Sie sind hier:
  • Pressemitteilungen
  • Studienfahrt nach Frankreich - Themen: Deutsche Besatzung, Widerstand und Kollaboration, Geschichte der Hugenotten

Senatskanzlei

Studienfahrt nach Frankreich - Themen: Deutsche Besatzung, Widerstand und Kollaboration, Geschichte der Hugenotten

28.04.2015

Die Bremer Landeszentrale für politische Bildung teilt mit:

Eine Studienfahrt nach Frankreich zu den Themen „Deutsche Besatzung in Frankreich, Widerstand und Kollaboration – und zur Geschichte der Hugenotten“ bieten die Landeszentrale für politische Bildung Bremen, der Bremer Verein „Erinnern für die Zukunft e.V.“, der Verein „Zwischen-Kultur e.V.“,der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge Bremen und das FIRST-Reisebüro (TUI Deutschland GmbH) vom 26. September bis zum 4. Oktober 2015 an.

Der historische Hintergrund
Die Studienfahrt führt nach Südfrankreich zum Département Isère mit der Präfektur Grenoble und in das sich südwest-lich anschließende Département Drôme. Dieser Teil Frankreichs lag zu Beginn der deutschen Besatzung in der „zone libre“ und unterstand dem französischen Kollaborationsregime von General Pétain mit Sitz in Vichy. Im November 1942 wurde ganz Südfrankreich von der Wehrmacht besetzt. Im Laufe der Besatzungszeit entstanden innerhalb Frankreichs Widerstandsbewegungen, die von unterschiedlichen politischen und gesellschaftlichen Lagern unterstützt wurden.

Das Hitler-Regime benötigte Arbeitskräfte, und so wurden die französischen Männer der Jahrgänge 1920 und 1921 zur Zwangsarbeit im Deutschen Reich verpflichtet. Um dem Gesetz über den „Service du travail obligatoire“, abgekürzt S.T.O., zu entgehen, schlossen sich viele junge Franzosen der Résistance an. Die Maquisards, auf der Flucht vor der Zwangsarbeit, versteckten sich in Waldlagern und Gebirgshütten. Die Spuren einer solchen Widerstandsgruppe werden vor Ort Thema sein.
Es ist auffällig, dass die protestantisch geprägten Bewohnerinnen und Bewohner der Region den Widerstand gegen die Besatzer auf unterschiedliche Weise unterstützten. Der historische Rückblick in das 17. Jahrhundert zeigt, dass die Bevölkerung dieser Orte schon die von der Auswanderung bedrohten Hugenotten tolerierten und aufgenommen hatten. Diese Thematik steht auf dem Programm in Die im Département Drôme.

Das Programm
Mit dem EuroCity geht es bis Freiburg/Brsg. und von dort per Reisebus nach Belfort.
Am 2. Tag führt die Reise zunächst zur Wallfahrtskirche Notre-Dame-du-Haut de Ronchamp von Le Corbusier und weiter nach Grenoble. Dort wird nach einer Stadtführung das Musée de la Résistance et de la Déportation de l’Isère besucht. Am Dienstag, dem 29. September 2015, ist unser Reiseziel die Maison d’Izieu mit dem Mémorial des enfants juifs exterminés, dem ehemaligen Kinderheim. Die jüdischen Kinder wurden auf Befehl des Gestapochefs Klaus Barbie 1944 deportiert und in den Gaskammern des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau ermordet. Die Anlage ist seit der Präsidentschaft Mitterands eine nationale Gedenkstätte.

Von Izieu geht es in den südlichen Teil des Départements Isère nach Chichilianne zu Füßen des Mont Aiguille, dem Hochplateau des Vercors vorgelagert, ein bedeutendes Widerstandsgebiet der Résistance während der deutschen Besatzung.
Am 30. September 2015 lautet das Thema „Auf den Spuren einer Widerstandsgruppe“, begleitet von regionalen Historikern. Am Folgetag geht es in die Gemeinde Mens, den Marktflecken in der Region Trièves, ca. eine Stunde Fahrtzeit südlich von Grenoble. Dort wird es Begegnungen mit Zeitzeugen und Nachkommen von Widerstandskämpfern sowie einen Besuch im Heimatmuseum geben.

Von Chichilianne führt der Weg nach Die im Département Drôme. Nach einem Stadtrundgang wird am Nachmittag das Projekt des Hugenottenwegs von Poet-Laval nach Bad Karlshafen vorgestellt, das der Auswanderung der Hugenotten im 17. Jahrhundert nachspürt. Die Einladung zu einer Dégustation rundet den Nachmittag ab.
Am 3. Oktober 2015 reist die Studiengruppe von Die nach Mulhouse. Dort steht am Abend noch der Besuch einer Winstub an. Und am letzten Tag der Reise, dem 4. Oktober 2015, wird der Weg von Mulhouse zur Kriegsgräberstätte Cernay im Elsass führen, anschließend zum Bahnhof Freiburg/Breisgau. Nachmittags geht es dann mit der Bahn zurück nach Bremen.

Anmeldung und Informationen
Die Leistungen dieser vielseitigen Studienreise enthalten Fahrten mit Bahn und Bus, viele Mahlzeiten, Eintritte und Führungsgebühren sowie die historischen Hintergrundinformationen zu den Programmpunkten. Das reichhaltige Programm kostet 890,00 € pro Person im Doppelzimmer und im Einzelzimmer 1.075,00 €. Die Mindestteilnehmerzahl liegt bei 30 Personen. Anmeldungen ab sofort bitte an FIRST-Reisebüro, Ostertorsteinweg 62-64, 28203 Bremen; Tel.: (0421) 33 54 337; Email: gruppen.bremen5@first-reisebuero.de Für die Anmeldung gilt das „Windhundprinzip“.
Nach Anmeldung ist eine Anzahlung nötig. Das detaillierte Programm zum Download als PDF-Datei. (pdf, 1.3 MB)

Weitere Informationen: Landeszentrale für politische Bildung, Michael Scherer, Osterdeich 6, 28203 Bremen, (0421) 361-2098 michael.scherer@lzpb.bremen.de Weitere Informationen zur Bremer Landeszentrale für politische Bildung im Web www.lzpb-bremen.de/sixcms/