Fachbereich Rechtswissenschaft zieht an den Domshof
28.02.2023Paragrafen büffeln statt Finanzgeschäften: Die Vision von Lernen und Lehren im Gebäude der NordLB wird konkret. Die Universität Bremen soll dort in Form des Fachbereichs der Rechtswissenschaft einen Anker in der Innenstadt bekommen. Der Senat hat heute (28. Februar 2023) beschlossen, das Gebäude der NordLB am Domshof für die Universität anzumieten und damit die Präsenz der Uni in der Innenstadt deutlich zu erhöhen.
Das Gebäude der NordLB soll ab 2024 langfristig für die angehenden Juristen angemietet werden und gleichzeitig auch Flächen für Begegnungen und Veranstaltungen bieten, in denen Wissenschaft für Bremerinnen und Bremer erlebbar wird. Das inhaltliche, eng mit der Universität abgestimmte Konzept der Senatorin für Wissenschaft sieht den Umzug der insgesamt rund 1.500 Studierenden und 160 Beschäftigten des Fachbereichs Rechtswissenschaften vor, weil er aufgrund seiner weitgehend autarken Studienstruktur und seinen traditionell engen Beziehungen zu den Gerichtsbarkeiten rund um die Domsheide als Innenstadt-Nukleus in besonderem Maße geeignet ist. Ebenfalls im NordLB-Gebäude untergebracht werden soll die große Jura-Bibliothek. Die Immobilie aus dem Jahr 2016 ist baulich, energetisch und technisch auf dem neuesten Stand - ihre Räumlichkeiten lassen sich vergleichsweise einfach an die Raumbedarfe der Universität anpassen. So kann beispielsweise die vorhandene Kantine in der sechsten Etage zu einer Mensa umgebaut und die ehemalige Kassenhalle künftig als Veranstaltungsort und Verbindungelement zwischen Universität und Stadtgesellschaft genutzt werden.
Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte: "Die Universität wünscht sich seit langem, stärker in der Stadtgesellschaft verankert zu sein und stärker von der Stadtgesellschaft wahrgenommen zu werden. Mit dem Innenstadt-Campus kommt die Uni diesem Ziel einen ersten, aber einen sehr großen Schritt näher. Gleichzeitig ist es gut, dass mit der Uni auch junges, studentisches Leben in die Innenstadt kommt."
Dr. Claudia Schilling, Senatorin für Wissenschaft und Häfen: "1.500 Studierende am Domshof bringen nicht nur Leben in die Stadtmitte. Sie sind ein großer Schritt, um die Wissenschaft in Richtung Stadtgesellschaft zu öffnen. Mit einem Unicampus im Zentrum betonen wir auch die Bedeutung des Wissenschaftssystems für die nachhaltige Weiterentwicklung und den wirtschaftlichen Erfolg des Bundeslandes."
Professorin Jutta Günther, Rektorin der Universität Bremen: "Wir freuen uns über den geplanten neuen Standort der Universität Bremen in der Innenstadt. Der Domshof ist ein zentraler Standort für die Wissenschaft, mit direkter Verkehrsanbindung zum bestehenden Campus im Technologiepark. Hier werden wir die Rechtswissenschaften ansiedeln. Gleichzeitig gewinnen wir flexibel nutzbare Räume, die es uns noch besser ermöglichen, mit der Stadtgesellschaft in Verbindung zu bleiben."
Grundsätzliches Ziel ist es, auch einen größeren Hörsaal in der Innenstadt zu etablieren. Darüber hinaus soll geprüft werden, welches weitere innerstädtische Potential für neue Standorte wissenschaftlicher Einrichtungen sowie für studentisches Wohnen und Arbeiten vorhanden ist. Dafür werden die Senatorin für Wissenschaft und Häfen und das Projektbüro Innenstadt Bremen in Abstimmung mit der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau und der Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa jeweils über das Bundesprogramm "Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren (ZIZ)" finanzierte Machbarkeitsstudien beauftragen, die diese zusätzlichen Entwicklungsmöglichkeiten in Anknüpfung an die Strategie Centrum Bremen 2030+ aufzeigen. Die Vergaben werden im I./II. Quartal 2023 durchgeführt. Erste Ergebnisse werden voraussichtlich Anfang 2024 erwartet.
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