Von einer außergewöhnlichen Dienstreise ist Bremens Wissenschaftssenatorin Prof. Dr. Eva Quante-Brandt in dieser Woche zurückgekehrt: Vom 9. bis 14. Januar nahm sie an einer Expedition in die Antarktis teil. Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern von Bundesregierung und Alfred-Wegener-Institut besuchte sie die deutsche Polarforschungsstation Neumayer III des Alfred Wegener Instituts und ließ sich vor Ort über die Arbeit der Forscherinnen und Forscher informieren.
Als erste Forschungsstation in der Antarktis ist die Neumayer-Station III ein kombiniertes Gebäude für Forschung, Betrieb und Wohnen auf einer Plattform oberhalb der Schneeoberfläche, verbunden mit einer in den Schnee gebauten Garage. Ein Blockheizkraftwerk, dessen Abwärme für Heizung und Schneeschmelze genutzt wird, versorgt die Station mit Energie. Eine Windkraftanlage trägt zur umweltfreundlichen Energieversorgung der Station bei. Senatorin Quante-Brandt: "Ich bin beeindruckt von der Neumayer III-Station. Sie bietet beste Voraussetzungen für eine nachhaltige Klimaforschung."
Im antarktischen Sommer leben dort bis zu 30 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Während des Winters sind es neun. Durch den ständigen Betrieb der Observatorien sind Langzeitmessungen auf der AWI-Antarktisstation möglich. Sie liefern wichtige Daten zu Erdbeben weltweit, zur Entwicklung der Ozonschicht sowie zum Abschmelzen der Polkappen.
"Spitzenforschung kommt aus Bremen", betonte Senatorin Quante-Brandt. "Vor Ort kann man gut sehen, wie hervorragend Bund und Länder zusammenarbeiten und wie diese Kooperation von den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern umgesetzt werden."
Beeindruckt zeigte sich die Senatorin auch von den Kooperationen mit internationalen Forscherinnen und Forschern, ob aus Belgien, Russland oder Schweden.
"Die Neumayer-Station ist ein Aushängeschild der deutschen und natürlich der bremischen Wissenschaft. Ich bin bestärkt darin, welche zentrale Bedeutung wir den Meereswissenschaften als einem von fünf Schwerpunkten der Wissenschaftspolitik des Landes Bremen eingeräumt haben. Auch unsere Strategie, die Kooperationen zwischen außeruniversitären Forschungseinrichtungen und den Hochschulen zu stärken, wird bestätigt."
Die Forschungsinfrastruktur auf der Station bezeichnete sie als einmalig. Sie biete auch jungen Forscherinnen und Forschern ausgezeichnete Möglichkeiten. Über die Forschungsergebnisse gebe es zudem einen guten Transfer der Wissenschaft in die Lehre, so dass zum Beispiel die Fachbereiche Geophysik, Geologie und Meteorologie von dieser Spitzenforschung profitierten. "Besonders erfreulich ist der hohe Frauenanteil, dessen Stärkung wir uns im Wissenschaftsplan 2020 zum Ziel gemacht haben", so Senatorin Quante-Brandt.