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Sonstige

Übernachtungsrekord in Bremen

Mehr Touristen, neue Hotels und viele Großveranstaltungen 2010

04.03.2011

Noch nie kamen so viele Übernachtungsgäste nach Bremen wie im vergangenen Jahr. 1.812.720 Übernachtungen (+ 10,6 % im Vergleich zum Vorjahr) im Bundesland und 1.455.491 Übernachtungen (+ 8,7 %) in der Stadt Bremen zählte das Statistische Landesamt Bremen und vermeldete damit einen Rekord. Dass sich Bremen im bundesweiten Wettbewerb immer besser behaupten kann, und warum nach einem Jahr der Wirtschaftskrise nun die Gästezahlen so stark ansteigen, davon berichteten die Referenten auf der Jahrespressekonferenz der Bremer Touristik-Zentrale am Freitag (4. März 2011).

Stellten heute die erfreuliche Statistik für die Übernachtungszahlen in Bremen vor und erläuterten diese mit interessanten Fakten: Geschäftsführer Peter Siemering, Bremer Touristik-Zentrale (2.v.l.), Senator Martin Günthner (3.v.l.), Ursula Carl, stellvertretende Vorsitzende des Verkehrsvereins der Freien Hansestadt Bremen e. V. und Dr. Andreas Cors vom Statistischen Landesamt Bremen.
Stellten heute die erfreuliche Statistik für die Übernachtungszahlen in Bremen vor und erläuterten diese mit interessanten Fakten: Geschäftsführer Peter Siemering, Bremer Touristik-Zentrale (2.v.l.), Senator Martin Günthner (3.v.l.), Ursula Carl, stellvertretende Vorsitzende des Verkehrsvereins der Freien Hansestadt Bremen e. V. und Dr. Andreas Cors vom Statistischen Landesamt Bremen.

Nach wie vor ein wichtiger Wirtschaftsfaktor

„Bremen profitiert ganz klar von dieser positiven Entwicklung im Tourismus“, betonte Wirtschaftssenator Martin Günthner. Etwa 1,5 Milliarden Euro Brutto-Umsatz bringen die Touristen in die Stadt. Davon bleiben allein 21 Millionen Euro als reines Steuereinkommen in Bremen. Inzwischen bestreiten rund 30.000 Menschen in Bremen ihren Lebensunterhalt durch diesen Wirtschaftszweig. „Die Investitionen zahlen sich aus“, so Günthner. Ob neue Flugverbindungen, große Sonderausstellungen, Messen oder Kongresse, die Gründe, warum Gäste in die Stadt kommen, sind vielfältig, aber meistens anlassbezogen. Etwa 70 Prozent aller Übernachtungsgäste sind jedoch aus geschäftlichen Gründen in der Stadt. So kamen zum Weltraumkongress COSPAR beispielsweise 3.500 Teilnehmer, zum Psychologenkongress 2.500 Gäste. Hinzu kommen noch einmal 40 Millionen Tagesgäste pro Jahr, die in Bremen beispielsweise einkaufen, das Theater besuchen oder ein Konzert besuchen. „Herausragend war im vergangenen Jahr besonders der Oktober“, erläutert Günthner. Erstmals konnte die Marke von 150.000 Übernachtungen in einem Monat übertroffen werden. „Dafür sind sicher auch die Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit verantwortlich, die Anfang des Monats in Bremen stattfanden“, so der Senator. Nichtsdestotrotz zählte das Statistische Landesamt im September 2010 die zweithöchsten Übernachtungszahlen, die jemals in Bremen verzeichnet wurden. Hier fand jedoch keine einzelne herausragende Veranstaltung statt. Auch im Mai 2010 kam eine Vielzahl Gäste in die Stadt. Fast genauso viel wie im Vorjahresmonat 2009, in dem in Bremen der Deutsche Evangelische Kirchentag über 200.000 Besuchern anlockte. „Ein Zeichen dafür, dass Bremen auch als klassische Städtedestination überzeugt und Touristen mit seinen Sehenswürdigkeiten, Shoppingmöglichkeiten und tollen Hotels begeistert“, betonte Günther. Er zitierte dazu eine neue Studie über die Markenstärke der deutschen Städte. Danach zeichnet sich Bremen insbesondere als touristisches Ziel mit deutlich überdurchschnittlichen Werten aus. So steht Bremen für jüngere Menschen bis 29 Jahre auf Platz sechs bundesweit als „tolles Ziel für eine Städtereise.“ Günthner: „Wir haben uns eine gute Ausgangsposition erarbeitet, um auch in den kommenden Jahren im Tourismus zu punkten.“

Woher kamen die Gäste?

