24.08.2000
Besorgt hat sich die Senatorin für Arbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend und Soziales, Hilde Adolf, über etwaige Pläne der Deutschen Bahn AG geäußert, den Fernverkehr drastisch einzuschränken und 235 Arbeitsplätze im Zugbegleitdienst und Lokfahrdienst in Bremen abzubauen.
„Ich appelliere an den Vorstand der Deutschen Bahn AG, entsprechende Vorhaben nicht umzusetzen“, sagte Hilde Adolf heute (24. August 2000) nach einem Gespräch mit der Betriebsleitung und dem Betriebsrat der DB Reise & Touristik, Niederlassung Bremen.
Gemeinsam mit Wirtschaftssenator Josef Hattig werde sie nachdrücklich für eine gute Zug-Anbindung Bremens und Bremerhavens eintreten und selbstverständlich für den Erhalt der Arbeitsplätze, betonte die Senatorin. Einen Rückzug von Repräsentanzen der Deutschen Bahn aus dem Land Bremen als weitere mögliche Folge einer Einschränkung des Fernverkehrs sei für die Wirtschaftsstandorte und Oberzentren Bremen/Bremerhaven nicht akzeptabel. Bereits jetzt, so die Senatorin, sei Bremerhaven im Personen-Fernverkehr auf eine nicht hinnehmbare Art und Weise benachteiligt. Dies müsse dringend geändert werden.
Den Vorstand der Bahn AG bat sie, die Bemühungen des Landes Bremen um seine Sanierung nicht zu erschweren. „Wir sind auf einem guten Weg und brauchen Unterstützung anstelle zusätzlicher Erschwernisse“, so die Senatorin.
Besonders unverständlich wäre die Streichung von Fern-Verbindungen und ein Abbau von Arbeitsplätzen vor dem Hintergrund der umfangreichen Sanierung und Modernisierung des Bremer Hauptbahnhofes mit einem Investitionsvolumen von weit über 100 Millionen Mark, betonte Hilde Adolf. Die Senatorin: „Beides passt nicht zusammen. Ich kann mir deshalb nicht vorstelllen, dass die Verantwortlichen der Deutschen Bahn AG die befürchteten Streichungen tatsächlich vornehmen.“ Sie erinnerte das Unternehmen auch an dessen Verpflichtung zur Ausbildung. Sie habe kein Verständnis dafür, so Hilde Adolf, dass die Zahl der Auszubildenden bei der Bahn in Bremen von 30 auf 10 reduziert wurde und weiter auf drei gesenkt werden solle. Sie forderte nachdrücklich, das Ausbildungs-Reisezentrum Bremen-Burg zu erhalten.