15.04.2002
Sportsenator Dr. Kuno Böse bedauert Standortentscheidungen zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland
Ausbau des Stadions geht wie geplant weiter – Länderspiele und Fußballmuseum sollen nach Bremen kommen
„Vor dem Winnen kommt das Wagen“ erklärte Sportsenator Dr. Kuno Böse in Anlehnung an einen alten bremischen Kaufmannsspruch, „und es war trotz des für uns negativen Ergebnisses richtig, dass wir uns beworben haben.“ Mit diesen Worten bedauerte der Bremer Senator für Inneres, Kultur und Sport die Entscheidung des Organisationskommittees für die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland heute Nachmittag in Frankfurt, das Bremer Weserstadion nicht als Spielstätte für die WM 2006 zu berücksichtigen.
„Ich will nicht verhehlen dass wir über die heutige Entscheidung ausgesprochen enttäuscht sind“, so Dr. Böse weiter, „denn wir erfüllen mit unserem Weserstadion alle Kriterien des Weltfußballverbandes FIFA, um Austragungsort der WM 2006 zu sein. Nach der WM 1974 und der Europameisterschaft 1988, bei denen das Weserstadion bereits unberücksichtigt geblieben ist, war Bremen jetzt eigentlich an der Reihe.“
Das belegten auch die näheren Umstände während des Bewerbungsverfahrens, erinnerte der Sportsenator an den Besuch der offiziellen FIFA-Delegation in Deutschland. Der DFB stellte den Verbandsvertretern das Weserstadion als Referenzstadion vor. Der FIFA wurden von den 16 Bewerberstädten acht Stadien gezeigt, darunter Bremen. Die Bremer erinnern sich auch noch gut an das Wort des damaligen DFB-Präsidenten Egidius Braun, Bremen werde auf jeden Fall dabei sein.
Ausbau des Stadions geht wie geplant weiter
„Gleichwohl lassen wir uns nicht entmutigen“, so Sportsenator Dr. Böse weiter, „Bremen ist ein hervorragender Sportstandort, der beim Stadionbau und -ausbau immer schon sehr innovativ war, und für internationale Begegnungen prädestiniert. Zudem ist hier mit Werder Bremen die erfolgreichste Bundesligamannschaft Norddeutschlands zu Hause.“
Der Ausbau des Weserstadions auf 44.000 Zuschauer-Sitzplätze hat bereits begonnen, so dass die erforderlichen Voraussetzungen rechtzeitig gegeben wären. Der Ausbau des Stadions ist durch die heutige Entscheidung nicht gefährdet; die WM wäre zwar das Sahnehäubchen gewesen, der Umbau ist aber ohnehin erforderlich und auch bereits finanziert.
Länderspiele und Fußball-Bundesliga-Museum sollen nach Bremen kommen
„Die Tatsache, dass der DFB uns jetzt als Ausgleich zusätzliche Länderspiele angeboten hat, zeigt ja deutlich, dass unser Stadion für internationale Fußball-Begegnungen tauglich ist“, so der Bremer Sportsenator. „Wir werden mehrere attraktive Länderspiele bis 2006 für Bremen einfordern“, kündigte Dr. Böse in Frankfurt an, darunter auch die Generalprobe – das letzte Spiel vor der WM-Eröffnung in München – sowie bis zum Jahr 2010 weitere Fußball-Länderspiele. „Nur mit einer solchen festen Entscheidung kann der DFB seine bereits gegebenen Zusagen einlösen und die nordwestdeutsche Region wieder in das internationale Fußballgeschehen einbeziehen.“
Zugleich bietet sich Bremen als Standort für das vom DFB geplante Bundesligamuseum an. Diese „Hall of Fame“ soll die Geschichte der 1. Fußball-Liga in Deutschland anschaulich machen. „Bremen ist bereit, ein Engagement in diesem Zusammenhang zu prüfen“, so Dr. Böse, „und hoffen, dass der DFB mit uns vorbereitende Planungsgespräche aufnimmt.“
„Ich danke allen Beteiligten in Bürgerschaft und Senat, in meiner Verwaltung, bei der Sport- und Freizeit GmbH und natürlich dem SV Werder Bremen für die gute Zusammenarbeit und die jahrelange, engagierte Vorbereitung der Bremer WM-Bewerbung“, so Sportsenator Dr. Kuno Böse abschließend.