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Die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung

Vorsicht bei der Nutzung von Gartenbrunnen

Informationen über Regionen mit belastetem Grundwasser im Internet

05.04.2013
Das neue Faltblatt
Das neue Faltblatt

Aus Anlass der beginnenden Gartensaison bittet das Umweltressort um Vorsicht bei der Nutzung von Grundwasser aus Gartenbrunnen. Alle Anwohnerinnen und Anwohner in den betroffenen Gebieten sind in den letzten Jahren per Brief gewarnt worden, ihre Brunnen vorsorglich nicht zu nutzen. Wer trotzdem unsicher ist, ob sein Grundstück in einem solchen Gebiet liegt, kann sich im Internet informieren unter www.umwelt.bremen.de (Boden/ Altlasten - altlastenbedingte Grundwasserverunreinigungen). Dort findet man Detailkarten der betroffenen Gebiete.

An vielen Stellen in Bremen und Bremerhaven ist das Grundwasser durch Altlasten verunreinigt. Das gilt für insgesamt 24 Gebiete unterschiedlicher Größe auf dem Bremer Stadtgebiet und für zwei kleinere Gebiete in Bremerhaven. Ein aktuell viel diskutiertes Beispiel ist die Grundwasserverunreinigung in der Nachbarschaft des Tanklagers Farge. Aktuell ist dort gerade für Teile der Straßen Am Depot, Witteborg, Betonstraße und Am Schützenplatz erstmalig eine Warnung ausgesprochen worden. Eine entsprechende Information wurde am 3. April und gestern (4.4.) an die Anwohnerinnen und Anwohner verteilt. Das Gleiche gilt für ein Gebiet im Bereich Airportstadt Ost.
Aber auch in anderen Stadtteilen gibt es solche Verunreinigungen aus der Vergangenheit, besonders ausgedehnt sind sie in der Neustadt und in Hastedt und Hemelingen zu finden.

Wie kommt es zu einer solchen Empfehlung?
In industriellen und gewerblichen Betrieben werden viele umweltgefährdende Stoffe eingesetzt, mit denen in der Vergangenheit häufig sorglos und fahrlässig umgegangen wurde. So gelangten die Stoffe in den Boden und verschmutzen heute das Grundwasser. Ein breites Umweltbewusstsein und bessere rechtliche und technische Umweltschutzbedingungen haben sich erst in den letzten Jahrzehnten entwickelt. Je intensiver die gewerbliche und industrielle Vornutzung war, desto eher ist mit Boden- und Grundwasserverunreinigungen zu rechnen.
Seit Anfang der 1990er Jahre erhebt die Umweltbehörde im Land Bremen Daten über Altlasten und lässt Boden- und Grundwasseruntersuchungen sowie Sanierungen durchführen. Durch die Untersuchungen werden immer wieder Altlasten und großräumige Grundwasserverunreinigungen festgestellt.
In den Bereichen mit bekannten Grundwasserverunreinigungen wird den Anwohnerinnen und Anwohnern per Hauswurfsendung vorsorglich empfohlen, das Grundwasser aus ihren Gartenbrunnen nicht zu nutzen. Um Missverständnissen vorzubeugen: Das Trinkwasser aus dem Wasserhahn in Bad und Küche ist davon nicht betroffen und kann ohne Bedenken genutzt werden.

Wer ist betroffen?
Da für die Errichtung von Gartenbrunnen in Bremen keine Erlaubnis erforderlich ist, findet keine Prüfung durch die Behörde statt. Die gemeinsame Empfehlung von Gesundheitsamt und Senator für Umwelt, Bau und Verkehr lautet daher: Informieren Sie sich selbst, ob Ihr vorhandener oder möglicherweise geplanter Gartenbrunnen in einem Gebiet mit Grundwasserverunreinigungen liegt. Wenn Sie in einem Gebiet mit Grundwasserverunreinigungen wohnen, sollten Sie Ihren Brunnen nicht benutzen bzw. keinen Brunnen anlegen. Damit schließen Sie ein gesundheitliches Risiko aus.

Der Senator für Umwelt, Bau und Verkehr hat auf seiner Internetseite unter www.umwelt.bremen.de (Boden/ Altlasten - altlastenbedingte Grundwasserverunreinigungen) eine Übersichtskarte mit allen Gebieten veröffentlicht, in denen wegen bekannter Schadstoffbelastungen von der Nutzung von Grundwasser abgeraten wird. Außerdem sind die verteilten Anwohnerinformationen zu jedem dieser Gebiete zu finden. Um gezielt auch neu zuziehende oder innerhalb Bremens umziehende Bürgerinnen und Bürger auf das Problem aufmerksam zu machen, hat der Senator für Umwelt, Bau und Verkehr ein Faltblatt erstellt, das ebenfalls online gestellt ist. Zudem ist beabsichtigt, das Faltblatt im Wartebereich der Meldestellen auszulegen.

Bei Fragen zu den Grundwasserverunreinigungen können Sie sich zusätzlich an Herrn Wessel (361-5352) und Frau Heinken (361-59475) vom Senator für Umwelt, Bau und Verkehr sowie bei gesundheitlichen Fragen an Frau Luther (361-7510) vom Gesundheitsamt wenden.