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Senatskanzlei

Senat und Handwerkskammer beraten über Nachwuchs-Ausbildung

07.05.2024

Zu ihrer jährlichen gemeinsamen Sitzung kamen heute (7. Mai 2024) der Senat und der Vorstand sowie die Geschäftsführung der Handwerkskammer Bremen im Kompetenzzentrum Handwerk gGmbH, dem "Bildungshaus" der Kammer in der Schongauer Straße, zusammen. Im Mittelpunkt der Beratungen standen Fragen rund um die Sicherung des Nachwuchses für das Handwerk. Außerdem wurde über die aktuelle Lage des Handwerks im Land Bremen und öffentliche Aufträge unter anderem im Bau-Sektor gesprochen.

Senat und Vorstands sowie Geschäftsführung der Handwerkskammer trafen sich im Kompetenzzentrum Handwerk GmbH. Foto: Senatspressestelle
Senat und Vorstands sowie Geschäftsführung der Handwerkskammer trafen sich im Kompetenzzentrum Handwerk GmbH. Foto: Senatspressestelle

Bürgermeister Andreas Bovenschulte: "Ob beim Wohnungsbau oder beim Klimaschutz, bei der Aufwertung der Innenstadt oder der Quartiere – ohne das Handwerk ist all das nicht zu leisten. Deshalb ist es gut, dass Senat und Handwerkskammer im kontinuierlichen Gespräch sind und die anstehenden Herausforderungen angehen. Etwa durch den Bau des Ausbildungscampus. Denn der erfolgreiche Kampf gegen den Fachkräftemangel ist ein wesentlicher Baustein für die Zukunft Bremens und des bremischen Handwerks. Ich bin zuversichtlich, dass Senat und Kammer diese Aufgabe gemeinsam meistern werden."

Handwerkskammer-Präses Thomas Kurzke: "Das Handwerk ist eine tragende Säule unserer Wirtschaft und leistet einen überdurchschnittlichen Beitrag zur Ausbildung junger Menschen. Mit seinen Dienstleistungen für private, gewerbliche und öffentliche Auftraggeber setzt es den Klimaschutz um und hält die Räder buchstäblich am Laufen. Damit die Handwerksunternehmen diese Aufgabe auch künftig erfüllen können, brauchen sie zum einen viele junge Menschen, welche die Chancen einer dualen Ausbildung ergreifen und zum anderen eine hervorragende Berufsbildungs-Infrastruktur. Diese kann auch zur Gleichwertigkeit von dualer und akademischer Ausbildung und damit zur Attraktivität der dualen Ausbildung beitragen."

 Erläuterung des Lackiersimulators durch einen Meister. Foto: Senatspressestelle
Erläuterung des Lackiersimulators durch einen Meister. Foto: Senatspressestelle

Finanzsenator Björn Fecker: "Das Handwerk ist der Motor für mehr Klimaschutz. Auf dem Weg zur Klimaneutralität müssen Kitas, Schulen und andere öffentliche Gebäude energetisch saniert werden. Dazu gehört auch der Einbau von Wärmepumpen und Photovoltaikanlagen. All dies sind Aufgaben, die kluge Köpfe und geschickte Hände erfordern. Umso wichtiger ist es, die Aus- und Weiterbildung in klimaschutzrelevanten Berufen zu verstärken. Der geplante Klimaschutz-Campus ist ein wichtiger Baustein, um diese Aufgabe zu meistern. Gerade das Handwerk mit seiner enormen Aus- und Weiterbildungsleistung ist entscheidend für das Gelingen der Energiewende."

Kristina Vogt, Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation: "Das Handwerk ist für unsere Gesellschaft zentral. Ohne Handwerk würde weder die Heizung gehen, das E-Bike dauerhaft fahren oder ein Brot auf dem Tisch liegen. Berufe im Handwerk werden durch Digitalisierung und ökologische Anforderungen komplexer. Ohne Stärkung der Aus- und Weiterbildung sowie Forcierung der Berufsorientierung würden künftig Fachkräfte fehlen. Ein Campus für Aus- und Weiterbildung für klimaschutzrelevante Berufe ist dabei ein zentraler Baustein und die Handwerkskammer ein wichtiger Motor, um diesen voran zu treiben. Deswegen brauchen wir eine intensive Zusammenarbeit zwischen Handwerkskammer und Senat."

