Ende des Jahres 2015 läuft die urheberrechtliche Schutzfrist für Adolf Hitlers »Mein Kampf« aus. Das Buch wird dann »gemeinfrei«. Es zählt zu den bekanntesten und zugleich berüchtigtsten Büchern der deutschen Geschichte. Bisher wurde eine Verbreitung des Textes vom Freistaat Bayern verhindert, der nach dem Ende des NS-Regimes Inhaber der Rechte an dem Buch wurde.
Seit einigen Jahren wird darüber diskutiert, wie mit dem Text nach dem Ende der Schutzfrist umgegangen werden soll. Das Institut für Zeitgeschichte (IfZ) in München hat eine Expertenkommission gebildet, deren Mitglieder an einer kommentierten Version des Textes arbeiten, um eine seriöse Ausgabe zu produzieren. Die kontroverse Diskussion über den Umgang mit dem Text hält bis heute an, wie die Entscheidung der Bayerischen Staatsregierung vom vergangen Dezember zeigt, die Arbeit an der kommentierten Ausgabe nicht mehr zu unterstützen. Das Münchener Institut für Zeitgeschichte hält dennoch an dem Projekt fest. Über die Arbeit an der Edition berichtet Othmar Plöckinger, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Expertenkommission. Der Titel seines Vortrages lautet:
"Die kommentierte Neuausgabe von 'Mein Kampf': Ende eines Tabus?".
Die Veranstaltung findet am Montag, 20. Januar 2014, um 19:00 Uhr in der Bremer Landeszentrale für politische Bildung, Osterdeich 6, statt.
Zum Vortrag im Rahmen des Programms zum "27. Januar – Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus" laden neben der Landeszentrale für politische Bildung www.lzpb-bremen.de auch die Deutsch-Israelische Gesellschaft Bremen sowie der Verein "Erinnern für die Zukunft e.V." ein.
Zum Referenten: Othmar Plöckinger - Jahrgang 1965; Studium der Geschichte, Germanistik und Mathematik in Salzburg; Mitarbeiter am Editionsprojekt "Mein Kampf" am Institut für Zeitgeschichte in München; wesentliche Publikationen: "Geschichte eines Buches. Adolf Hitlers ‚Mein Kampf‘ 1922-1945" (2006), "Unter Soldaten und Agitatoren. Hitlers prägende Jahre im deutschen Militär 1918-1920" (2013).
Kontakt
Landeszentrale für politische Bildung, Michael Scherer (Referent für Geschichte und Publikationen), Osterdeich 6, 28203 Bremen; Tel. (0421) 361-2098, E-Mail: michael.scherer@lzpb.bremen.de