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Senatskanzlei

Von Bremen ins Weltall

Bürgermeister Andreas Bovenschulte besucht "Polaris Raumflugzeuge GmbH" und "DSI Aerospace GmbH"

23.05.2024

Die eine Bremer Firma entwickelt ein revolutionäres Weltraumfahrzeug, die andere baut unter anderem hochkomplexe Festplatten für Satelliten und gilt darin als Marktführer: "Polaris Raumflugzeuge GmbH" und "DSI Aerospace GmbH". Zwei Raumfahrtunternehmen mit dem Label "made in Bremen", die den Ruf Bremens als "City of Space" abermals unterstreichen. Einen Einblick in die beiden Firmen erhielt Bürgermeister Andreas Bovenschulte am gestrigen Mittwoch (22. Mai 2024) im Rahmen seiner regelmäßigen Betriebsbesuche.

Bürgermeister Andreas Bovenschulte lässt sich die Technik des Flugdemonstrators Mira erklären. Personen (v.l.): Mike Schroeder, Senatskanzlei Bremen; Alexander Kopp, CEO Polaris; Siegried Monser, Raumfahrtkoordinator Land Bremen; Bürgermeister Andreas Bovenschulte. Foto: Senatspressestelle
Bürgermeister Andreas Bovenschulte lässt sich die Technik des Flugdemonstrators „Mira“ erklären. Personen (v.l.): Mike Schroeder, Senatskanzlei Bremen; Alexander Kopp, CEO Polaris; Siegried Monser, Raumfahrtkoordinator Land Bremen; Bürgermeister Andreas Bovenschulte. Foto: Senatspressestelle

Polaris: Wie ein Start-Up die Raumfahrt revolutionieren will
Als erstes ging es für Bürgermeister Bovenschulte zum Start-Up "Polaris Raumflugzeuge GmbH". Die Firma entwickelt ein völlig revolutionäres Raumfahrzeug für den Transport von Nutzlasten in den Weltraum, das zugleich auch als Hyperschalltransportsystem verwendet werden kann. Die Besonderheit: Das Raumflugzeug braucht lediglich eine Landebahn und keine klassische Startrampe mehr. Anders ausgedrückt: Flüge ins All könnten künftig von jedem Flughafen der Welt aus möglich sein.

Für seine Missionen wird das Raumflugzeug von zwei verschiedenen Triebwerkstypen angetrieben: Für den Start kommen zunächst herkömmliche Turbinentriebwerke zum Einsatz. Während des Fluges werden dann sogenannte "Aerospike Engines" als Raketentriebwerk gezündet, die den nötigen Schub für den Überschallflug erzeugen. Diese Triebwerke sind eine Eigenentwicklung von Polaris. In 100 Kilometern Höhe kann dann unter anderem bei zehnfacher Schallgeschwindigkeit eine Oberstufe mit Satelliten ausgesetzt werden. Nach erfolgreicher Mission landet das Raumflugzeug wieder horizontal auf einer Landebahn.

Die Firma hat sich 2019 gegründet und beschäftigt derzeit rund 20 Mitarbeitende – bis Ende des Jahres sollen es 35 sein. Um die Technologie zu validieren und die Entwicklung des Raumflugzeugs zu beschleunigen, hat Polaris eine Reihe von kleineren Flugdemonstratoren entwickelt, die bereits mehr als 40 Mal erfolgreich geflogen sind.

Bürgermeister Andreas Bovenschulte: "Hier bei Polaris wird echte Pionierarbeit geleistet. Hat das Start-Up Erfolg, wäre das eine Revolution für die weltweite Raumfahrt, ein Quantensprung in der Raumfahrttechnik. Mich beeindruckt, mit welcher Leidenschaft hier an der Zukunft der Raumfahrt gearbeitet wird und ich wünsche den Beschäftigten und dem Unternehmen alles Gute."

