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Die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung

Verkehrssenator Lohse will Bremer Radverkehr sicherer machen

13.09.2013

Der schwere Fahrradunfall auf der Wilhelm-Kaisen-Brücke hat aktuell eine Debatte über die Sicherheit und die Infrastruktur für den Radverkehr in Bremen ausgelöst. Dazu erklärt Verkehrssenator Joachim Lohse: "Der tragische Unfall auf der Wilhelm-Kaisen-Brücke muss uns alle aufrütteln. Die überdurchschnittlich hohe Zahl von Verkehrsunfällen mit Fahrradfahrern in Bremen ist nicht hinnehmbar."

Der Radverkehr hat deutlich zugenommen, mittlerweile werden in Bremen rund 25 Prozent aller Wege mit dem Rad zurückgelegt. "Das ist sehr erfreulich, wir wollen den Anteil aber noch weiter erhöhen. Doch die vorhandene Infrastruktur erreicht für das hohe Radfahraufkommen an einigen Stellen ihre Grenzen." Auch die Wilhelm-Kaisen-Brücke ist hoch vom Radverkehr belastet, wobei der Radweg, auf dem sich der Unfall ereignet hat, ausdrücklich für beide Fahrtrichtungen zugelassen ist. Schwere Unfälle sind dort bislang nicht aufgetreten. "Ob zwischen der Unfallursache und dem Verkehrsaufkommen ein Zusammenhang besteht, muss natürlich geklärt werden", so Senator Lohse.

Wegen der spürbaren Zunahme des Radverkehrs kann die reine Instandhaltung der bestehenden Infrastruktur nicht der alleinige Weg sein, um dessen sichere verkehrliche Abwicklung nachhaltig zu gewährleisten. Ohne eine gezielte Erweiterung der Radverkehrsinfrastruktur wird es nicht gehen. Das bedeutet u.a., dass die Aufteilung der Verkehrsräume an bestimmten Stellen verändert werden muss. "Es ist an der Zeit, die Karten neu zu verteilen. Die Bürgerinnen und Bürger in Bremen wählen für zahlreiche Wege heute eher das Fahrrad oder Bus und Bahn. Dieses sich ändernde Mobilitätsverhalten wollen wir unterstützen und erarbeiten im Rahmen des Verkehrsentwicklungsplanes (VEP 2025) Lösungen dafür", erklärt Senator Lohse dazu.

Das Budget für die Radwege soll daher bis 2015 um 350.000 Euro auf 1 Million Euro aufgestockt werden. Künftig werden weitere Fahrradstraßen eingerichtet, Radrouten wie z.B. der Jan-Reiners-Weg und die Strecke zwischen Universität und Innenstadt ausgebaut, mehr Fahrradstellplätze geschaffen, Wegeführungen über Straßenkreuzungen weiter optimiert und Radwege deutlicher markiert.

Damit wird der Weg der letzten Jahre mit vielen erfolgreichen Maßnahmen weiter fortgeführt: Es wurden Fahrradstraßen eingerichtet oder sind in Planung, wie z.B. Wachmannstraße, Buchenstraße, Humboldtstraße oder Rembertistraße. Ein umfassendes Programm zur Verbesserung der Radverkehrsführung an Kreuzungen hat begonnen, z.B. mit der Neuregelung am Herdentorsteinweg.
Die Benutzungspflicht wurde für viele Radwege der neuen Rechtslage angepasst und aufgehoben. Hier dürfen nun Radlerinnen und Radler gleichberechtigt mit dem motorisierten Verkehr auf der Straße fahren und viele von ihnen machen davon zunehmend Gebrauch. Senator Lohse: "An vielen Stellen haben sich Auto- und Radfahrer schon gut aufeinander eingestellt, das rücksichtsvolle Miteinander kann jedoch noch besser werden."