300 Frauen und Männer von 270.000 ehrenamtlich Tätigen sind mit dabei
03.12.2019Rund 300 Ehrenamtliche haben Sozialsenatorin Anja Stahmann und Innensenator Ulrich Mäurer am heutigen Dienstag, 3. Dezember 2019, in der Oberen Rathaushalle für ihren freiwilligen Einsatz geehrt. „Bremen ist die Stadt der Ehrenamtlichen“, sagte Senatorin Stahmann, „in keinem anderen Stadtstaat gibt es so viele ehrenamtlich engagierte Bürgerinnen und Bürger. Das ist ein sehr ermutigender Ausdruck für den sozialen Zusammenhalt in dieser Stadt.“ Die Zahlen stiegen seit Anfang des Jahrtausends kontinuierlich an. Über 270.000 Menschen seien an der Weser ehrenamtlich aktiv. Das zeige der jüngste Freiwilligensurvey (Erhebung), den der Bund im vergangenen Jahr vorgelegt hat. Innensenator Ulrich Mäurer ergänzte unter Bezug auf dieselbe Studie: „Die Menschen wollen die Gesellschaft mit gestalten – das ist eines der Hauptmotive für ehrenamtliches Engagement in Bremen.“ 83 Prozent hätten dieses Motiv angegeben. „Es gibt nur ein Motiv, das noch häufiger angegeben wird: Die Menschen wollen auch Spaß an ihren Einsätzen haben“, sagte der Innensenator und mahnte: „Das darf man bei der Gestaltung nie aus den Augen verlieren.“ Ehrenamtliche dürften eben nicht als billige Arbeitskräfte angesehen werden, ihr Engagement müsse auch sinnstiftend sein.
Anlass für den Empfang ist der Internationale Tag des Ehrenamtes am 5. Dezember, zu dem die Vereinten Nationen seit 1986 aufrufen. Der Empfang in Bremen orientiert sich an diesem Termin und findet in diesem Jahr zum neunten Mal statt. Den UN-Zielen entsprechend wollen die Senatorin und der Senator gesellschaftliches Engagement würdigen. Vertreten waren in diesem Jahr über 80 Einrichtungen, darunter Sportvereine, Deutsche Lebensrettungsgesellschaft, Johanniter Unfallhilfe, Bremer Tafel, Lebenshilfe, Herzwunschambulanz e.V., Freundeskreise für Suchtkrankenhilfe, Guttempler, Brot für die Welt, Aufsuchende Altenarbeit und Deutscher Frauenbund für alkoholfreie Kultur.
Beispielhaft vorgestellt für viele andere wurde das ehrenamtliche Engagement von drei Projekten:
„Im Ehrenamt drückt sich eine Grundhaltung der Verantwortung gegenüber unserer Gesellschaft aus“, sagte Senatorin Stahmann. Zwar nehme der Sozialstaat eine tragende Rolle in der Abfederung elementarer Lebensrisiken ein: „Aber darin erschöpft sich die Solidarität in unserem Gemeinwesen nicht. Viele Menschen opfern einen Teil ihrer freien Zeit, weil es ihnen ein Anliegen ist, tatkräftig mit anzupacken und andere zu unterstützen. Sie wollen nicht alles den Institutionen überlassen. Dieses Engagement ist von unschätzbarem Wert.“
„Ehrenamtliche sind das Rückgrat vieler Einrichtungen, die anders gar nicht arbeitsfähig wären“, sagte Innensenator Mäurer. Dazu zählte er unter anderem die Nachbarschaftshilfe, den Vereinssport, die Willkommens-Cafés in Flüchtlingseinrichtungen, Lese- und Ausbildungspaten, Lebensmittel-Tafeln für verarmte Bremerinnen und Bremer, die kostenlose Nachhilfe sowie die Freiwillige Feuerwehr, das Technische Hilfswerk und die Lebensretter an den Stränden der bremischen Badeseen. An die Ehrenamtlichen gewandt sagte er: „Ohne Sie wäre unsere Gesellschaft ein Stückchen weniger lebenswert.“
Dabei sei das Ehrenamt nicht nur Ausdruck selbstloser Aufopferungsbereitschaft: „Ich bin mir sicher, dass viele von Ihnen durch Ihre Arbeit eine Menge zurückbekommen: Ein Ehrenamt gibt neue Anstöße, verhilft zu neuen Sichtweisen und stiftet Freundschaften. Es ist dann auch eine Bereicherung, seine Kraft und seine Lebensfreude mit anderen zu teilen.“
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