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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

"Sichtwechsel" für Auszubildende

07.09.2011

Teilnehmer der Berufsbildung im Martinshof haben sich bei Firmen des allgemeinen Arbeitsmarktes umgesehen, und die Auszubildenden aus den Firmen haben die Beschäftigungsplätze des Martinshofes kennengelernt und so ihre sozialen Kompe-tenzen erweitert.

Zwischen dem Martinshof und den namhaften Industriebetrieben Airbus, Astrium und dem Mercedes-Benz Werk Bremen gab es daher für die Monate Juli bis September 2011 erstmals einen Praktikumstausch von Auszubildenden.

Begegnungen standen für die jungen Menschen im Vordergrund. Das Kennenlernen besonderer Hilfsvorrichtungen, die Entdeckung der Langsamkeit in anderen Lernprozessen und ergänzende Betreuungsangebote einerseits wie aber auch neue Herausforderungen und Bewältigungen in einem technisch anspruchsvollen betrieblichen Umfeld andererseits waren wesentliche Erfahrungen für die Beteiligten.

Der "Sichtwechsel" soll fortgeführt werden, weitere Firmen sind interessiert.

Auf Einladung der Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen,
Anja Stahmann, werden die zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
über ihre Erfahrungen berichten.

Zeit: Donnerstag, 8. September 2011 um 11.00 Uhr,
Ort: Bremer Martinshof-Ost, Georg-Gries-Str. 1 (gegenüber dem Rennplatz), "Lerninsel" der Betriebsstätte inmitten der Werkstatt

Der Martinshof ist eine der größten Werkstätten für behinderte Menschen in Deutsch-land. Inzwischen sind 1.850 Menschen an 37 Standorten der Stadt beschäftigt. Im Be-rufsbildungsbereich der Werkstatt sind etwa 200 Personen tätig. Das Übereinkommen der Vereinten Nationen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen fordert seit 2009 eine erweiterte Teilhabe und eine integrative (engl. inklusive) Gesellschaft. Ne-ben der weiteren Öffnung der Werkstätten in die Gesellschaft soll nach einem neuen Konzept des Martinshofes die arbeitsweltbezogene Bildung (Berufsfeld-/Berufsbildorientierung) noch stärker ausgebaut werden.

Menschen mit wesentlichen Behinderungen, die derzeit nicht, noch nicht oder noch nicht wieder am allgemeinen Arbeitsmarkt tätig sein können werden im Martinshof beschäftigt. Die Qualifizierungsangebote sind dabei gestuft eher tätigkeitsorientiert (einfach) – arbeitsplatzorientiert - berufsfeldorientiert - berufsbildorientiert (schwierig). Der Berufsbildungsbereich ist somit die "Lehrwerkstatt" und die qualifizierenden Bildungsmaßnahmen werden über zwei Jahre von der Bundesagentur für Arbeit oder seltener auch vom Rentenversicherungsträger finanziert. Der Berufsbildungsbereich hat etwa 200 Plätze in Berufsfeldern wie Industriefertigung, Büro, Holz, Hauswirtschaft, Garten-/Landschaftsbau etc.