Senatsempfang im Kaminsaal des Rathauses
11.09.2018Mit einem Senatsempfang im Kaminsaal des Rathauses hat Sportsenatorin Anja Stahmann am Montag (10. September 2018) Sportlerinnen und Sportler geehrt, die bei den Special Olympics vom 14. bis 18. Mai in Kiel eine Medaille gewonnen haben. Unter den rund 4.600 Athletinnen und Athleten in 19 Disziplinen befanden sich 89 aus Bremen, 42 von ihnen sind mit einer Medaille zurückgekehrt, ein Sportler hat dreimal Gold und ein weiterer zweimal Bronze geholt, zusammen also 47 Medaillen. Erfolgreich waren die Sportlerinnen und Sportler in den Disziplinen Boccia, Dreirad- und Zweirad-Fahren, Judo, Schwimmen, Tischtennis, Handball mixed und Handball Frauen sowie Weitsprung. Die Special Olympics sind die Sportbewegung für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung, die Sportlerinnen und Sportler werden betreut in der Lebenshilfe Bremen, bei Friedehorst, der Werkstatt Bremen, den Elbe-Weser-Werkstätten in Bremerhaven. Die erfolgreichen Handballerinnen und Handballer werden bei Werder trainiert.
„Ihre Bilanz beeindruckt mich sehr“, sagte die Senatorin am Montagabend. Die sportlichen Erfolge zeigten, „wie ein gutes und produktives Miteinander zwischen Menschen mit und ohne Behinderung funktionieren kann“. Insgesamt gelinge es, Barrieren aus dem Alltag und den Köpfen zu verbannen. „Ziel muss es sein, wegzukommen vom Blick auf die Beeinträchtigung – und stattdessen den Fokus auf jeden einzelnen Menschen zu setzen, auf seine Fähigkeiten, Begabungen und Neigungen.“ Die Senatorin dankte in diesem Zusammenhang „allen Menschen, die die Sportlerinnen und Sportler im Hintergrund unterstützen. Sie alle schaffen ein starkes Netzwerk mit sicheren Rahmenbedingungen. Das erst macht die besonderen sportlichen Leistungen möglich“, sagte die Senatorin unter dem Beifall der rund 70 geladenen Gäste, darunter der frühere UN-Sonderbotschafter für Sport und Entwicklung, Willi Lemke, die Vorsitzende der Sportdeputation, Ingelore Rosenkötter, und der Werder-Aufsichtsratsvorsitzende Marco Bode.
Eine „eindrucksvolle Bereicherung für unsere Gesellschaft und eine großartige Botschaft für eine gelungene Inklusion“ wäre es überdies, wenn es gelingen würde, die Weltspiele der Special Olympics im Jahre 2023 nach Deutschland zu holen, nachdem die Weltsommerspiele 2019 in Abu Dhabi ausgetragen werden.
Hubert Hüppe, Vizepräsident bei Special Olympics Deutschland für die Bereiche Politik, Inklusion und Gesundheit, lobte den Bremer Senat für die offizielle Würdigung der Sportlerinnen und Sportler. „So eine Würdigung ist eine ganz große Ausnahme in Deutschland“, sagte er. Er warb darüber hinaus für mehr Inklusion im sportlichen Bereich: „Ich wünsche mir, dass die Vereine sich mehr öffnen für Menschen mit Behinderungen.“ Ziel müsse ein „inklusiver Sport“ sein, anstelle des reinen Behindertensports. So gebe es Vereine, die in inklusiven Teams die Spielregeln anpassen – mit Nachteilsausgleichen für behinderte Sportler. „Wer wirklich inklusiven Sport will, der sucht nach Wegen, wer sie nicht will sucht nach Begründungen.“
Anke Precht, Vorsitzende Special Olympics Bremen, erinnerte an die „großartigen, stimmungsvollen Spiele vor genau 119 Tagen“ vor einer beeindruckenden Kulisse mit insgesamt 27.000 Zuschaurinnen und Zuschauern. „Ihr ermutigt mit euren Erfolgen“, sagte sie, und mit der Haltung: „Ich will gewinnen. Und wenn ich nicht gewinnen kann, will ich zumindest mein Bestes geben.“ Die fünftägigen Spiele bezeichnete sie als „wichtigen Beitrag zur Inklusion“.
Abschließend bedankte sich die Sportlerin Christa Beimel, Goldmedaillen-Gewinnerin im Boccia-Doppel, in einer rührenden Ansprache bei ihrer Trainerin: „Aileen, Danke. Du bist die beste Trainerin, die wir je hatten.“
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