Laut Deutscher Zentrale für Tourismus ist Deutschland das liebste Reiseziel der Deutschen. Nicht verwunderlich also, dass 75 Prozent der Übernachtungsgäste in Bremen aus einem der anderen 15 Bundesländer zu Besuch kamen. Aus dem Ausland reisten laut Dr. Andreas Cors vom Statistischen Landesamt Bremen vor allem die Briten an die Weser (36.380 Übernachtungen, + 5,2 %). An zweiter Stelle folgten die Niederländer (30.493, + 11,3 %), anschließend die Norweger (25.721, - 0,5 %). Einen großen Sprung nach vorne machten Reisende aus China. Mit 7.189 Übernachtungen steigerte sich ihre Zahl um 80 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt liegen sie damit nach den USA auf Platz zwei der außereuropäischen Gäste.

Im Durchschnitt blieben die ausländischen Gäste etwas länger in der Stadt. Mit 1,9 Nächten pro Aufenthalt liegen sie allerdings nur knapp vor den deutschen Touristen, die durchschnittlich 1,6 Nächte blieben.

Mehr Hotels bringen mehr Gäste

Gründe für den starken Anstieg der Übernachtungszahlen sah Ursula Carl, Direktorin des Atlantic Grand Hotels und stellvertretende Vorsitzende des Verkehrsvereins der Freien Hansestadt Bremen e. V., im autonomen Wachstum des Tourismus, aber vor allem auch im erweiterten Hotelangebot der Hansestadt. „Mehr Hotels bringen mehr Gäste in die Stadt“, sagte Carl. „Durch das eigenständige, ergänzende Marketing der Häuser, Geschäftskundenverträge der großen Ketten und ein erweitertes Angebot der verschiedenen Hotel-Kategorien werden mehr Gäste geworben.“ Dass die Hotels dabei nicht unbedingt direkt in Konkurrenz zueinander stehen, sondern insgesamt die Nachfrage steigern, konnte auch Dr. Cors vom Statistischen Landesamt mit Zahlen belegen. So wuchs die Anzahl der Hotels in der Stadt von 66 Häusern in 2002, über 75 in 2005 auf inzwischen 83 Hotels in 2010. Die durchschnittliche Bettenauslastung blieb jedoch konstant bei etwa 41 Prozent. Ein guter Wert im Bundesdurchschnitt. Und weitere Angebote sind in Planung. So will die Steigenberger Gruppe ein Hotel in der Überseestadt eröffnen, und in der Uni Wildnis laufen die Vorbereitung für das neue City Resort mit Hotel, Ferienhäusern, Wellness- und Tagungsmöglichkeiten.

Dass der Verkehrsverein mit seinen über 500 Mitgliedern auch aktiv ins Marketing einsteigt, zeigt laut Carl zum einen die Tatsache, dass die Mitglieder inzwischen mit rund 1,5 Millionen Euro an den Aktivitäten der Bremer Toruistik-Zentrale (BTZ) beteiligt sind, und dass durch den Verband erfolgreiche Maßnahmen, wie beispielsweise die Vergabe des Bremer Stadtmusikantenpreises, ermöglicht werden. Am 20. August 2011 findet die feierliche Verleihung wieder im Theater am Goetheplatz statt.

Der komplette Marketingmix für Bremen

Auftritte auf über dreißig Messen weltweit, Anzeigen in internationalen Medien, Pressearbeit mit einer gedruckten Auflage von mehr als 100 Millionen Exemplaren, Direktkontakte zu Reiseveranstaltern, Online-Marketing und vieles mehr – die Werbe-Aktivitäten der Bremer Touristik-Zentrale (BTZ) sind umfangreich und vielfältig. Untere anderem dadurch hat sich die BTZ als zentrale Anlaufstelle für touristische Anliegen etabliert. Das lässt sich auch in Zahlen ausdrücken, wie BTZ-Geschäftsführer Peter Siemering auf der Pressekonferenz aufzeigte: Über 50.000 Anrufe gingen im Laufe des Jahres 2010 im Service-Center der BTZ ein. Fast 400.000 Besucher fragten in den beiden Tourist-Informationen um Rat, und knapp 140.000 Gäste nahmen an einer der unterschiedlichen BTZ-Stadtführungen teil. Das sind rund 380 Gäste pro Tag.

