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Der Senator für Kultur

Vier Bremer Einrichtungen erhalten für Vorhaben zur gesellschaftlichen Vielfalt Mittel von der Kulturstiftung des Bundes

14.12.2017

Die Kulturstiftung des Bundes fördert mit dem Programm " 360° – Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft" Einrichtungen aus Kunst und Kultur dabei, die Themen Einwanderung und kulturelle Vielfalt als chancenreiches Zukunftsthema aktiv in die eigenen Häuser und in die Stadtgesellschaft zu tragen. In der ersten Förderrunde wurden bundesweit 17 Einrichtungen mit insgesamt rund sechs Millionen Euro bedacht. Darunter befinden sich vier Bewerber aus Bremen: das Theater Bremen, die Stadtbibliothek, das Focke-Museum und die Kunsthalle. Insgesamt reicht die Bundeskulturstiftung bis zu 1.440.000 Euro für Bremer Einrichtungen aus, 360.000 Euro pro Haus. Die Häuser müssen selber 50.000 Euro beisteuern.

"Ich freue mich sehr und bin wirklich stolz, dass sich gleich vier Bremer Einrichtungen mit ihren Projekten beim Förderprogramm "360°" der Kulturstiftung des Bundes durchsetzen konnten. Das ist eine große Auszeichnung und zeigt, wie innovativ und engagiert die Bremer Häuser arbeiten, und dass sie auch im Vergleich auf Bundesebene sehr erfolgreich sind", sagt Kultursenator Bürgermeister Dr. Carsten Sieling. "Ich danke den Einrichtungen und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre tolle und wirklich engagierte Arbeit und gratuliere ihnen ganz herzlich."

Dem Theater Bremen geht es unter dem Titel "Everyone's welcome" um programmatische Innovationen: Überzeugt von der Tatsache, dass das Theater ästhetisch interessanter und gesellschaftlich relevanter wird, wenn es sich nicht nur auf die kanonischen "bürgerlichen" Narrative konzentriert, wird es die Wahrnehmungen der Menschen mit Migrationsgeschichte verstärkt reflektieren, um ein neues künstlerisches Programm zu entwickeln und umzusetzen. Ein diversitätsorientierter Veränderungsprozess nach innen wird diesen Prozess begleiten genauso wie eine verstärkte interkulturelle Kommunikation nach außen.

Die Stadtbibliothek Bremen möchte ihre erfolgreiche Diversitätsarbeit weiter ausbauen und "blinde Flecken" genauer betrachten, um die Bremer Stadtgesellschaft zukünftig noch besser einbeziehen zu können. Dafür sollen unter anderem neue Zielgruppen und Einzelpersonen mit bisher geringen Teilhabemöglichkeiten angesprochen, neue Wege in der Kommunikation eröffnet und das gegenseitige Verständnis für kulturelle Vielfalt gefördert werden. Vor allem Menschen mit Einwanderungsgeschichte, die bisher nicht in Vereinen organisiert waren, sollen gemeinsam mit neuen Partnern einbezogen werden, um die Angebote der Bibliothek gemeinschaftlich weiterzuentwickeln.

Mit seinem Vorhaben "Focke vernetzt!" setzt sich das Focke-Museum mit den Themen Einwanderung, kulturelle Vielfalt und Teilhabe auseinander. Ab dem 1. April 2018 fördert die Kulturstiftung des Bundes vier Jahre lang eine Agentin oder einen Agenten, die oder der die Entwicklung neuer Perspektiven auf die Stadtgeschichte, die Erarbeitung neuer Inhalte und Outreach-Programme sowie den Aufbau neuer Kooperationen mit kulturell vielfältigen Akteuren in der Stadt vorantreibt.

Neben den drei öffentlich getragenen Einrichtungen hat sich auch die von einem privaten Verein getragene Kunsthalle durchgesetzt. Einen grundlegenden Perspektivenwechsel strebt sie mit dem Vorhaben "Diversifying the Kunsthalle Bremen" an, um das Haus für neue Zielgruppen zu öffnen. In ihrer Arbeit widmet sie sich besonders den migrantischen und postkolonialen Aspekten ihres Programms und seiner Vermittlung, des Personals und der Kommunikation. Dazu möchte die Kunsthalle die Geschichte Bremens als nach wie vor global vernetzter Stadt des Handels und der Emigration kreativ interpretieren. Das Team beabsichtigt außerdem, Ausstellungsangebot und Rahmenprogramm kulturell vielfältiger zu gestalten und in der Personalentwicklung demographische Entwicklungen stärker zu berücksichtigen.