nicht das letzte Wort,“ erläutert Bürgermeisterin Karoline Linnert. „Da wird sicher noch nachgelegt. Der neu gewählte Senat soll darüber entscheiden, wie viel angehende Polizistinnen und Polizisten insgesamt im Oktober nächsten Jahres eingestellt werden sollen. Für diese Legislaturperiode gilt der Beschluss, die Polizei von Personaleinsparungen auszunehmen. Darüber, wie viel Neueinstellungen es gibt, wird der neu gewählte Senat entscheiden. Mit den heute beschlossenen 49 Ausbildungsplätzen ermöglichen wir den frühzeitigen Beginn des Bewerbungsverfahrens.“
Mit der Ausbildungsquote von 8,4 Prozent erreicht der Senat erneut sein zu Beginn der Legislaturperiode gesetztes Ziel einer Ausbildungsquote von mindestens 7,5 Prozent. Auch die Bremer Gesellschaften und Eigenbetriebe sind gehalten, dies Ziel zu erreichen. Sollte die Ausbildungsquote 7,5 Prozent unterschreiten, müssen die Geschäftsführer dem Aufsichtsrat schriftlich begründen, woran es gelegen hat.
Im Anhang: Übersicht über die Ausbildungsplätze in der Zeit von 2008-2011 (pdf, 439.2 KB)