Günthner: "Wachsende Stadt braucht zusätzliche Flächenangebote"
02.08.2016Norddeutschlands größte Sandkiste ist derzeit im Bremer Osten zu besichtigen. Im Gewerbegebiet Hansalinie transportieren LKW lehmhaltige Erde für den Deichbau auf Deponien, ein Bagger spült Sand auf freigeräumte Flächen aus einem Wasserloch - so entsteht ein See, der letztlich 600 Meter lang und mehr als 150 Meter breit sein wird. Die Arbeiten laufen unter Hochdruck. Dringend benötigt werden die Gewerbeflächen von Bremens größtem industriellem Arbeitgeber. Mercedes braucht Flächen, damit sich weitere Zulieferer in Werksnähe ansiedeln können.
"In einer wachsenden Stadt muss auch das Gewerbeflächenangebot wachsen", so der Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen, Martin Günthner. "Der Gewerbepark Hansalinie steht beispielhaft für die Anstrengungen, die wir in Bremen unternehmen, um ein qualitativ hochwertiges Gewerbeflächenangebot vorhalten zu können."
Um dies für die Zukunft weiter abzusichern, hat der Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen dem Senat heute (02.08.2016) den "1. Sachstandsbericht zum Gewerbeentwicklungsprogramm (GEP) der Stadt Bremen 2020" vorgelegt. Ein zentraler Baustein in diesem Bericht: Bereits in diesem Jahr sollen die Planungen für einen weiteren Bauabschnitt im Gewerbepark Hansalinie begonnen werden, um die Flächen dann im kommenden Jahrzehnt bedarfsgerecht zur Verfügung stellen zu können.
In dem Bericht verweist Günthner auf eine Fülle von überdurchschnittlich positiven Entwicklungen, die es seit Verabschiedung des GEP gegeben hat:
Neben dem Gewerbepark Hansalinie sind für eine großflächige Gewerbegebietsentwicklung insbesondere das Güterverkehrszentrum und der Bremer Industrie-Park von Bedeutung. Hier erfolgen derzeit die Planungen für die Erschließung eines 5. Bauabschnittes, denn es liegt bereits eine konkrete Investorenabfrage für eine 17 Hektar große Fläche vor.
Ein weiteres Thema des GEP ist die Qualifizierung von Standorten zu urbanen Stadtträumen mittels Integration von Wohnen – teilweise in Sonderform – und von Freizeit-, Kultur- und Naherholungseinrichtungen sowie Einzelhandels- und Dienstleistungseinrichtungen. Hier hat es in den letzten Jahren erfreuliche Entwicklungen insbesondere in der Überseestadt, dem Büropark Oberneuland und dem Technologiepark gegeben. Diese Entwicklung ist an diesen Standorten ist bei Berücksichtigung der gewerblichen Entwicklungspotenziale gezielt fortzuführen. So ist die Überseestadt eine der zentralen Standorte des vom Senat im Dezember 2015 beschlossenen Sofortprogramms Wohnungsbau.
Als problematisch beschreibt der Bericht das Angebot an innerstädtischen Gewerbegebieten. Hier sind Flächen für die Ansiedlung von kleinen und Kleinstunternehmen des produzierenden Gewerbes und des Handwerks nahezu vollständig vermarktet. Damit kann die anhaltende stabile Nachfrage nach zentrumsahen und stadtteilbezogenen Flächen in Teilen der Stadt nicht mehr bedient werden.
Daher ist hier zu prüfen, inwieweit bestehende Gewerbegebiete, wie das Gewerbegebiet Bayernstraße oder auch das Gewerbegebiet Nusshorn, erweitert werden können oder weitgehend brachliegende innerstädtische Flächen einer neuen Nutzung zugeführt werden können. Mittels Rückkauf kann in städtischer Eigenregie eine Entwicklung und Vermarktung dieser Flächen verfolgt werden. Eine aktivere Rolle der Wirtschaftsförderung ist hierfür anzustreben.
Als Gewerbeflächen mit einem besonderen Profil werden in dem Bericht insbesondere die Airport-Stadt und der Technologiepark an der Universität beschrieben. In beiden Fällen sei es erforderlich, weitere Entwicklungsmöglichkeiten zu prüfen.
"Die weitere Erschließung und Profilierung der Gewerbegebiete bleibt eine zentrale Aufgabe der Wirtschaftspolitik", so Senator Martin Günthner. "Eine passgenaue und zeitgerechte Bereitstellung von Infrastruktur ist ein Schlüssel für eine erfolgreiche Ansiedlungspolitik. Die Bilanz zeigt, dass wir uns mit den erzielten Erfolgen nicht zufrieden geben dürfen, wenn wir auch in Zukunft punkten wollen."
Ansprechpartner für die Medien beim Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen ist Holger Bruns (0421) 361 – 8748.