"Die Betreuung von Drei- bis Sechsjährigen (Ü3) ist seit diesem Kitajahr beitragsfrei. Doch wir haben nicht genug Kitaplätze. Über 900 angemeldete Kinder im Alter bis sechs Jahren sind unversorgt. Das ist für Eltern und für Kinder häufig eine schlimme Nachricht, die wir sehr bedauern. Wir kommen mit dem Ausbau nicht so schnell hinterher, wie es notwendig wäre, obwohl wir bei der Ausbau-Umsetzung bundesweit mit an der Spitze der Kommunen liegen. Das reicht aber offensichtlich nicht aus. Wir müssen gemeinsam mit Trägern und Investoren weiter am Platz-Ausbau und auch an Übergangsmöglichkeiten arbeiten. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter meines Ressorts sind in den Stadtteilen unterwegs, um die jeweilige Situation zu verbessern. Das gilt weiterhin insbesondere für die Stadtteile in schwieriger sozialer Lage mit besonderem Aufholbedarf. Angespannt bleibt die Lage insbesondere in Hemelingen, Vegesack, in der Vahr und in Huchting", erläutert Dr. Claudia Bogedan, Senatorin für Kinder und Bildung.
Somit läuft das größte Kita-Ausbauprogramm in Bremens Geschichte weiter. Über 3.400 Plätze wurden seit Mitte 2016 geschaffen, 25 Kitas komplett neu gebaut. 75 Um- und Anbauten realisiert. Im laufenden Kitajahr 2019/20 sollen nach konkreten Planungen 850 Plätze hinzukommen. Sieben Kitas sind derzeit im Bau. Die Kitas Herrschaftlichen Tannen (Blumenthal), Dobbheide (Vegesack), Grambker Heerstraße (Burglesum), Pusdorf (Woltmershausen), swb-Kita (Woltmershausen), Unsere kleine Farm (Tenever) und die Kita Sonneberger Straße (Vahr) werden in Betrieb gehen. Hinzu kommen Eröffnungen einzelner Gruppen in Um- und Anbauten.
Beitragsfreiheit
Dank einer gemeinsamen Kraftanstrengung von Bund (Gute-Kita-Gesetz) und Land ist Betreuung von Kindern ab drei Jahren seit dem laufenden Kitajahr im Land Bremen beitragsfrei. Das heißt, ab dem 1. August 2019 bezahlen Eltern für Kinder nach Vollendung des dritten Lebensjahres bis zum Schuleintritt keine Kita-Beiträge mehr. Für Kinder, die nach dem 1. August drei Jahre alt werden, entfallen die Beiträge ab dem Monat des dritten Geburtstages. Die Kosten für die Mittagsverpflegung zahlen die Eltern auch in Zukunft selbst. Weiterhin gilt: Empfängerinnen und Empfänger von Sozialleistungen beziehungsweise Inhaberinnen und Inhaber eines Bremen-Passes zahlen keine Beiträge und bekommen die Kosten für die Mittagsverpflegung erlassen. Bisher haben die Kindertageseinrichtungen die Beiträge für die Betreuung und die Mittagsverpflegung errechnet und direkt von den Eltern eingezogen. Von diesem Verwaltungsaufwand wird ein großer Teil der Kitas ab dem Kindergartenjahr 2019/2020 entlastet. Beiträge werden durch den Kita-Beitragsservice festgesetzt und durch die Landeshauptkasse eingezogen.
Fachkräftegewinnung
Die Fachkräftegewinnung bleibt herausfordernd. Im Schuljahr 2019/20 startet der zweite Durchgang der praxisintegrierten Ausbildung (PIA) mit 54 angehenden Erzieherinnen und Erziehern.
Qualität
Im Land Bremen wird derzeit an einem Kita-Sozialindex und einem Kita-Qualitäts- und Finanzierungsgesetz gearbeitet, mit dem erstmals eine Landesförderung von Kita-Plätzen in den beiden Stadtgemeinden umgesetzt werden soll. Für eine wirksame Qualitätsentwicklung ist die gesetzliche Verankerung von Qualitätsstandards allein nicht ausreichend. Vorgesehen ist deshalb, zum 1. Januar 2020 das Projekt „Entwicklung einer qualitätsorientierten Kita-Steuerung im Land Bremen" aufzulegen. Unter anderem soll für das Land Bremen wissenschaftlich fundiert ermittelt werden, welche zusätzlichen Ressourcen für eine wirksame Qualitätsentwicklung notwendig sind, welche im System vorhandenen Ressourcen besser genutzt werden können und wodurch die Umsetzung bereits entwickelter Qualitätsstandards in der Vergangenheit behindert wurde. Zudem ist es notwendig, Qualitäts- und Leistungsziele in der Finanzierungssystematik zu verankern. Die zunehmenden qualitativen Anforderungen an die Arbeit in Kitas werden in dem bestehenden starren und quantitativ ausgerichteten Finanzierungssystem nicht abgebildet. In dem Teilprojekt soll ein integriertes Steuerungs- und Finanzierungskonzept entwickelt werden, das die Vielzahl von maßnahmenbezogenen Sonderzuwendungen ablöst. Zur verbindlichen Erreichung von Qualitätsentwicklungszielen soll ein geeignetes Monitoring entwickelt werden. Ziel ist, auf Basis der bestehenden Erfahrungen in beiden Stadtgemeinden bessere Steuerungsgrundlagen für das Qualitätsmanagement vor Ort zu entwickeln
Kita Bremen
Kita Bremen wächst und ist mittlerweile mit 79 Kinder- und Familienzentren (KuFZ) sowie elf Spielhäusern im Stadtgebiet zu finden.
Ansprechpartnerin für die Medien:
Annette Kemp, Pressesprecherin bei der Senatorin für Kinder und Bildung, Tel.: (0421) 361-2853, E-Mail: [EMAIL annette.kemp@bildung.bremen.de;annette.kemp@bildung.bremen.de