11.07.2003
Bürgermeister Perschau gratuliert zu diesem Erfolg
Bremens Kultursenator, Bürgermeister Hartmut Perschau, freute sich am Freitag (11.7.2003) darüber, dass vier Bremer Künstlerinnen und Künstler mit Stipendien des Bundes ausgezeichnet wurden.
Die Bremer bildenden Künstler Andree Korpys und Markus Löffler (Künstlergruppe Korpys / Löffler) und die Komponistin Jamillia Jazylbekova haben das begehrte Jahresstipendium 2004 in der Deutschen Akademie Rom Villa Massimo erhalten. Die Bremer Videokünstlerin Astrid Nippoldt erhielt das sechsmonatige Stipendium Cite International des Arts in Paris. Beide Stipendien gehören zu den höchsten Auszeichnungen, die die Bundesrepublik Deutschland an Künstlerinnen und Künstler vergibt.
Bürgermeister Perschau: „Ich gratuliere den Bremischen Künstlerinnen und Künstlern zu ihrem großartigen Erfolg.“ Mit Blick auf die Bremer Bewerbung zur europäischen Kulturhauptstadt fügte Perschau hinzu: „Ich freue mich, wenn der lebendige Kulturstandort Bremen durch junge, motivierte Künstlerinnen und Künstler in Europa bekannt gemacht wird. Die Stipendiaten haben in Rom und Paris die Gelegenheit dazu.“
Die Villa Massimo in Rom ist die größte Einrichtung im Geschäftsbereich der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien. Sie wurde 1910 von dem Industriellen Eduard Arno dem preußischen Staat gestiftet, um den mit dem Rompreis der Preußischen Akademie der Künste in Berlin ausgestatteten bildenden Künstlern zweckmäßige Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten zur Verfügung stellen zu können.
Die Akademie dient heute der Förderung hochbegabter deutscher Künstlerinnen und Künstler im Ausland. Außergewöhnlich qualifizierte und begabte, vorrangig jüngere Künstlerinnen und Künstler der Sparten Bildende Kunst, Musik (Komposition), Literatur und Architektur erhalten die Möglichkeit, sich durch einen einjährigen Studienaufenthalt in Rom mit Wohn- und Ateliermöglichkeiten in der Villa Massimo, eingebunden in das römische und italienische Kulturleben, künstlerisch weiter zu entwickeln.
Andree Korpys, Markus Löffler und Jamillia Jazylbekova waren von einer vom Senator für Kultur berufenen Kunstkommission, der Prof. Dr. Wulf Herzogenrath (Kunsthalle Bremen), Dr. Hartrmut Lück (Radio Bremen), Prof. Dr. Hans-Joachim Manske (Städtische Galerie im Buntentor), Rose Pfister (Senator für Kultur) sowie Prof. Dr.Gert Sautermeister (Universität Bremen) angehörten, als Bremer Vorschlag nominiert.
Eine zentrale Jury, die von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien berufen war, hat unter insgesamt 95 nach einem Länderschlüssel festgelegten Einreichungen aller Bundesländer zehn Stipendiatenplätze vergeben, u.a. an die drei Bremer Künstlerinnen und Künstler.
Damit setzt Bremen als kleinstes Bundesland seine Erfolgsgeschichte Villa Massimo fort. Seit Ende der 60er Jahren war Bremen mit 13 Künstlerinnen und Künstlern in Rom vertreten.
1965
Hans Wilhelm Sotrop (Bildende Kunst)
1967
Ludwig Roselius (Komponist )
Axel Knoop(Bildende Kunst)
Jürgen Alberts (Literatur)
Gerd Peter Eigner (Literatur)
Thomas Hartmann (Bildende Kunst)
Helmut Lamprecht (Literatur)
Waldemar Otto (Bildende Kunst)
1984
Hartmut Neumann (Bildende Kunst)
1993
Achim Manz (Bildende Kunst)
1999
Achim Bitter (Bildende Kunst)
2004
Andree Korpys(Bildende Kunst)
Markus Löffler (Bildende Kunst)
Jamillia Jazylbekova (Komposition)
Die Cite International des Arts in Paris wurde 1957 gegründet und wird von einer französischen Stiftung getragen. In 300 Studios bietet sie Künstlerinnen und Künstlern aus aller Welt zeitlich begrenzte Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten. Die Bundesrepublk Deutschland hat seit 1963 Belegungsrechte und damit die Möglichkeit erworben, jährlich 12 Künstlerinnen und Künstler für je ein halbes Jahr nach Paris zu entsenden. In der Vergangenheit konnte jedes Bundesland nach einem speziellen Belegungsschlüssel Künstlerinnen und Künstler aus den Sparten bildende Kunst, Musik (Komposition) und Architektur direkt für den Aufenthalt benennen.
Seit diesem Jahr nun entscheidet eine von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien eingesetzte Jury über die Vergabe der Stipendiatenplätze. Gefördert werden vorrangig jüngere Künstlerinnen und Künstler, die eine herausragende Qualität erkennen lassen und in ihrer Entwicklung noch offen sind.
Eine Jury hat unter insgesamt 43 nach einem Länderschlüssel festgelegten Einreichungen aller Bundesländer sechs Künstlerinnen und Künstler ausgewählt. Obwohl für 2004 sogar 12 Stipendienplätze zur Verfügung gestanden hätten, wurden nur sechs Stipendien vergeben. Nach Auffassung der Jury entsprachen die restlichen Bewerbungen nicht dem gesetzten hohen Qualitätsmaßstab.