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Sonstige

Stiftungsdorf Gröpelingen wächst weiter

11.03.2004

Bremer Heimstiftung öffnet Türen für ältere Ausländer: Erstes Wohnhaus für türkische Senioren im Bau

Die Bremer Heimstiftung setzt den Ausbau ihres Stiftungsdorfes Gröpelingen fort. Sozialsenatorin Karin Röpke hat heute (11. März) den Grundstein für das „Interkulturelle Wohnhaus“ gelegt, in dem 13 Wohnungen für ältere türkische Mitbürger sowie eine Kindertagesstätte und Büros entstehen werden. Die Fertigstellung ist für den kommenden Herbst geplant.

Damit komplettiert die Heimstiftung ihr Wohnangebot für Senioren auf dem Gelände der ehemaligen Feuerwache 6 in Gröpelingen. An der Gröpelinger Heerstraße/Elbinger Straße sind im ersten Bauabschnitt bereits 33 „Wohnungen mit Service“ entstanden, die dem bewährten Heimstiftungsmodell für ein weitgehend selbständiges Leben im Alter entsprechen. Hier leben ältere Menschen ab 60 Jahren, die je nach individueller Bedarfslage hauswirtschaftliche und/oder pflegerische Leistungen hinzuwählen können.

Zum Stiftungsdorf gehören zudem zwölf attraktive, teilweise noch freie Ein-Zimmer-Appartements für Senioren, deren Bewohner das Angebot einer Tagesbetreuung nutzen können. In weitere acht Wohnungen sind junge Körperbehinderte aus Friedehorst eingezogen, die rund um die Uhr pflegerisch versorgt werden.

Mit dem „Interkulturellen Wohnhaus“ kommt die Bremer Heimstiftung dem Wunsch vorwiegend älterer türkischer Migrantinnen und Migranten nach, die in ihrem gewohnten Umfeld angemessene Wohnangebote für das Leben im Alter suchen. Das mit öffentlichen Mitteln geförderte Projekt umfasst 13 Ein- bis Zwei-Zimmer-Wohnungen mit einer Größe von 30 bis 50 Quadratmeter und wurde in enger Zusammenarbeit mit Vertretern der Gröpelinger Moscheen sowie türkischer Vereine entwickelt.

Dabei wurde besondere Rücksicht auf die Bedürfnisse der künftigen Mieter genom-men. So erhalten jeweils zwei Wohnungen einen gemeinsamen Vorflur, um dort türkischem Brauch entsprechend die Schuhe deponieren zu können. Installiert werden auch spezielle Toiletten mit zusätzlicher Nassspülung für die Körperreinigung, wobei vermieden wird, die Sanitärräume nach Osten, also gen Mekka, auszurichten. Ein großes, bei Bedarf abteilbares Gemeinschaftszimmer mit Küche kann auch als Betraum genutzt werden und bietet dann Männern und Frauen getrennte Bereiche.

Eine zusätzliche Wohnung in dem neuen Heimstiftungshaus ist für einen türkisch sprechenden Hausmeister vorgesehen, dem eine besondere Aufgabe innerhalb des Modellprojektes zukommt. Als muttersprachlicher Gewährsmann soll er die Rolle des zentralen Ansprechpartners für die künftigen Mieter übernehmen und zudem Einkäufe für sie erledigen oder Betreuungsaufgaben übernehmen.

Doch das „Interkulturelle Wohnhaus“ bietet auch Platz für andere Nutzergruppen. Im Erdgeschoss sind Räume für ein Tagesbetreuungsangebot für Kinder von 1 bis 3 Jahren in Trägerschaft des Vereins „Kinder Leben“ vorgesehen. Zudem werden das „Zentrum für Migranten und interkulturelle Studien e.V.“ (ZIS) und der häusliche Pflegedienst „Zentrale für Private Fürsorge“ ihre Büros in dem Gebäude einrichten.

Beide Einrichtungen wenden sich mit ihren Hilfs- und Beratungsangeboten sowohl an die Mieter des Stiftungsdorfes als auch an die Nachbarn im Stadtteil. So versorgt der häusliche Pflegedienst bereits jetzt Bewohner des Heimstiftungshauses mit ambulanten Pflegeleistungen und unterhält auch den Hausnotruf.

Zum Gröpelinger Stiftungsdorf gehört zudem das Gebäude der alten Feuerwache 6, das in Kürze grundlegend renoviert bzw. umgebaut wird. Vorgesehen ist, dass hier Künstler ihre Ateliers einrichten. Zu den künftigen Nutzern wird auch die Volkshoch-schule gehören, die ihre Zweigstelle West in die alte Feuerwache verlegt. Der eben-falls geplante Saal soll dem gesamten Stadtteil für Veranstaltungen zur Verfügung stehen.

Für weitere Informationen steht die Leiterin des Stiftungsdorfes Gröpelingen, Sabine Schöbel, gern zur Verfügung.
Telefon: 3804-110.