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Senatskanzlei

Sieling: Städtepartnerschaft zwischen Bremen und Riga steht für gute und weltoffene Zusammenarbeit

18.09.2015

Die Freie Hansestadt Bremen und Lettlands Hauptstadt Riga sind seit 1985 durch eine aktive Städtepartnerschaft verbunden. Beschlossen wurde sie in der Zeit des "Kalten Krieges", der Zeit des Ost-West-Konflikts. Die Partnerschaft der beiden Städte war ein Beitrag zur Überwindung dieser Hindernisse, ein Beitrag für erfolgreiche Entspannungspolitik und Völkerverständigung. Auf dem Senatsempfang "30 Jahre Städtepartnerschaft Riga-Bremen" sagte Bremens Bürgermeister Carsten Sieling heute (18. September 2015): "Die Geschichte Bremens als weltoffene Handelsstadt prägt unser internationales Ansehen. Diese Geschichte prägt auch das Selbstverständnis der Bürgerinnen und Bürger. Unsere Beziehungen zu anderen Ländern, zu anderen Hanse- und Hafenstädten haben eine sehr lange Tradition: Die Beziehungen zwischen den Hansestädten Riga und Bremen sind über 800 Jahre alt. Und wir sind stolz und froh, dass unsere Freundschaft sich in den 30 Jahren aktiver Städtepartnerschaft wunderbar bewährt und weiter entwickelt hat." Sieling weiter: "Heute können wir zu Recht sagen, dass diese Partnerschaft sehr breit aufgestellt ist: Jedes Jahr fahren Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen, Institutionen und Vereine in die jeweils andere Stadt um dort Kooperationen zu pflegen. Die Städtepartnerschaft zwischen Bremen und Riga steht für gute und weltoffene Zusammenarbeit."

Auch Elita Kuzma, Botschafterin der Republik Lettland, und Rigas Stadtdirektor Juris Radzeviès unterstrichen auf dem Senatsempfang die gute Zusammenarbeit der beiden Städte, erinnerten an die bewegte Geschichte, die Überwindung des "Kalten Krieges" und den europäischen Einigungsprozess. Ein Konzert des lettischen Chores Skaòupe rundete die Festveranstaltung im Bremer Rathaus ab.

30 Jahre Städtepartnerschaft - Lettlands Flagge weht am Bremer Rathaus. Foto: Senatspressestelle

Bremen und Riga
Die Beziehungen zwischen den Hansestädten Riga und Bremen sind über 800 Jahre alt. Im Zuge der Christianisierung bauten deutsche Kaufleute Handelsverbindungen mit den baltischen Städten auf und der Erzbischof von Bremen nutzte diese Chance, seinen Machtbereich in den Ostseeraum auszudehnen. 1282 wurde Riga Mitglied der Hanse. Lebhafter Handelsverkehr zwischen den Hansestädten Bremen und Riga führte dazu, dass 1827 sogar für vierzig Jahre ein bremisches Konsulat in Riga eingerichtet wurde.

Am 15. Februar 1985 wurde in Riga die Rahmenvereinbarung zwischen den beiden Hansestädten Riga und Bremen von Bürgermeister Hans Koschnick und dem Vorsitzenden des Exekutivrates des Stadtsowjets der Stadt Riga, Alfreds Rubiks unterzeichnet. Besonderes Ziel der Rahmenvereinbarung ist die Förderung der individuellen Kontakte zwischen den Bürgern der beiden Städte (in den Bereichen Bildung, Wissenschaft und Kunst, Sport und Presse, Wirtschaft und Umwelt). Sie war das Ergebnis des Willens zur Völkerverständigung, die in der Gründung der "Deutsch-Sowjetischen Freundschaftsgesellschaft Bremen-Unterweser e.V." (Mai 1978) und in Riga mit der Gründung der "Lettischen Gesellschaft für Freundschaft und kulturelle Verbindungen mit dem Ausland" (September 1978) ihren Ausdruck fand. Dieses Bemühen war getragen durch die deutsche Entspannungspolitik, insbesondere durch den Moskauer Vertrag zwischen der UdSSR und der Bundesrepublik Deutschland von 1970, dem Deutsch-Polnischen Vertrag von 1970 und dem Grundlagenvertrag mit der DDR von 1972.

Mit Unterzeichnung der Rahmenvereinbarung im Jahr 1985 setzten Kooperationen im Bereich humanitärer Hilfe, Sozialwesen und Gesundheit ein, Schulpartnerschaften zwischen Bremer und Rigaer Gymnasien entstanden, der Austausch in Forschung und Lehre begann, im Bereich ÖPNV, Finanz- und Hafenwirtschaft, Kirchengemeinden wurden Patenschaften geschlossen, der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge engagiert sich in Riga mit der Pflege von Kriegsgräbern, Unternehmenskontakte, Sport und kultureller Austausch sorgen für eine sehr lebendige Städtepartnerschaft.

Lettland und Deutschland
Deutschland ist einer der wichtigsten Handelspartner Lettlands. Auch die kulturellen Beziehungen zwischen Lettland und Deutschland sind sehr eng. Es besteht ein reger Kultur-, Wissenschaftler-, Studenten- und Schüleraustausch. Lettische Chöre, Theater, Tanzgruppen, Maler, Literaten und andere Kulturschaffende pflegen einen intensiven Kontakt mit Deutschland und umgekehrt.

Foto: Senatspressestelle