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Bremische Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau | Sonstige

Veranstaltung "Hauptsache das Kind ist gesund?" zu nicht-invasiven Pränataltest (NIPT)

16.06.2022

Gemeinsame Pressemitteilung der ZGF und des Landesbehindertenbeauftragten

Seit kurzem kann der nicht-invasive Pränataltest, kurz NIPT, als Kassenleistung abgerechnet werden. Mit einer Blutprobe kann der Test Chromosomen-Abweichungen erkennen. Schwangere erhalten so Hinweise darauf, ob ihr ungeborenes Kind ein erhöhtes Risiko für das Down-Syndrom (Trisomie 21) hat. Im Gegensatz zu anderen, invasiven, Pränataltests birgt der NIPT keine Risiken wie beispielsweise Frühgeburten. Aber er ist auf anderen Ebenen problematisch. Gerade für jüngere Frauen liefert er keine verlässlichen Ergebnisse. Zudem besteht die Befürchtung, dass Familien mit einem Kind mit einer Trisomie wie dem Down-Syndrom gesellschaftlich an den Rand gedrängt werden und Schwangere sich einem erhöhten Druck ausgesetzt sehen, eine Abtreibung in Erwägung zu ziehen. Darüber hinaus könnten Effekte entstehen, die strukturelle Benachteiligungen behinderter Menschen befördern und das Recht auf gleichberechtigte Teilhabe einschränken.

Mit einer Veranstaltung in der Bremischen Bürgerschaft wollen die Zentralstelle der Landesfrauenbeauftragten (ZGF) und der Landesbehindertenbeauftragte (LBB) über den Test und seine Konsequenzen für Schwangere, werdende Eltern und für die Gesellschaft informieren und ethische Fragen diskutieren:

"Hauptsache das Kind ist gesund?", 29. Juni 2022, 17 Uhr, Festsaal der Bremischen Bürgerschaft.

Eine fachliche Einordnung der Debatte um den NIP-Test geben die Expertinnen:

  • Prof. Dr. Swantje Köbsell, Disability Studies, Universität Bremen,
  • Dr. Marina Mohr, CARA - Beratungsstelle zu Schwangerschaft und Pränataldiagnostik und
  • Luisa Hilbrand, Gesundheitswissenschaften, Universität Bremen.

Arne Frankenstein (Landesbehindertenbeauftragter) und Bettina Wilhelm, (Landesfrauenbeauftragte) begrüßen die Gäste.

Weitere Informationen und Anmeldung unter: www.LBB.bremen.de/hauptsachegesund

Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos, eine Anmeldung ist erforderlich. Telefonisch unter (0421) 361 18 181, per E-Mail an office@lbb.bremen.de oder über die oben genannte Website. Es wird darum gebeten, konkrete Unterstützungsbedarfe (Gebärden-, Schriftdolmetscher*innen etc.) bei der Anmeldung anzugeben.

Hintergrundinformationen

In den Niederlanden und Dänemark nahm nach der Kassenzulassung des NIP-Tests die Zahl der Testungen massiv zu. Auch die Rate der durchgeführten Schwangerschaftsabbrüche aufgrund der sich durch den Test ergebenden Trisomie-Hinweise, stieg an – oftmals ohne eine vorherige Überprüfung der Ergebnisse.

Ansprechpersonen für die Medien:

  • Susanne Gieffers, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der ZGF, Tel.: (0421) 361-6050, E-Mail: presse@frauen.bremen.de
  • Kai J. Steuck, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beim LBB, Tel.: (0421) 361-18181, E-Mail: office@lbb.bremen.de