Große Einigkeit zwischen Senat und Handelskammer sieht nach der Veröffentlichung des Kammer-Grundsatzpapiers „Wohnen und Wohnungsbau in Bremen“ Bürgermeister Jens Böhrnsen. "Der Senat teilt die Einschätzung, dass Wohnungsbau und Wohnen ein Top-Thema der Politik nicht nur in Bremen, sondern in vielen Großstädten ist. Bremen ist eine wachsende Stadt, und das freut uns sehr. Menschen kommen aus der Ferne, aber auch aus der Region nach Bremen, um hier zu leben. Deshalb müssen wir neuen Wohnraum schaffen."
"Wir gehen beim Wohnungsbau in die Offensive. Bereits im September hatte der Bausenator 30 Wohnbauflächen für rund 3.700 Wohneinheiten vorgestellt, die prioritär entwickelt und bebaut werden sollen, darunter ist auch der Büropark Oberneuland", ergänzt Baustaatsrat Wolfgang Golasowski
Im Bündnis für Wohnen, in dem auch die Handelskammer mitwirkt, sitzen Bauwirtschaft, Verbände, Politik und Verwaltung zusammen, um die Umsetzung der Bremer Wohnungsbauziele voranzubringen. Eine neue Arbeitsgruppe "Bestand" soll sich mit den vielfältigen Möglichkeiten des Wohnungsbestandes insbesondere auch im Innenstadtbereich beschäftigen.
Ein besonderer Aspekt des Wohnungsbaus ist für den Senat, die Notwendigkeit, preiswerte Wohnungen bis hin zum sozialen Wohnungsbau zu ermöglichen. Das wird von der Kammer auch nicht bestritten. "Mir erscheint eine 25-Prozent-Quote für die Zielerreichung und die soziale Durchmischung unverzichtbar", so Bürgermeister Böhrnsen . Und auch bei der vom Senat geforderten Quote für Wohnungslose muss nach praktikablen Lösungen gesucht werden.“
Die konkrete Ausgestaltung der Quotenregelung wird im Bündnis für Wohnen und in der Baudeputation diskutiert. Das Ziel steht durch Senatsbeschluss seit 2010 fest: Bis 2020 sollen jedes Jahr 1400 Wohnungen fertig gestellt werden.
Bürgermeister Böhrnsen betonte, dass die Ziele, mehr Wohnraum zu schaffen, vor allem auch mehr preiswerten Wohnraum anbieten zu können, nur in einer gemeinsamen Anstrengung aller Beteiligten geschafft werden kann: "Deshalb bin ich froh, dass sich nicht nur die öffentlichen Wohnungsbauunternehmen, nicht nur Politik und Verwaltung, sondern auch die private Wohnungswirtschaft an diesem Prozess beteiligt. Ohne sie geht es nicht. Deshalb nehmen wir auch die Hinweise auf bürokratische Hemmnisse auf und arbeiten an Verbesserungen."