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Die Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation

Senator Gloystein: Bund muss Außenweservertiefung jetzt zügig umsetzen

13.09.2004

„Wir brauchen die tiefere Weser spätestens bis Mitte 2007“ – Rammarbeiten für die Kajenkonstruktion von Container-Terminal 4 sollen am 12. November beginnen

Bremens Wirtschafts- und Häfensenator Dr. Peter Gloystein hat die Bundesregierung am Montag (13.9.2004) aufgefordert, die Vertiefung der Außenweser-Fahrrinne vor Bremerhaven zügig zu planen und umzusetzen. Die Maßnahme habe entscheidende Bedeutung für Europas viertgrößten Containerhafen und die Schaffung und Sicherung vieler tausend Arbeitsplätze in Bremerhaven, Bremen und dem niedersächsischen Umland.


„Ich bin der Bundesregierung dankbar für die Unterstützung bremischer Hafeninteressen“, fügte Senator Dr. Gloystein hinzu. „Die Signale, die uns aus Berlin erreichen, sind eindeutig. Der Bund lässt erkennen, dass er Bremens Argumenten folgt und die Planungen für die Vertiefungsmaßnahme forcieren wird. Wir brauchen die tiefere Fahrrinne so schnell wie möglich – spätestens bis Mitte 2007.“


Von der optimalen Erreichbarkeit der Hafenanlagen an der Wesermündung hänge ein zentraler Bereich der bremischen Wirtschaft ab. Kein Sektor der Ökonomie im Land Bremen schaffe derzeit mehr neue Arbeitsplätze als Seehäfen und Logistik, sagte Dr. Gloystein. „Hier entstehen sichere, zukunftsfähige Stellen für Menschen, die – oft nach langen Monaten der Arbeitslosigkeit – endlich wieder Mut und Hoffnung schöpfen können.“ Als Beispiel nannte er MSC Gate Bremerhaven, das neue Joint-Venture der Logistikpartner Eurogate und Mediterranean Shipping Company: „Es wird 300 Menschen neue, dringend benötigte Arbeit bieten.“


Ohne den Erfolg des Containerhafens Bremerhaven wäre die jüngste Entwicklung der BLG Logistics Group nicht möglich gewesen, sagte der Häfensenator: „Nach ihrer Restrukturierung ging sie 1998 mit insgesamt 2500 Mitarbeitern an den Start. Heute beschäftigt sie einschließlich ihrer Schlüsselbeteiligungen rund 6.300 Menschen – davon 2.500 am Standort Bremerhaven und 1.200 in Bremen. Zählt man die Mitarbeiter des Arbeitskräfte-Pools GHB hinzu, bindet allein die BLG im Land Bremen direkt etwa 4.600 Arbeitsplätze.“


Der neue Senator versprach Kontinuität in der bremischen Hafenpolitik: „Der Senat steht zu seiner Verantwortung. Er wird der überdurchschnittlich hohen Bedeutung des Containergeschäfts durch eine konsequente Strukturpolitik gerecht. Deshalb bauen wir den Welthafen Bremerhaven weiter aus. Im Auftrag der Landesregierung treibt die Hafengesellschaft Bremenports den Bau von Container-Terminal (CT) IV zügig voran. Wir schaffen damit die Voraussetzung für eine erneute Verdoppelung des Umschlags im viertgrößten Containerhafen Europas.“


Der erste Rammschlag für die neue, 1681 Meter lange Kajenkonstruktion soll am 12. November 2004 vollzogen werden – für den Senator „ein weiteres wichtiges Signal an unsere Kunden in aller Welt, dass Bremen ohne Wenn und Aber zum Ausbau seiner Bremerhavener Hafenkapazitäten steht“.


Mehr denn je gelte es jetzt, die Wettbewerbsbedingungen des Containerhafens Bremerhaven zu stärken und die Vertiefung der Außenweser-Fahrrinne um etwa einen Meter voranzutreiben. Dr. Peter Gloystein: „Die größten Containerschiffe der Welt laufen in Deutschland nur noch einen Hafen an: Bremerhaven. Doch die Entwicklung geht weiter. Die Reeder geben immer größere Schiffe in Auftrag, die sie aus betriebswirtschaftlichen Gründen optimal auslasten müssen. Mit wachsender Auslastung nehmen die Tiefgänge deutlich zu. Häfen in aller Welt reagieren mit dem Ausbau von Fahrrinnen und Hafenzufahrten. Auch die bremischen Häfen müssen sich den veränderten Anforderungen der Schifffahrt stellen.“


„Das weitere starke Wachstum des Umschlags und der verstärkte Einsatz größerer und tiefer eintauchender Containerschiffe erhöhen den Handlungsdruck“, ergänzte der neue Senator. Er sieht keine Alternative zu einer ökonomisch sinnvollen und ökologisch vertretbaren Vertiefung der Fahrrinne. „Dies wird auch von der niedersächsischen Landesregierung vorbehaltlos so gesehen“, sagte Dr. Gloystein und erinnerte an den gemeinsamen Kabinettsbeschluss der Länder Bremen und Niedersachsen, gegenüber dem Bund bei der Unter- und Außenweservertiefung einvernehmlich und geschlossen aufzutreten.


Für Senator Dr. Gloystein liegen die Vorteile der Vertiefung für Hafenwirtschaft und Schifffahrt auf der Hand. Er verwies darauf, dass belastende Wartezeiten für Großcontainerschiffe nach dem Ausbau weitgehend der Vergangenheit angehören werden. Der Schiffsbetrieb verbillige sich, und Bremerhaven werde attraktiv für neue Kunden und Verkehre. Dr. Gloystein: „Mit einer um etwa einen Meter vertieften Außenweser-Fahrrinne wird die Konkurrenzfähigkeit des Standortes Bremerhaven entscheidend verbessert. Die Seestadt kann damit ihre Position im Kampf um Reeder, Ladung und Marktanteile stärken. So lässt sich eine Bedrohung von Arbeitsplätzen als Folge einer Abwanderung von einzelnen Diensten, Reedereien oder Allianzen vermeiden.“


Der Erfolg des Containerhafens Bremerhaven sei nicht vom Himmel gefallen, so Dr. Gloystein: „Er wurde über Jahrzehnte mühsam und engagiert erarbeitet – durch eine professionelle Betreuung der Reeder und ihrer Schiffe, durch eine leistungsfähige und international konkurrenzfähige Hafenwirtschaft sowie durch wegweisende Investitionsentscheidungen der öffentlichen Hand. Mit CT IV und der Vertiefung des Fahrwassers wird es uns gelingen, das Vertrauen unserer Kunden dauerhaft zu erhalten.“