Insgesamt vermittelten die Experten der BTZ knapp 65.000 Übernachtungen, davon allein 30.000 im Kongressbereich.

Umfangreiche Aktivitäten entfaltet die Touristik-Zentrale im Bereich des Auslandsmarketing. „Besonders neue Quellmärkte wie beispielsweise China stellen eine spannende Herausforderung für uns dar. Gemeinsam mit einer Mitarbeiterin in Shanghai werden durch die BTZ Kontakte zu lokalen Reiseveranstaltern geknüpft und spezielle Programme für die Chinesen ausgearbeitet. „Ob Wissenschaftlergruppen, Geschäftsreisende oder private Reisende auf den Spuren der Deutschen Märchenstraße – für alle Interessen wird das passende Angebot gestrickt“, so Siemering. „Aber auch in anderen Ländern, besonders in Skandinavien, den Niederlanden, Großbritannien sowie Spanien und Italien sind wir aktiv. Mit dem City Airport Bremen pflegen wir hierfür eine intensive Zusammenarbeit. Mit Ryanair kooperieren wir speziell im Bereich der Anzeigenschaltungen und Online-Werbung.“

Was bringt das Jahr 2011?

Für das Jahr 2011 gibt es schon wieder eine Vielzahl an Themen, die es zu kommunizieren lohnt. „Herausragend dabei ist natürlich die Wiedereröffnung der Kunsthalle und die im Oktober startende Sonderausstellung zu ‚Munch – Rätsel hinter der Leinwand‘“, betont Siemering. Auf dem Veranstaltungskalender stehen außerdem die neue Sonderausstellung „Kopfüber herzwärts“ im Universum Bremen, die Vodou-Ausstellung im Übersee-Museum, die Eröffnung der umgebauten botanika und große Kongresse wie das Wissenschaftsforum Chemie, der Deutsche Archivtag oder der Archäologenkongress. „Tolle touristische Entwicklungen gibt es auch in den Stadtteilen Vegesack und der Überseestadt“, so Siemering. In Bremen Nord eröffnet im März das maritime Entdeckerzentrum „Spicarium“ Die neue Erlebnisausstellung komplettiert die Vegesacker Attraktionen rund um Schulschiff Deutschland, Kapitänshäuser, Signalstation und das Schaufenster Bootsbau. „Ein Baustein, der sich hervorragend in das maritime Ambiente einfügt und ein Angebot, das sich, thematisch sinnvoll gebündelt, auch international vermarkten lässt“, so der BTZ-Chef. In der Überseestadt werden touristische Angebote nun durch den neugegründeten Überseestadt Marketing Verein gefördert und gemeinsam vermarktet. Das Duckstein Festival, der Überseetörn und die neu entstehender Marina sind nur einige der aktuellen Aktivitäten. Seit Ende 2010 gibt ein Stadtplan speziell für die neugestalteten Hafengebiete Überblick über die touristischen, Kultur- und Gastronomieangebote.

„Der Veranstaltungskalender für das laufende Jahr ist bereits gut gefüllt“, sagte Siemering. „Wir wären glücklich, wenn wir die Rekordzahlen des Vorjahres halten würden, auch wenn wir 2011 nicht noch einmal den Tag der Deutschen Einheit in dieser Größenordnung in Bremen feiern werden.“ Dennoch können sich die angekündigten Veranstaltungen und Neueröffnungen sehen lassen. Alle Bremen-Angebote werden übrigens ab Mittwoch, den 9. März 2011, auf der ITB Berlin, der weltgrößten Tourismusbörse, am Gemeinschaftsstand Bremen+Bremerhaven präsentiert.

www.bremen-tourismus.de

Weitere Informationen:
BTZ Bremer Touristik-Zentrale, Maike Lucas, Tel. 04 21 / 30 800 – 86
E-Mail: lucas@bremen-tourism.de

Foto: Senatspressestelle