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Senat stellt Weichen für Ankauf des Lloydhofes

23.10.2012

Die Entwicklung eines neuen Einkaufszentrums im Ansgariquartier auf der Fläche des Lloydhofes und des Parkhauses am Brill nimmt Fahrt auf. Nach intensiven Verhandlungen mit den Eigentümern der Immobilie Lloydhof haben der Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen und der Senator für Umwelt, Bau und Verkehr dem Senat jetzt vorgeschlagen, den Gebäudekomplex für 23,8 Mio. Euro zu erwerben. Die hierfür erforderlichen parlamentarischen Beschlüsse sollen jetzt vorbereitet und in den nächsten Wochen eingeholt werden.

Bei der Pressekonferenz zum Thema "Ankauf des Lloydhofes": Senator Dr. Joachim Lohse, Senator Martin Günthner und Senatssprecher Hermann Kleen (v.r.)
Bei der Pressekonferenz zum Thema "Ankauf des Lloydhofes": Senator Dr. Joachim Lohse, Senator Martin Günthner und Senatssprecher Hermann Kleen (v.r.)

„Damit haben wir jetzt die Voraussetzungen geschaffen, das Projekt zielgerichtet voranzubringen und zu realisieren“, so der Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen, Martin Günthner. Günthner verwies darauf, dass die detaillierten Wirtschaftlichkeitsberechnungen deutlich gemacht haben, dass die Stadt mit dem Ankauf keine unvertretbaren Risiken eingehen wird. „Die Chancen, unsere Innenstadt jetzt endlich einen großen Schritt voranzubringen, überwiegen die Risiken bei weitem“, so Günthner. Nach einem Ankauf werde die Stadt zügig ein Ausschreibungsverfahren auf den Weg bringen, um im kommenden Jahr einen qualifizierten Projektentwickler zu bestimmen. Die Nachfrage nach größeren Verkaufsflächen für moderne Angebotsformen des Einzelhandels könne schon heute in der Innenstadt nicht hinreichend abgedeckt werden. Vor diesem Hintergrund sei es nicht überraschend, dass es mehrere Investoren gebe, die aktuell großes Interesse an dem Bremer Projekt formuliert haben.

Der Senator für Umwelt, Bau und Verkehr, Dr. Joachim Lohse, hob hervor, dass dieses Projekt die Chance biete, die überregionale Ausstrahlung der Bremer Innenstadt zu stärken und neue Zielgruppen zu gewinnen. „Hier im Ansgariquartier befindet sich die City in einer Art Dornröschenschlaf. Mit einem Neubau der sich zur Stadt öffnet, der kraftvolle Anziehungspunkte bietet und dabei durchlässig bleibt, wird dieser Teil der Innenstadt nachhaltig belebt.“ Auf der Fläche des Parkhauses und des jetzigen Bürogebäudes Lloydhof lassen sich rund 17.000 Quadratmeter zusätzlicher Verkaufsfläche schaffen. „Die vom Senat beschlossenen Leitlinien der Quartiersentwicklung werden sicherstellen, dass sich die Innenstadt in diesem Bereich dauerhaft positiv entwickelt“, so Lohse.

Die Projektentwicklung im Ansgariquartier hat eine besondere wirtschaftsstrukturelle und städtebauliche Bedeutung für die Entwicklung der Innenstadt und das Oberzentrum Bremen. Seit Verabschiedung der Rahmenplanung im Februar 2010 war es nicht gelungen, durch Kooperation mit den privaten Grundstückseigentümern das Projekt voranzubringen.
Die finanziellen Rahmenbedingungen des Projektes sind in den letzten Wochen intensiv untersucht und bewertet worden. Danach steht einem Kaufpreis von 23,8 Millionen Euro für das Objekt Lloydhof und dem Ertragswert des Parkhauses am Brill von rund 15 Millionen Euro ein Grundstückswert von insgesamt 39,2 Millionen Euro gegenüber. Dies wäre der Betrag, den ein Entwickler bei der angenommenen skizzierten Planung für den Ankauf, der zur Umsetzung dieser Planung notwendigen Immobilien, einsetzen könnte, um ein nachhaltig rentables Objekt zu entwickeln.

Die besonderen regionalwirtschaftlichen Vorteile des Projektes liegen in der Stärkung der zentralen Funktionen der Innenstadt sowie in deutlich positiven Arbeitsplatz-, Besucher- und Umsatzzahlen. Wenn das Einkaufszentrum fertiggestellt ist, ist mit ca. 740 neuen Arbeitsplätzen zu rechnen. Dies führt zu deutlich positiven Effekten vor und nach dem Länderfinanzausgleich.

Durch den Erwerb des Lloydhofes entstehen keine weiteren laufenden Kosten, da die derzeitigen Mieteinnahmen für das Bürogebäude und die 22 Wohnungen die Kosten des Betriebes bei einem Zwischenerwerb decken.

Um die Abwicklung zu erleichtern und die Risiken im weiteren Verfahren zu minimieren, soll die Projektabwicklung aus einer Hand erfolgen.
Der Abschluss des Kaufvertrages könnte noch in diesem Jahr erfolgen.
Im kommenden Jahr soll ein zweistufiges Wettbewerbsverfahren durchgeführt werden, dass noch in 2013 abgeschlossen werden kann. Baubeginn könnte dann im Jahr 2014 sein, Fertigstellung im Jahr 2017.

Foto: Senatspressestelle