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Senatskanzlei

Staatspräsident von Malta hat Besuch im Land Bremen begonnen

Bürgermeister Böhrnsen: Für Europa werben und Europa-Gegnern keinen Raum geben

12.03.2014
Staatsbesuch im Land Bremen: Vorfahrt des maltesischen Präsidenten vor dem Bremer Rathaus
Staatsbesuch im Land Bremen: Vorfahrt des maltesischen Präsidenten vor dem Bremer Rathaus

Der Staatspräsident der Republik Malta, Dr. George Abela, hat seinen Staatsbesuch in der Freien Hansestadt Bremen begonnen. Der Präsident des Bremer Senats, Bürgermeister Jens Böhrnsen, begrüßte das Staatsoberhaupt der Inselrepublik im Bremer Rathaus.

In seiner Begrüßungsrede im Kaminsaal des Rathauses stellte der Bürgermeister Europa in den Mittelpunkt. Böhrnsen: "Sie im Süden und wir im Norden haben aus unterschiedlichen Blickwinkeln die geographischen Ränder Europas im Blick. Als kleine Einheiten, mit kurzen Wegen und großer Nähe zu den Bürgerinnen und Bürgern haben wir eine besondere Chance, für Europa zu werben. Die vor uns stehende Wahl darf den Europa-Skeptikern und Europa-Gegnern keinen Raum geben. Davon müssen wir unsere Bürgerinnen und Bürger überzeugen." Und weiter: "Wir müssen uns aber auch ganz bewusst der Verantwortung stellen, die Europa in der Welt und besonders auch gegenüber Flüchtlingen aus Kriegs- und Krisenregionen hat. Wir müssen alles daran setzen, dass sich humanitäre Katastrophen mit Hunderten Toten wie die vor Lampedusa im Oktober 2013 nicht wiederholen. Dabei dürfen die Lasten sicher nicht ungleich verteilt werden. In einem solidarischen Europa müssen wir gemeinsam tragfähige Lösungen finden. Ich unterstütze daher ausdrücklich die Forderung des EU-Parlamentspräsidenten Martin Schulz nach der Einführung eines Verteilungsschlüssels, der die Aufnahme von Einwanderern in den EU-Mitgliedsstaaten regelt. Kleine Staaten wie Malta dürfen nicht allein gelassen werden!"

Auch Präsident Dr. George Abela unterstrich die Verpflichtung, die Flüchtingstragödie aus dem Blickwinkel der Humanität zu lösen. Er betonte die verbindende maritime Geschichte Maltas und Bremens und stellte die Gemeinsamkeiten im Bereich Handel, Häfen und Logitik heraus. Ganz besonders glücklich sei man über die Zusammenarbeit im Wissenschaftsbereich: "Wir sind sehr stolz auf das Malta-Zentrum an der Bremer Universität", sagte das Staatsoberhaupt der Inselrepublik.

Gedankenaustausch in der Güldenkammer des Rathauses: Bürgermeister Jens Böhrnsen, Staatspräsident Dr. George Abela, Minister aus Malta und Botschafter (v.r.)
Gedankenaustausch in der Güldenkammer des Rathauses: Bürgermeister Jens Böhrnsen, Staatspräsident Dr. George Abela, Minister aus Malta und Botschafter (v.r.)

Bremerhaven und Universität Bremen
Im Mittelpunkt des Staatsbesuches im Land Bremen stehen mit einer Visite auf dem Wilhelm-Kaisen-Containerterminal in Bremerhaven (Nachmittag, 12. März 2014) die Logistik- und Hafenwirtschaft sowie das Malta-Zentrum an der Bremer Universität (13. März). Präsident Abela wird von einer hochkarätigen Delegation begleitet, zu der unter anderem der Außenminister Dr. George Vella, Wirtschaftsminister Dr. Christian Cardona und Vertreterinnen und Vertreter der maltesischen Wirtschaft gehören. Abela ist auf Einladung der Bundesregierung in Deutschland zu Gast. Seine Visite startete in Berlin, führt dann in die Freie Hansestadt Bremen und endet im Freistaat Sachsen.

Interviews auf dem Bremer Marktplatz: Staatspräsident Dr. George Abela und Bürgermeister Jens Böhrnsen
Interviews auf dem Bremer Marktplatz: Staatspräsident Dr. George Abela und Bürgermeister Jens Böhrnsen

Bremen und Malta
Die Republik Malta und die Freie Hansestadt Bremen verbindet neben der maritimen Wirtschaft und dem Malta-Zentrum an der Universität auch die Größe der beiden Länder: Malta ist das kleinste Mitgliedsland der Europäischen Union, die Freie Hansestadt Bremen das kleinste der 16 Bundesländer - die Mittelmeerrepublik Malta zählt 421.230, das Land Bremen rund 650.000 Bewohnerinnen und Bewohner. Die diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und Malta wurden 1965, kurz nach der Unabhängigkeit Maltas, aufgenommen. Seit dem Beitritt Maltas zur Europäischen Union am 1. Mai 2004 sind die traditionell engen und freundschaftlichen Kontakte noch intensiver geworden.

Das Malta-Zentrum an der Bremer Universität ist einzigartig: Es besteht seit 2012 und leistet einen Beitrag zur Etablierung der maltesischen Sprachwissenschaft als international anerkannter Disziplin - die Universität Bremen ist damit ein international wichtiger Anlaufpunkt für die Forschung zur maltesischen Sprache.

Die Begrüßungsrede des Bürgermeisters (pdf, 172.3 KB)

Fotos: Senatspressestelle