300 Frauen und Männer von 270.000 ehrenamtlich Tätigen sind mit dabei
Rund 300 Ehrenamtliche haben Sozialsenatorin Anja Stahmann und Innensenator Ulrich Mäurer am Montagabend (4. Dezember 2017) in der Oberen Rathaushalle für ihren freiwilligen Einsatz geehrt. "Bremen ist die Stadt der Ehrenamtlichen", sagte Senatorin Stahmann, "in keinem anderen Stadtstaat gibt es so viele ehrenamtlich engagierten Bürgerinnen und Bürger. Das ist ein sehr ermutigender Ausdruck für den sozialen Zusammenhalt in dieser Stadt." Die Zahlen stiegen seit Anfang des Jahrtausends kontinuierlich an. Über 270.000 Menschen seien an der Weser ehrenamtlich aktiv. Das zeige der jüngste Freiwilligensurvey, den der Bund im vergangenen Jahr vorgelegt hat. Innensenator Ulrich Mäurer ergänzte unter Bezug auf dieselbe Studie: "Die Menschen wollen die Gesellschaft mit gestalten – das ist eines der Hauptmotive für ehrenamtliches Engagement in Bremen." 83 Prozent hätten dieses Motiv angegeben. "Es gibt nur ein Motiv, das noch häufiger angegeben wird: Die Menschen wollen auch Spaß an ihren Einsätzen haben", sagte der Innensenator und mahnte,"das darf man bei der Gestaltung nie aus den Augen verlieren." Ehrenamtliche dürften eben nicht als "billige" Arbeitskräfte angesehen werden, ihr Engagement müsse auch sinnstiftend sein.
Anlass für den Empfang gestern ist der Internationale Tag des Ehrenamtes am heutigen 5. Dezember, zu dem die Vereinten Nationen seit 1986 aufrufen. Der Empfang in Bremen orientierte sich an diesem Termin und fand hier in diesem Jahr zum siebten Mal statt. Den UN-Zielen entsprechend wollen die Senatorin und der Senator gesellschaftliches Engagement würdigen. Vertreten waren in diesem Jahr über 60 Einrichtungen, darunter der Deutsche Frauenbund für alkoholfreie Kultur Bremen/Bremerhaven e.V., Schattenriss - Beratungsstelle gegen sexuellen Missbrauch an Mädchen e.V., Ersthelfer der Freiwilligen Feuerwehr, das Seniorenbüro, die Aufsuchende Altenarbeit Gröpelingen, die Tobias-Schule, der Arbeitskreis Asyl der ev. Kirchengemeinde Arsten und das Netzwerk-Selbsthilfe mit mehreren Angeboten.
Beispielhaft vorgestellt für viele andere wurde das ehrenamtliche Engagement von:
"Im Ehrenamt drückt sich eine Grundhaltung der Verantwortung gegenüber unserer Gesellschaft aus", sagte Senatorin Stahmann. Der Staat habe seine Rolle in der Abfederung elementarer Lebensrisiken. "Aber das ist ja nicht alles. Die Menschen wollen selber mit anpacken, sie wollen Solidarität und Mitmenschlichkeit in die Gesellschaft tragen." Das sei von unschätzbarem Wert.
"Ehrenamtliche sind das Rückgrat vieler Einrichtungen, die ohne Ehrenamtliche gar nicht arbeitsfähig wären", sagte Innensenator Mäurer. Dazu zählte er unter anderem die Nachbarschaftshilfe, den Vereinssport, die Willkommens-Cafés in Flüchtlingseinrichtungen, Lese- und Ausbildungspaten, Lebensmittel-Tafeln für verarmte Bremerinnen und Bremer, die kostenlose Nachhilfe sowie die freiwillige Feuerwehr, das Technische Hilfswerk oder die Lebensretter an den Stränden der Bremischen Badeseen. An die Ehrenamtlichen gerichtet sagte er: "Ohne Sie wäre unsere Gesellschaft ein Stückchen weniger lebenswert."
Dabei sei das Ehrenamt nicht nur Ausdruck von selbstloser Aufopferungsbereitschaft. Stahmann: "Ich bin mir sicher, dass viele von Ihnen durch Ihre Arbeit eine Menge zurückbekommen: Ein Ehrenamt gibt neue Anstöße, verhilft zu neuen Sichtweisen und stiftet Freundschaften. Es ist dann auch eine Bereicherung, seine Kraft und seine Lebensfreude mit anderen zu teilen."
Fotos: Senatspressestelle