Bremische Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau

Weltweit sind 150 Millionen Mädchen und Frauen von weiblicher Genitalverstümmelung betroffen. Ihnen werden meist unter unhygienischen Bedingungen und ohne Narkose Teile der äußeren Genitalien entfernt. Obwohl viele Mädchen an diesem Eingriff sterben und die meisten gravierende gesundheitliche Schäden davontragen, stellt weibliche Genitalverstümmelung bis heute ein Tabu dar. Was vielfach unbekannt ist: auch hierzulande sind Tausende von Mädchen dem Risiko ausgesetzt, im In- oder Ausland beschnitten zu werden. Auf 22 Druckfahnen informiert eine Wanderausstellung in der Stadtbibliothek „Sie versprachen mir ein herrliches Fest…“ der Frauenorganisation Terre des Femmes in Bildern, Zitaten und Texten über Fakten und Hintergründe weiblicher Genitalverstümmelung und stellt afrikanische Aktivistinnen und ihre Initiativen vor; dabei arbeitet sie nicht mit reißerischen Bildern.
Die Ausstellung ist ab Dienstag, dem 5. Februar zu sehen in der Zentralbibliothek, Am Wall 201 (2. OG). Öffnungszeiten: Mo, Di und Fr 10-19 Uhr, Mi 13-19 Uhr, Do 9-20 Uhr, Sa 10-16 Uhr. Der Eintritt ist frei.

„Die Ausstellung ist deshalb so wichtig und es ist gut, dass sie an einem so zentralen Ort zu sehen ist, damit uns hier klar wird, was Genitalverstümmelung tatsächlich bedeutet, dass sie auch hier in Deutschland stattfindet und dass wir alles daran setzen müssen, dieser Gewalt an Frauen ein Ende zu setzen“, so Landesfrauenbeauftragte Ulrike Hauffe, die gemeinsam mit der Heinrich-Böll-Stiftung, der Sparkasse Bremen und der Stadtbibliothek die Ausstellung unterstützt.

Im Rahmen der Ausstellung finden zwei Veranstaltungen statt:

Am Dienstag, 5. Februar um 19 Uhr wird die Autorin und Aktivistin Fadumo Korn aus ihren autobiographischen Büchern „Geboren im Großen Regen“ und „Schwester Löwenherz“ lesen und von ihren persönlichen Erfahrungen in Somalia berichten. Ein Rundgang durch die Ausstellung ist zuvor möglich. (Ort: Krimibibliothek, 2. OG)

Am Dienstag, 12. Februar um 18.30 Uhr wird Dr. Anja Stuckert vom Kinderhilfswerk Plan International eine in Hamburg durchgeführte Studie zum Thema weibliche Genitalverstümmelung vorstellen. Der Titel des Vortrags ist „Weibliche Genitalverstümmelung – auch in Norddeutschland?“ (Ort: Krimibibliothek, 2. OG)

Außerdem werden zum 6. Februar, dem internationalen Tag „Null Toleranz gegen Genitalverstümmelung“, themenbezogene Bücher auf der Bücherbühne im Eingangsbereich der Zentralbibliothek präsentiert.