Alexander Kopp, CEO Polaris: "Wir freuen uns sehr über den Besuch von Bürgermeister Bovenschulte und die damit verbundene Anerkennung für die Innovationskraft und das Potenzial unseres Unternehmens. Für uns ist es natürlich eine tolle Gelegenheit, dem Bürgermeister einen Einblick in unsere aktuellen Projekte zu geben. Wir sind sehr stolz darauf, was wir mit unserem noch recht kleinen Team an hervorragenden Ingenieuren immer wieder in kurzer Zeit erreichen. Durch solche Besuche können politische Entscheidungsträger besser verstehen, wie sie Start-ups unterstützen können, ihr volles Potenzial auszuschöpfen und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit der Region zu stärken. Außerdem zeigt es das Engagement der lokalen Regierung für die Förderung von Innovation und Wachstum in Schlüsselindustrien wie der Raumfahrt."


Während des Besuchs bei DSI erhielt Bürgermeister Andreas Bovenschulte einen Rundgang durch die Produktionsräume. Personen (v.l.): Andreas Menge, Director Finance & Operations; Siegried Monser, Raumfahrtkoordinator Land Bremen; Bürgermeister Andreas Bovenschulte; Ole Bischoff, Director Research & Development; Elias Hashem, CEO; Sebastian Brandt, Director Projects. Foto: Senatspressestelle
Während des Besuchs bei DSI erhielt Bürgermeister Andreas Bovenschulte einen Rundgang durch die Produktionsräume. Personen (v.l.): Andreas Menge, Director Finance & Operations; Siegried Monser, Raumfahrtkoordinator Land Bremen; Bürgermeister Andreas Bovenschulte; Ole Bischoff, Director Research & Development; Elias Hashem, CEO; Sebastian Brandt, Director Projects. Foto: Senatspressestelle

DSI Aerospace: Festplatten für Satelliten, On-Board-Rechner und Verschlüsselungssysteme
Nach seinem Besuch bei Polaris ging es für Bürgermeister Andreas Bovenschulte weiter zu DSI Aerospace, einem der größten mittelständischen Raumfahrt-Unternehmen in Deutschland. Die Firma mit Sitz in der Bremer Airportstadt entwickelt und baut Module zur Datenverarbeitung, Kontrollsysteme, Massenspeicher und On-Board-Rechner für Satelliten.

Wegen ihrer schnellen Erdumrundung können Satelliten ihre Daten nicht in Echtzeit an die Bodenstation funken. Sie sammeln ihre Daten deshalb zunächst lokal auf speziellen und hochkomplexen Festplatten, die von DSI hergestellt werden. Diese Festplatten sind empfindlich gegenüber äußeren Einflüssen wie kosmischer Strahlung und extremen Temperaturen. Besonders die Kühlung stellt eine Herausforderung dar, weil die Wärme über die Außenwand des Satelliten abgeführt werden muss, statt durch Lüfter wie bei herkömmlichen Computern.

Wie häufig in der Raumfahrt entstehen die Produkte von DSI in Handarbeit. Jedes Bauteil muss vor Einbau in das Speichersystem intensiv auf Herz und Nieren überprüft werden – eine Reparatur im Weltall ist nur schwer möglich.

Bürgermeister Andreas Bovenschulte: "DSI ist Marktführer bei der Entwicklung digitaler Elektronik für die Raumfahrtindustrie und einziger Anbieter in Deutschland beispielsweise für Massenspeicher. Ich finde: Darauf können wir in Bremen mächtig stolz sein. Denn Unternehmen wie DSI sind es, die uns zur Technologiemetropole des Nordens machen. Ich bedanke mich für den tollen Einblick und den hochinteressanten Austausch."

Elias Hashem, CEO DSI: "Wir waren hocherfreut, Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte bei DSI begrüßen zu dürfen. Während seines Besuchs konnten wir ihm einen umfassenden Einblick in die Historie, die aktuellen Entwicklungen und einen Ausblick auf zukünftige Aktivitäten von DSI geben. Zudem haben wir unsere Wünsche für eine Erhöhung des deutschen Raumfahrtbudgets – ESA und nationale Programme – äußern können. Unsere Erwartungen wurden bei diesem Treffen deutlich übertroffen und wir danken für diesen Austausch zwischen Wirtschaft und Politik."

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Christian Dohle, Pressesprecher des Senats, Tel.: (0421) 361- 2396, E-Mail: christian.dohle@sk.bremen.de