Zehn Betreuungsplätze für einzelne Tage oder bis zu drei Monaten
16.07.2021Fehlende Regelbetreuung und wenig flexible Betreuungszeiten in Kitas sind für Alleinerziehende mitunter enorme Herausforderungen, wenn es um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf geht. Sie kollidieren häufig mit der kurzfristigen Arbeits- und Ausbildungsaufnahme oder Angeboten zur beruflichen Weiterbildung. Um diese Möglichkeit zu verbessern, wird Kristina Vogt, Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa, auf Initiative des Jobcenters Bremen und in enger Kooperation mit der Senatorin für Kinder und Bildung, Sascha Aulepp, ein Modellprojekt zur flexiblen Kinderbetreuung auflegen. Diese Maßnahme richtet sich vorrangig an alleinerziehende Kundinnen und Kunden des Jobcenters Bremen und wird aus Mitteln des Landes und des Europäischen Sozialfonds gefördert.
"Für Alleinerziehende ist die Vereinbarkeit von Beruf und Familie schwierig und bedeutet oft eine große zusätzliche Belastung. Dieses Modellprojekt gibt mehr Alleinerziehenden die Möglichkeit, langfristig einer existenzsichernden Beschäftigung nachzugehen. Die Flexibilität macht das Angebot so attraktiv, es orientiert sich an der Lebensrealität vieler Alleinerziehenden", sagt Senatorin Vogt.
Geplant sind zehn Betreuungsplätze, die zentral über das Jobcenter Bremen vergeben und koordiniert werden. Für das Modellprojekt, das im Herbst 2021 starten soll und durch die pme Familienservice GmbH umgesetzt wird, werden derzeit Räumlichkeiten am Wall in der Bremer Innenstadt hergerichtet. Das Angebot richtet sich an Kinder zwischen einem und sechs Jahren und steht vorrangig alleinerziehenden Arbeitssuchenden in allen Bremer Geschäftsstellen des Jobcenters Bremen zur Verfügung. Die flexible Betreuung kann für einzelne Tage aber auch über einen längeren Zeitraum von bis zu maximal drei Monaten erfolgen. In dieser Zeit werden die Arbeitssuchenden durch das Jobcenter Bremen beratend unterstützt, um für ihre Kinder einen Regelbetreuungsplatz zu finden. Der tägliche Betreuungszeitraum liegt zwischen 6 Uhr und 19 Uhr, damit auch längere Anfahrtswege aus allen Bremer Stadtteilen abgedeckt werden. Das Projekt ist zunächst auf drei Jahre angelegt.
Insbesondere Alleinerziehenden mit ungesicherter Kinderbetreuung soll über das vom Jobcenter Bremen umgesetzte Modellprojekt eine kurzfristige Arbeits- oder Ausbildungsaufnahme oder ein kurzfristiger Start einer (Qualifizierungs-) Maßnahme ermöglicht werden. Dazu Thorsten Spinn, Geschäftsführer des Jobcenters Bremen: "Ich freue mich, dass es für unsere Kundinnen und Kunden nun ein weiteres Angebot gibt, um sie passgenau und ihren Bedürfnissen entsprechend zu unterstützen. Zudem bietet uns das Modellprojekt auch die Chance, ein noch differenzierteres Bild über die Situation und die Bedarfe insbesondere der Alleinerziehenden zu erhalten, indem wir für das von vielen genannte und im Vordergrund stehende Problem der fehlenden Kinderbetreuung eine Lösung vorhalten werden."
Ansprechpartner für die Medien:
Christoph Sonnenberg, Stellvertretender Pressesprecher bei der Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa, Tel.: (0421) 361-82909, E-Mail: christoph.sonnenberg@wae.bremen.de