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Die Senatorin für Arbeit, Soziales, Jugend und Integration

Sprachtests in den Kindergärten werden fortgesetzt: Zusätzliche Förderung für Kinder vor der Einschulung


02.12.2003

Senatorin Karin Röpke: Mit Programm „Sprachschatz“ Startchancen in der Schule verbessern

In einem zweiten Durchgang des Bremer Programms „Sprachschatz“ werden jetzt alle Bremer Kinder, die voraussichtlich im Sommer des kommenden Jahres eingeschult werden, auf ihre Sprachentwicklung hin getestet. Dies geschieht als Teil der ärztlichen Schuleingangs-Untersuchung.


„Nach den guten Erfahrungen mit der ersten Test-Phase zu Beginn des Jahres hoffe ich sehr, dass unser Programm „Sprachschatz“ auch jetzt dazu beitragen wird, den Kindern den Übergang vom Kindergarten in die Schule zu erleichtern, ihren Start in der Schule zu verbessern und sie so insgesamt in die Lage zu versetzen, ihre Bildungschancen wahr zu nehmen“, betont Sozial- und Jugendsenatorin Karin Röpke.


Getestet wird in den Kindertagesheimen, teilnehmen werden alle Kinder, die bis zum 30. Juni 2004 das 6. Lebensjahr vollenden. Auf freiwilliger Basis können sogenannte Karenzkinder (die in der Zeit zwischen dem 1. Juli und dem 31. Dezember 2004 sechs Jahre alt werden) ebenfalls teilnehmen.


135 eigens dafür geschulte Erzieherinnen werden den Kindern in einer spielerischen Situation Fragen stellen und speziell dafür entwickeltes Material verwenden. Die Fragen beziehen sich auf Gegenstände und Sachverhalte, die Kindern in diesem Alter in der Regel vertraut sind. Festgestellt werden sollen der Umfang des Wortschatzes, das Verständnis für Symbole und erste Fähigkeiten für schulisches Lernen.


Eltern, die es wünschen, können sich von den Erzieherinnen den Erhebungsbogen erklären lassen.


Das Programm „Bremer Sprachschatz“ besteht neben dieser Erhebung aus einem zweiten Teil: Einer ergänzenden, gezielten Sprachförderung, wenn das Kind eine Unterstützung braucht.


Nach der Erhebung werden die Daten in anonymer Form von der Bremer Universität ausgewertet. Sie werden mit einem Schlüssel versehen und nur die zuständigen Mitarbeiter/innen in der Sozialbehörde können anschließend die Ergebnisse einem bestimmten Kind zuordnen.


Sofern für ein Kind ein Förderbedarf festgestellt wird, werden die Eltern benachrichtigt. Die Kindergärten werden dann kleine Gruppen einrichten, in denen die Kinder zusätzlich gefördert werden. Auch Kinder, die keinen Kindergarten besuchen, können am Programm teilnehmen. Auskünfte erteilt das nächstgelegene Kindertagesheim.


Rund 6500 Eltern wurden in diesen Tagen angeschrieben und über die Tests im Rahmen des Programms „Sprachschatz“, über den möglichen Förderunterricht und über das Verfahren informiert, das mit dem Datenschutzbeauftragten abgestimmt ist. Während des gesamten Programms steht den Eltern für Nachfragen die Koordinatorin des Projektes, Marita Sickinger (Telefon: 361 – 17269) zur Verfügung. Bei ihr erfahren sie auch, wo auf Wunsch die Erhebungsunterlagen des jeweiligen Kindes eingesehen werden können. Im Schreiben an die Eltern sind weitere Ansprechpartner/innen benannt.


Die Tests werden am 8. Dezember 2003 beginnen und im Januar 2004 abgeschlossen sein, so dass sich eine Sprachförderung ab Februar 2004 anschließen wird.


Bereits jetzt gibt es in den Einrichtungen eine vorsorgliche Zusatzförderung für Kinder, die nach Einschätzung der Erzieherinnen diese Unterstützung brauchen.


Rund 5800 Kinder, die im August dieses Jahres eingeschult worden sind, waren im laufenden Februar 2003 auf ihre Sprachfähigkeit hin getestet worden. 614 Jungen und Mädchen, die in ihrer Sprachentwicklung besondere Unterstützung benötigten, erhielten anschließend noch vor Schulbeginn in 104 Gruppen ein spezielles Förderangebot. Erzieherinnen berichteten danach über gute Erfahrungen und spürbare Fortschritte bei den Kindern im Hinblick auf deren Sprachfähigkeiten.