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Senatskanzlei

Senat und Handwerkskammer treffen sich zu einer gemeinsamen Sitzung

14.01.2020

Gleich zu Beginn des neuen Jahres (Dienstag, 14. Januar) haben sich die Landesregierung und die Handwerkskammer Bremen zu einer gemeinsamen Sitzung im Bremer Rathaus getroffen. Dabei waren Ausbildung und Fachkräftemangel im Handwerk, Integration von Geflüchteten sowie die Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen, Digitalisierung ebenso wie Klimawandel und Handwerk die vorrangigen Themen, über die Senat und Handwerkskammer gesprochen haben.

Der Präsident des Senats, Bremens Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte: „Unsere beiden Städte sind weltoffen, lebendig und attraktiv. In Bremen und Bremerhaven finden Menschen aus vielen Nationen ein Zuhause, hier wird Vielfalt gelebt. Und diese Grundhaltung findet sich auch im Koalitionsvertrag zwischen den drei Regierungsparteien wieder, in dem die Themen Zuwanderung und Integration eine herausgehobene Rolle einnehmen.“ Deshalb seien besonders integrationspolitische Projekte wie der Zugang zu Spracherwerb, Bildung, Ausbildung und Arbeitsmarkt wichtige Aspekte. „Die nachhaltige Integration von zugewanderten Menschen ist eine anspruchsvolle Aufgabe, der sich unser Land und unsere Städte weiterhin stellen werden", sagte Bürgermeister Bovenschulte. Schließlich könne man auch damit dem Fachkräftemangel im Handwerk begegnen.

Dr. Maike Schaefer, Bürgermeisterin sowie Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau, sagte anlässlich der gemeinsamen Sitzung: „Es ist mir ein hohes Anliegen, gemeinsam mit den Bremer Handwerksbetrieben nachhaltigen Wohnungsbau zu befördern. Häuser, aber auch Gewerbe- und Industriebauten nach Passivstandard, neuartige Baustoffe, begrünte Dächer oder sogar Fassaden, Photovoltaikanlagen – gerade im Handwerk gibt es unzählige Beispiele, wie der Bremer Senat und die Handwerkskammer gemeinsam Impulse für eine nachhaltig aufgestellte, liebens- und lebenswerte Stadt setzen können.“ Daraus entstehende neuartige Techniken und handwerkliche Fähigkeiten dann auch in der Ausbildung weiter zu geben, müsse ein gemeinsames Ziel sein, so Senatorin Schaefer.

Senatorin Kristina Vogt zum Thema Unternehmensnachfolge: „Das Thema Nachfolge ist für das STARTHaus ein wichtiges Handlungsfeld. Eine frühzeitige Sensibilisierung von Unternehmen und Nachfolgeinteressenten wird immer wichtiger für den Fortbestand der Unternehmenslandschaft. Wir werden diese Angebote für die Unternehmen daher gemeinsam mit der Kammer weiterentwickeln.“ Und weiter zum Thema Digitalisierung: „Die Digitalisierung ist für Handwerksunternehmen eine große Herausforderung. Wir haben in den letzten Jahren eine gute Beratungsinfrastruktur zur Digitalisierung in Bremen aufgebaut. Jetzt geht es darum, diese Strukturen vor allem für die kleinen Betriebe zu erschließen. Die Kooperation mit der Handwerkskammer ist da ein wichtiger Baustein, um einen höheren Digitalisierungsgrad in der Bremer Wirtschaft zu erreichen.“

Gemeinsame Sitzung des Senats und der Handwerkskammer
Gemeinsame Sitzung des Senats und der Handwerkskammer

Der Präses der Handwerkskammer, Thomas Kurzke, betonte, dass die Handwerkskammer den Zusammenhalt in der Gesellschaft hervorhebt und daher verstärkt daran gearbeitet wird, allen gesellschaftlichen Gruppen die Bedeutung des Handwerks für die Gesellschaft zu verdeutlichen. Im Rahmen der gemeinsamen Sitzung der Landesregierung und des Vorstandes der Handwerkskammer wurde hervorgehoben, dass vielen jungen Menschen der Bezug zu Handwerksberufen fehlt und daher insbesondere Berufsorientierungsmaßnahmen in den Schulen zu verstärken sind. Viele Ausbildungsplätze bleiben unbesetzt. Daneben bringt die Handwerkskammer in den Gesprächen mit Behördenvertretern eine Vielzahl von Maßnahmen ein, um letztlich zu erreichen, dass die Vermittlung von jungen Menschen in Handwerksbetriebe verbessert wird. Diese im Rahmen der Neuauflegung der Bremer Vereinbarung geführten Gespräche dienen somit aus Sicht des Handwerks insbesondere dazu, dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken. Ohne die Beschäftigung einer Vielzahl von Geflüchteten in Handwerksbetrieben wäre die Versorgung der Bevölkerung mit handwerklichen Leistungen in vielen Gewerken deutlich schlechter. Hier gilt es allerdings verstärkt Maßnahmen zur Verbesserung der Sprachkenntnisse anzubieten und zu begleiten, damit auch diese Gruppe erfolgreich entsprechende Berufsabschlüsse erreichen kann.

Die Vertreter der Handwerkskammer stellten heraus, dass zur Attraktivitätssteigerung von Handwerksberufen auch eine zeitgemäße Ausstattung der Berufsschulen zählt. Insofern wird es begrüßt, dass die Landesregierung in den nächsten Jahren verstärkt Investitionen in Berufsschulen vornehmen will. Hierbei sollte jedoch eine enge Abstimmung zu den überbetrieblichen Ausbildungsmaßnahmen der Handwerkskammer erfolgen, um einen optimalen Lernerfolgt sicherzustellen.

Der Fachkräftemangel führt dazu, dass die Verbraucher lange auf den Handwerker warten müssen. So beträgt die durchschnittliche Wartezeit bei den Bau- bzw. Ausbaugewerken inzwischen über 11 Wochen. Es wurde herausgestellt, dass auch für Abiturienten eine Vielzahl von beruflichen Chancen im Handwerk bestehen. Der Vizepräses der Handwerkskammer, Hans Stehr, stellte die Herausforderung dar, dass über ein Viertel der Betriebsinhaber des bremischen Handwerks bereits über 55 Jahre alt sind und ca. 10 % bereits die „normale Altersgrenze“ erreicht haben. Hier gibt es erhebliche Potentiale.

Die weiteren Vorstandsmitglieder der Handwerkskammer verdeutlichten, dass zu den Schwerpunktthemen der Handwerkskammer zählt, die Betriebe dabei zu unterstützen, sich zukunftsfähig aufzustellen. Neben digitalen Herausforderungen zählt hier insbesondere auch, dass die Betriebe ökologisch nachhaltig agieren. Die Handwerkskammer freut sich daher, dass sie mit einer Vielzahl von Partner die Handwerksbetriebe dabei unterstützen kann, dass diese sich selbst klimafreundlich aufstellen und darüber hinaus die sich hier ergebenden Geschäftschancen nutzen können.

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