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Die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung

Wallmühle erhält ihre Flügel wieder

Sanierungsarbeiten termingerecht abgeschlossen

14.03.2013
Die Bremer Wallmühle hat ihre Flügel wieder
Die Bremer Wallmühle hat ihre Flügel wieder

Die Bremer Wallmühle ist wieder komplett. Umweltstaatsrätin Gabriele Friderich und Andrea Jost, Geschäftsführerin von Immobilien Bremen waren zugegen, als heute (14. März 2013) die Sanierung mit dem Anbringen der Mühlenflügel abgeschlossen wurde. „Rechtzeitig vor Frühlingsbeginn ist die Wallmühle wieder in ihrer ganzen Schönheit zu sehen“, sagt Gabriele Friderich. „Ich freue mich, dass Immobilien Bremen die schwierige Sanierung termingerecht fertigstellen konnte.“

Mit der Instandsetzung der Mühle, die zu den meist fotografierten Gebäuden der Hansestadt gehört, war Anfang November begonnen worden. Vorhergehende Überprüfungen des baulichen Zustands hatten ergeben, dass die Substanz des seit 1953 unter Denkmalschutz stehenden Galerieholländers stark angegriffen war., Umfangreiche und denkmalgerechte Sanierungsarbeiten mussten an den Flügeln, der hölzernen Galerie und dem Dach durchgeführt und Teile der Mühlentechnik erneuert werden. Die Baumaßnahmen wurden gezielt in die Herbst- und Wintermonate gelegt, um das zur Sommerzeit prägende Bild der Mühle in den Wallanlagen und den saisonalen Terrassenbetrieb des Restaurants „Kaffeemühle“ nicht zu stören, das während der gesamten Bauzeit geöffnet war.

Freuen sich über die gelungene Arbeit: Umweltstaatsrätin Gabriele Friderich Immobilien Bremen-Geschäftsführerin  Andrea Jost (v.l.n.r.)
Freuen sich über die gelungene Arbeit: Umweltstaatsrätin Gabriele Friderich Immobilien Bremen-Geschäftsführerin Andrea Jost (v.l.n.r.)

Nach dem kompletten Einrüsten der fünfstöckigen, etwa 28 Meter hohen Mühle wurden zunächst die Jalousieklappen und die Bedienelemente der Mühle demontiert. Im nächsten Schritt baute das Unternehmen Vaags, das auf die Sanierung historischer Windmühlen spezialisiert ist, auch die Stahlruten und die vier Flügelelemente und danach die Bruststücke der Mühle sowie die Windrose ab.
Diese Teile sind zwischenzeitlich in der Werkstatt des holländischen Mühlenbauers detailgenau überarbeitet und zum Teil erneuert worden. Dies gestaltete sich deutlich aufwändiger als erwartet, weil auch die so genannten Windbretter der Flügel ausgewechselt werden mussten. Ihre Reparatur wäre ansonsten in wenigen Jahren notwendig geworden. Komplett erneuert wurde die Windrose, die dazu dient, die vier Flügel mit einem Gesamtdurchmesser von 24 Metern in den Wind zu drehen.

Parallel dazu begann die Sanierung des mit Schindeln gedeckten Dachs sowie der hölzernen Galerie, wobei hier unliebsame Überraschungen zutage traten. Denn die Korrosion der für das Tragwerk verwendeten Stahlbauteile war erheblich stärker fortgeschritten als angenommen. Erheblich angegriffen waren auch die tragende Holzkonstruktion und der Belag der Galerie. Diese Mängel konnten die von Immobilien Bremen beauftragten Fachleute erst nach der Demontage vom Gerüst aus erkennen.

Nach erfolgter Sanierung wurden die rund 8000 Dachschindeln in zeitaufwändiger Handarbeit neu gebohrt und nachgeschraubt. Auch die Mühlentechnik im Inneren des Gebäudes ist überprüft und – wo erforderlich – repariert worden. Als Folge der zusätzlichen Maßnahmen, die überdies ein größeres Gerüst erforderten, stieg die vorgesehene Bausumme von 230.000 auf 300.000 Euro an. Trotz der zum Teil widrigen Witterung gelang es den beteiligten Handwerksfirmen, die Arbeiten termingerecht bis Mitte März abzuwickeln.

Bei der Mühle am Herdentor handelt es sich um die letzte von ursprünglich zwölf Windmühlen, die im 19. Jahrhundert auf den aufgegebenen Bastionen der Wallanlagen rund um Bremen errichtet worden waren. Der 1833 nach niederländischem Vorbild durch den Mühlenbaumeister Berend Erling gebaute Galerieholländer befindet seit 1889 im Besitz der Stadt Bremen. Die Mühle wurde 1898 und 1950 durch Brand und Kriegseinwirkung stark beschädigt und anschließend jeweils wieder hergestellt. Die letzte Sanierung hatte 1998 stattgefunden. Im Jahr 2010 waren bereits die Pflasterungen im Außenbereich der Wallmühle für rund 60.000 Euro saniert worden.

Rückfragen: Pressearbeit Immobilien Bremen, Peter Schulz. Tel. 0151–1255 8348 / 0421–34 93 94