Sie sind hier:

Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Senatorin Anja Stahmann weist auf bemerkenswerte Lesung hin

Die stumme Autorin Nicoleta Craita Ten’o lässt aus ihrem prämierten Roman vorlesen

05.03.2014

Auf die bemerkenswerte Lesung einer Autorin, die nach einer psychischen Erkrankung in ihrer Kindheit kein Wort mehr spricht, weist Sozialsenatorin Anja Stahmann hin: Nicoleta Craita Ten’o lässt aus ihren Roman über die Migrationsgeschichte eines Mädchens aus der Bevölkerungsgruppe der Roma vorlesen. Die 30-jährige in Galaþi, Rumänien, geborene Frau ist Trägerin des Bremer Autorenstipendiums 2013 und Beschäftigte der Werkstatt Bremen. Diese bietet als Eigenbetrieb der Stadtgemeinde Bremen Menschen mit Behinderung individuelle berufliche Bildung und Beschäftigung.

"Man bezahlte den Kuckuckseiern den Rückflug", heißt der Roman, aus dem der Leiter des Geest-Verlages, Alfred Büngen, am Mittwoch, 12. März 2014 um 18.00 Uhr in der Werkstatt Bremen / Martinsheide 8, in Bremen-Nord im Namen und in Gegenwart der Autorin vortragen wird.

Der Eintritt ist frei.

In ihrem Roman erzählt die Autorin die Geschichte des psychisch erkrankten und durch eine frühkindliche Vergewaltigung geprägten Mädchens Magdalena, das zusammen mit seinem Vater in die Bundesrepublik kommt. Unter dem Druck einer kurzfristigen Aufenthaltserlaubnis versuchen beide, sich durch Straßenmusik den Start für ein neues Leben in Rumänien zu verdienen. Magdalena ist jedoch fasziniert von der deutschen Stadt und will bleiben, auch wenn sie dafür eine Ehe eingehen muss.

Mit der Diagnose Schizophrenie und Autismus hat die Autorin selbst Erfahrung mit psychischen Erkrankungen. Bis 1996 besuchte sie in ihrer Heimatstadt die Schule, zog sich dann aber, im Alter von 13 Jahren, aus dem Leben. Seit dem Jahr 2000 publiziert sie, zunächst in Rumänien, seit 2010 auf Deutsch. 2012 gewann sie den ersten Preis bei einem Schreibwettbewerb des Freien Deutschen Autorenverbands Berlin, für den vorliegenden Roman erhielt sie 2013 das Bremer Autorenstipendium. Seit Juni 2013 ist sie im Berufsbildungsbereich des Martinshofes beschäftigt.

In einer Mitteilung des Verlages heißt es unter anderem: "Sie hat nie einen Sprachkurs besucht, die deutsche Sprache, wie auch eine Reihe anderer Sprachen über den Fernseher und die Lektüre gelernt … Umso bemerkenswerter ist es, welche poetische Sprachkraft, welche Bildlichkeit sie ... in ihrem Roman entwickelt."

Zum Download: Programm-Plakat (pdf, 981.6 KB)