Senatskanzlei

Bremens ehemaliger Bürgermeister und Senator Prof. Dr. Walter Franke ist am 1. November 2015, nur wenige Tage vor seinem Geburtstag am 20. November, im Alter von 88 Jahren verstorben. Von 1963 bis 1975 war Prof. Dr. Franke Abgeordneter der Bremischen Bürgerschaft und Mitglied der Deputationen für Justiz, Wissenschaft und Wirtschaft. 1971 wählte ihn seine Partei zunächst als stellvertretenden, später als Vorsitzenden der SPD-Fraktion. 1975 bis 1979 war er Bürgermeister und stellvertretender Präsident des Senats sowie Senator für Soziales, Jugend und Sport sowie später Senator für Arbeit.

Der Präsident des Senats, Bürgermeister Carsten Sieling: "Walter Franke war hoch anerkannt für seine geradlinige Haltung als Sozialdemokrat und Politiker. Ein besonderes Anliegen waren ihm immer die Rechte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Über viele Jahre hat er sich um die Freie Hansestadt Bremen in verschiedenen Ämtern verdient gemacht."

Als studierter und promovierter Jurist war Franke von 1960 bis 1965 Geschäftsführer und Justiziar der Arbeiterkammer Bremen (heute Arbeitnehmerkammer). Nach 1971 hielt Franke Vorlesungen an der Universität Bremen. Als Franke nach der Wahl 1979 zum Arbeits- und Wirtschaftssenator berufen werden sollte, verzichtete er aufgrund der aus seiner Sicht divergierenden Ämterkombination freiwillig auf eine weitere Mitgliedschaft im Senat.

Neben seiner politischen Aktivität verdiente sich Franke hohes Ansehen mit der Mitgliedschaft und späterem Landesvorsitz des Bundespräsidiums des Reichsbundes der Kriegsopfer, Behinderten, Sozialrentner und Hinterbliebenen. Bürgermeister Sieling: "Walter Frankes Engagement galt stets dem Einsatz für schwächere und benachteiligte Mitglieder unserer Gesellschaft, deren Integration und Verbesserung von ganz konkreten Lebensumständen. Dieses Andenken gilt es zu bewahren. Unser Mitgefühl gilt seiner Familie."

Weiterhin war Franke von 1991 bis 2001 Honorarkonsul in Bremen für das Königreich Marokko und Vorsitzender des Deutsch-Arabischen Clubs in Bremen.