Arbeitssenatorin Claudia Schilling: "Wir brauchen das Handwerk für den klimaneutralen Umbau unserer Gesellschaft, und das Handwerk braucht ausreichend gut ausgebildete Frauen und Männer. Die Sicherung von Fachkräften ist in den kommenden Jahren eine unserer wichtigsten arbeitsmarktpolitischen Aufgaben. Ich freue mich deshalb, dass wir die Handwerkskammer bei zentralen Zukunftsprojekten wie dem Ausbildungscampus für Klimaberufe an unserer Seite wissen. Unser Fokus liegt ebenso darauf, mehr Frauen und Jugendliche von handwerklichen Berufen zu überzeugen und die ausbildenden Betriebe zu unterstützen.

Andreas Meyer, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer, wies im Hinblick auf den Fachkräftemangel auf das Potenzial von zugewanderten Menschen hin: "Unabhängig davon, wie lange jemand schon in Bremen lebt, müssen wir unsere Strukturen verbessern, damit Menschen aus dem Ausland, die bereits Fähigkeiten in handwerklichen Berufen erworben haben, die damit verbundenen Möglichkeiten schneller erkennen und einbringen können. Deshalb gilt es, ihnen im Rahmen einer Willkommenskultur die Perspektiven im Handwerk aufzeigen. Hierbei kann insbesondere das Weiterbildungsangebot unseres Bildungshauses eine wichtige Rolle einnehmen."

Besuch in der Kfz-Werkstatt des Kompetenzzentrums. Foto: Senatspressestelle
Besuch in der Kfz-Werkstatt des Kompetenzzentrums. Foto: Senatspressestelle

Die Nachwuchs-Sicherung entwickelt sich im Handwerk immer mehr zu einer der wesentlichen Herausforderungen der Zukunft. Das hat stark mit der demografischen Entwicklung zu tun. Prognosen zufolge wird sich die Zahl der erwerbsfähigen Personen innerhalb der nächsten zehn Jahre um rund 16.000 verringern.

Der Senat will dem mit der vor gut einem Jahr beschlossenen Fachkräftestrategie begegnen. Zu den in der Klimaschutzstrategie geplanten Maßnahmen gehört unter anderem der Aufbau des Campus für Aus- und Weiterbildung in klimaschutzrelevanten Berufen. Beabsichtigt ist, ihn gemeinsam mit Partnern aus Handwerk und Industrie zu entwickeln.

Das Kompetenzzentrum Handwerk gGmbH
Doch auch im besuchten Kompetenzzentrum geht es um die Qualität und Attraktivität der handwerklichen Ausbildung. Das "Bildungshaus" der Kammer bildet die Klammer für all diese Themen. Jährlich durchlaufen rund 11.000 Teilnehmende das "Bildungshaus" mit seinen 15 Werkstätten und zahlreichen Unterrichtsräumen im Gewerbegebiet Bayernstraße. Die meisten von ihnen sind Auszubildende und nehmen an den Lehrgängen der Überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung (ÜLU) teil. Diese stellt eine einheitliche Grundausbildung aller Auszubildenden unter anderem durch den Einsatz modernster Ausstattung und digitaler Lerninstrumente sicher. Weitere Bereiche sind die Fort- und Weiterbildungslehrgänge, unter anderem zum Meister oder zur Meisterin, sowie Umschulungen. Seit einigen Jahren setzt die Handwerk gGmbH das Berufsorientierungsprogramm des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) in der Hansestadt um und bietet damit pro Jahr rund 3.700 Bremer Schülerinnen und Schülern praxisnahe Einblicke ins Handwerk. Beratung für Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer bieten die Handwerksscouts. Für Geflüchtete, die eine Perspektive im Handwerk suchen, steht der Willkommenslotse bei der Handwerk gGmbH zur Verfügung.

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