Der Hausärztemangel erreicht auch Bremen: Gerade in den sozial schwächeren Stadtteilen werden in den nächsten Jahren zahlreiche Hausärzte in den Ruhestand gehen, die keinen Nachfolger für ihre Praxen finden. Um den drohenden Hausärztemangel abzuwenden, fördern die Krankenkassen und die Kassenärztliche Vereinigung Bremen die Weiterbildung in der Allgemeinmedizin finanziell. Jetzt will die Verbundweiterbildung Allgemeinmedizin Bremen letzte Hürden aus dem Weg räumen.
Krankenhäuser und Arztpraxen bieten in der Stadt Bremen künftig im Verbund eine vollständige Weiterbildung zur Fachärztin und zum Facharzt an. Die Verbundweiterbildung garantiert, dass innerhalb von fünf Jahren alle wichtigen Bereiche des Fachs Allgemeinmedizin vermittelt werden.
Hierfür kooperieren sieben bremische Krankenhäuser – DIAKO, Klinikum Bremen-Mitte, Klinikum Bremen-Nord, Klinikum Bremen-Ost, Klinikum Links der Weser, Rotes Kreuz Krankenhaus, St. Joseph-Stift – und die Bremer Arbeitsgemeinschaft weiterbildender Hausärztinnen und Hausärzte. Die Koordination übernimmt die KOSTA, die bei der Ärztekammer Bremen angesiedelte Koordinierungsstelle für Allgemeinmedizin.
Die Verbundweiterbildung Allgemeinmedizin Bremen bietet zahlreiche Vorteile:
„Wir hoffen, dass der Verbund die Zusammenarbeit und Vernetzung aller an der Patientenversorgung Beteiligten stärkt und auf diese Weise die Weiterbildung in der Allgemeinmedizin gefördert wird. Es ist ein wichtiges Signal, dass sich trägerübergreifend so viele Krankenhäuser und Arztpraxen in der Stadt Bremen beteiligen“, sagten die Vertreter der Bremer Krankenhäuser. Die Bremer Arbeitsgemeinschaft der weiterbildenden Hausärztinnen und Hausärzte hebt die Bedeutung des Verbundes für die Förderung des ärztlichen Nachwuchses in der Allgemeinmedizin hervor. „Durch die umfassende Weiterbildung einschließlich der begleitenden Fortbildung können wir sicherstellen, dass es auch zukünftig in Bremen qualifizierte Hausärztinnen und Hausärzte gibt“, so ein Vertreter der Arbeitsgemeinschaft.
Gesundheitssenatorin Renate Jürgens-Pieper begrüßt das Projekt: „Auch in Bremen stellen wir in bestimmten Stadtteilen schon Hausärztemangel fest, auch wenn hiervon bundesweit hauptsächlich ländliche Gebiete betroffen sind. Das Problem betrifft auch Bremerhaven.
Deshalb freue ich mich, dass sich Krankenhäuser, Arztpraxen, Kassen, Ärztekammer und Kassenärztliche Vereinigung beteiligen und wir jungen Ärztinnen und Ärzten dieses attraktive Angebot machen können.“
Die Senatorin für Bildung, Wissenschaft und Gesundheit hatte sich im Vorfeld der Gründung aktiv motivierend und moderierend für deren Gründung eingesetzt und darüber hinaus finanziell an den Infrastrukturkosten für die Gründung der Verbundweiterbildung beteiligt.