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Die Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz

Tagung zu Demenz im Akutkrankenhaus

Fachleute entwickelten Konzepte für Veränderungen

08.11.2013
Die Organisatoren und Moderatoren der Veranstaltung (v.l.n.r.): Heike Fafflock (WFB), Niels Bartel, Boris Pavlecovic, Svea Mauer, Guus van der Upwich (alle Team van der Uppwich), Antje Kehrbach (Senator für Gesundheit)
Die Organisatoren und Moderatoren der Veranstaltung (v.l.n.r.): Heike Fafflock (WFB), Niels Bartel, Boris Pavlecovic, Svea Mauer, Guus van der Upwich (alle Team van der Uppwich), Antje Kehrbach (Senator für Gesundheit)

Um Menschen mit Demenzerkrankung in Akutkliniken ging es am Donnerstag, 7. November 2013, auf einer Tagung im ‚Forum K beim Rotes Kreuz Krankenhaus‘. Vertreter und Vertreterinnen aus allen Bremer Krankenhäusern trugen dort Ideen zusammen, wie sich Kliniken angesichts der Zunahme von demenzkranken Menschen besser ausrichten können. Über eine Millionen Menschen leiden in Deutschland an Demenz. 2011 waren etwa zehn Prozent der Patienten in Bremer Akutkrankenhäusern dement. Bis 2020 wird sich die Zahl voraussichtlich verdoppeln.

"Demenzerkrankungen und ihre Folgen stehen zunehmend im Fokus der Öffentlichkeit. Im Krankenhaus wurde das Thema Demenz jedoch bislang zu wenig beachtet. Studien und Erfahrungen zeigen, dass die Versorgung im Krankenhaus bei vielen dementiell Erkrankten wegweisend für den späteren Krankheitsverlauf ist. Deshalb unterstütze ich die Initiative der Bremer Krankenhäuser, bedarfsgerechte Konzepte hierfür zu entwickeln", erklärte der Bremer Senator für Gesundheit, Dr. Hermann Schulte-Sasse anlässlich der Veranstaltung.

Mehr als 100 Ärzte, Pflegekräfte, Therapeuten sowie Verwaltungskräfte aus allen Ebenen der 13 Bremer Krankenhäuser brachten ihr Wissen während des interdisziplinären Workshops ein. "Die gute Zusammenarbeit der Bremer ‚Landesinitiative Demenz’ (LinDe), die sich seit zweieinhalb Jahren mit der Versorgung von Demenzkranken in Akutkrankenhäusern beschäftigt, zeigt, dass Bremen zu den Vorreitern auf dem Gebiet zählt", erklärte Antje Kehrbach, Fachreferentin beim Senator für Gesundheit. Ihre Abteilung organisierte gemeinsam mit der WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH die Tagung. "Wir haben uns dem Thema bei der WFB angenommen, weil sich die Abläufe in den Kliniken mit Blick auf die zunehmende Zahl demenziell Erkrankter zukünftig verändern müssen", erklärte Heike Fafflock, Innnovationsmanagerin bei der WFB.

In einer lebendigen Diskussionsatmosphäre nach der ‚Open-Space’ Methode brachten die Teilnehmenden sich engagiert ein. Insgesamt elf Arbeitsgruppen entwickelten dabei 14 konkrete Empfehlungen zur Verbesserung der Situation im Krankenhaus. Die Lösungsvorschläge reichten von konkreten baulichen, strukturellen und finanziellen Veränderungen über verstärkte interdisziplinäre Zusammenarbeit und Kommunikation bis hin zur Ausarbeitung von ethisch-juristischen Leitfäden. Als dringlichste Maßnahmen wollen die Teilnehmenden zukünftig die Optimierung von Arbeitsabläufen auf den Krankenhausstationen sowie die Verbesserung von Aus-, Fort- und Weiterbildung angehen. Die Mehrheit der Teilnehmenden votierte dafür, dass sich die grundsätzliche Einstellung gegenüber den demenzkranken Menschen ändern müsse. Der demenzkranke Mensch mit seinen individuellen Bedürfnissen und Eigenheiten müsse im Mittelpunkt stehen. Alle im Krankenhaus tätigen müssten dafür sensibilisiert werden und eine Haltung entwickeln, die von Akzeptanz, Wertschätzung sowie Respekt geprägt ist. Alle erarbeiteten Empfehlungen sollen sowohl an die LinDe als auch an die einzelnen Kliniken weitergeleitet werden, um dort in die Veränderungsprozesse einzufließen.

Foto: WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH