Staatsrat Horst Frehe: "Ein wichtiger Beitrag zu mehr Bildungsgerechtigkeit"
09.01.2014Im Jahr vor der Einschulung fördern Kindergärten die Sprachentwicklung von jedem dritten Kind in Bremen. Auf Grundlage des Cito-Tests ist bei 30,1 Prozent der Kinder ein entsprechender Förderbedarf festgestellt worden; weitere 2,2 Prozent der Kinder wurden auf Empfehlung der Kindergärten in die Förderung aufgenommen. Insgesamt gibt die Stadt Bremen für diese Zwecke rund 1,3 Millionen Euro aus. Einen entsprechenden Bericht hat die Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen heute (9. Januar 2014) der Deputation für Soziales und Jugend vorgelegt.
Getestet wurden insgesamt 3925 Kinder im Alter zwischen vier und sieben Jahren, 1181 Kinder wurden als förderbedürftig eingestuft. Die Förderung liegt in den Händen qualifizierter Sprachförderkräfte in den Kindergärten und findet in Gruppen mit bis zu sieben Kindern statt, darunter ausdrücklich auch Kinder mit besonders guter Sprachentwicklung als "Sprachvorbilder". Mehrere Hundert pädagogische Fachkräfte sind inzwischen für die vertiefte Spracherziehung im Kindergarten fortgebildet worden. Ein Element der Sprachförderung ist zudem die Initiative "Bücherkita" in Zusammenarbeit mit der Stadtbücherei, mit Lesepatinnen und Lesepaten sowie anderen Kooperationspartnern, das die sprachliche Bildung im Alltag unterstützt.
"Die gezielte Sprachförderung im Kindergarten ist ein wichtiger Beitrag zu mehr Bildungsgerechtigkeit, nicht nur für Kinder aus zugewanderten Familien", sagte Horst Frehe, Staatsrat bei der Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen. Die Sprache sei der "Schlüssel zu schulischem und beruflichem Erfolg, und damit die Grundlage für ein selbstbestimmtes Leben in wirtschaftlicher Unabhängigkeit", sagte er weiter und betonte: "Wer erst in der Schule die Grundlagen der Sprache erwirbt, hat es ungleich schwerer, die Anforderungen zu erfüllen und zu einem Abschluss zu kommen."