Seit fünf Jahre gibt es sie, und diesmal machen 50 Klassen mit: "Klasse-Frauen: Lernen mal anders", die gemeinsame Schulaktion der Senatorin für Kinder und Bildung und der Bremischen Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau (ZGF), beginnt heute (Montag, 7. März 2016) mit einem kleinen Jubiläum und großem Rekord. Die seit 2011 jedes Jahr um den Internationalen Frauentag am 8. März stattfindende Aktion verzeichnet so viele teilnehmende Schulen wie noch nie. "Das große Interesse der Schulen zeigt, dass wir mit der Aktion einen Nerv treffen und dass Vorbilder den Unterricht bereichern und Akzente setzen können", so Landesfrauenbeauftragte und ZGF-Leiterin Ulrike Hauffe.
Im Rahmen der einwöchigen Aktion berichten Bremerinnen mit den unterschiedlichsten Berufskarrieren im Unterricht von sich und ihrem Werdegang, von Hürden und offenen Türen. Mädchen und auch Jungen sollen so ermutigt werden, Wege jenseits möglicherweise schon geprägter Rollenvorstellungen zu entdecken. Das ist die Idee hinter "Klasse-Frauen: Lernen mal anders". "Das Berufswahlverhalten junger Menschen ändert sich nur sehr langsam, Mädchen bevorzugen unverändert dienstleistungsbezogene Berufe oder Studiengänge, Jungen dominieren Naturwissenschaft und Technik", erklärt Bildungssenatorin Claudia Bogedan. "Hier den Fokus zu erweitern und die ganze Bandbreite der Berufe für beide Geschlechter erfahrbar zu machen, ist eine zentrale Herausforderung der Berufsorientierung. Die Aktion ‚Klasse-Frauen‘ ist in diesem Rahmen ein feiner Mosaikstein, der Akzente setzen kann. Deshalb freue ich mich, dass wir von Jahr zu Jahr mehr Interesse der Schulen verzeichnen können."
In diesem Jahr beteiligen sich 50 Klassen und Kurse aus dem gesamten Stadtgebiet von der Grund- bis zur Erwachsenenschule an der Aktion, die noch bis Ende der Woche läuft. In dieser Zeit besuchen 34 Frauen die verschiedenen Klassen für zwei Schulstunden, sämtlich ehrenamtlich, und stellen sich den Fragen der Schülerinnen und Schüler. Mit dabei sind u.a. eine Feuerwehrfrau, eine Kfz-Gutachterin, die Landesdatenschutzbeauftragte, die Stadtbibliotheksdirektorin, einige Hochschulprofessorinnen mit mathematisch-naturwissenschaftlichen Profilen oder Geschäftsführerinnen verschiedenster Unternehmen und Institutionen. "Es geht uns bei den ‚Klasse-Frauen‘ in erster Linie um Berufsbilder, die von tradierten Rollenklischees abweichen, aber es geht uns auch um persönliche Lebenswege und darum, dass Schülerinnen und Schüler erfahren, wie die Frau ihren Weg gegangen ist, welche Hindernisse sie überwunden hat. Ich könnte das auch schaffen – wenn dieser Gedanke bei dem einen oder anderen Kind aufkommt, dann haben wir viel erreicht", so Ulrike Hauffe.
Foto: Kerstin Rolfes