Senatorin Stahmann: Nach Investitionen in Höhe von rund 1,1 Millionen Euro ist die Halle heute wieder in einem ausgezeichneten Zustand
19.10.2016Fast genau ein Jahr nach dem Feuer in der Sporthalle der Bezirkssportanlage Findorff sind die Sanierungsarbeiten jetzt abgeschlossen. Am heutigen Dienstag (18. Oktober 2016) ist die Halle in der Nürnberger Straße feierlich wiedereröffnet worden. Die Vereine, die die Bezirkssportanlage nutzen – SG Findorff, ESV Blau-Weiß, VfL 07 Bremen und der Hanseatische Hockeyclub sowie der Schulsport – "können an ihrer angestammten Spielstätte endlich wieder in den Normal-Modus wechseln, die Einschränkungen des Spielbetriebs haben ein Ende", sagte Anja Stahmann, Senatorin für Soziales, Jugend, Frauen, Integration und Sport. "So werden jetzt auch wieder Hallenkapazitäten an anderer Stelle frei. Das ist ein guter Tag für den Sport in Bremen."
"Nach Investitionen in Höhe von rund 1,1 Millionen Euro ist die Halle heute wieder in einem ausgezeichneten Zustand", sagte Senatorin Stahmann weiter. Erneuert respektive saniert wurden Dachstuhl, Hallendecke, Fenster, Heizung, Beleuchtung, Sportboden, Tribüne, Elektrik, Sportgeräte, Lautsprecheranlage sowie Anzeigetafel. Die Kosten für die Feuersanierung sind durch die Feuerversicherung der Stadt Bremen getragen worden, einige Erweiterungen wurden aus Haushaltsmitteln finanziert, die Arbeiten hat die städtische Anstalt öffentlichen Rechts, Immobilien Bremen (IB), koordiniert. Projektleiter Rainer Valtink: "Die Hallenheizung mit Deckenstrahlern ist neu, in Kombination mit wärmegedämmten Fenstern wird das endlich für akzeptable Temperaturen in der Halle führen."
Die Beleuchtung sei zudem als Pilotprojekt für die Sportamts-Hallen mit Strom sparenden LED-Lampen ausgestattet. "Und die Wände wurden erstmals mit einem zeitgemäßen Prallschutz versehen", betonte die Senatorin: "Die Halle macht jetzt einen deutlich hellen und freundlichen Eindruck."
"Die Sperrung der Spielhalle war für die Findorffer Vereine und Schulen eine Katastrophe und zudem ärgerlich und unnötig", so Senatorin Stahmann weiter. "Sie ist die einzige große Spielhalle in Findorff. Der Sportbetrieb ist mehr schlecht als recht in andere Hallen verlagert worden, aber natürlich bei weitem nicht im vollen zeitlichen Umfang." Dabei habe sich die große Solidarität der anderen Vereine gezeigt, die ja ohnehin zusammengerückt waren, um die Unterbringung von Flüchtlingen möglich zu machen. "Sport ist eben auch Teamplay", sagte Anja Stahmann, "das hat sich hier besonders gezeigt." Die Handballer der SG Findorff hätten zum Beispiel Hallenzeiten in Hastedt, Woltmershausen und Gröpelingen nutzen können.
Erforderlich wurde die Sanierung nach einem Brandanschlag am 26. Oktober 2015. Damals hatte die Sozialbehörde entschieden, die Halle auf ihre Eignung zur Unterbringung von Flüchtlingen zu prüfen. Noch bevor diese Entscheidung den Weg in die breite Öffentlichkeit gefunden hatte, war das Feuer ausgebrochen. Circa 30 Quadratmeter Fußboden und eine Holztür hatten damals gebrannt, giftige Rauchgase hatten die Halle und die Umkleidegebäude unbenutzbar gemacht, Gutachter stellten im Anschluss einen "Totalschaden" fest. Die Halle wurde bis Februar 2016 komplett entkernt, bis auf die Außenwände und die äußere Dacheindeckung wurde alles entsorgt. Im März wurde mit dem Wiederaufbau der Halle begonnen.
In Spitzenzeiten hatte die Sozialbehörde ab Herbst 2015 bis zu 19 von insgesamt 200 Bremischen Hallen für die Unterbringung von Flüchtlingen genutzt. Diese Kapazitäten waren am Ende ausreichend, für die Nutzung der Halle auf der Bezirkssportanlage Findorff hatte kein Bedarf mehr bestanden. Die ersten Hallen konnten zur Jahreswende zugunsten anderer Unterkünfte wieder aufgegeben werden. Die letzten Hallen hat die Behörde im Juni 2016 geräumt.
Der oder die Täter sind bis heute nicht ermittelt.
Foto: Pressereferat der Senatorin