"Warum und wozu Wiedergutmachung?" - Unter diesem Titel befasst sich Hans-Gerhard Schmidt mit der Entschädigung von Verfolgten des Nationalsozialismus nach dem Zweiten Weltkrieg. Sein Vortrag im Rahmen des Begleitprogramms zur Ausstellung "Ausplündern und Verwalten – Das Finanzamt Bremen stellt sich seiner NS-Vergangenheit" beginnt am Donnerstag, 26. Februar 2015 um 19 Uhr im "Haus des Reichs", Rudolf-Hilferding-Platz 1 (Raum 208, 2. Etage). Der Eintritt ist frei.
Unverzüglich nach Kriegsende wurde in Bremen von amerikanischen Stellen versucht, die entstandenen Schäden der Verfolgten zu ermitteln um – soweit dies überhaupt möglich war – das erlittene Unrecht "wiedergutzumachen". Gleichzeitig organisierten NS-Verfolgte erste bescheidene Hilfeleistungen für ehemalige Häftlinge aus Gefängnissen und Konzentrationslagern. Aus diesen "organisatorischen Keimzellen" entwickelten sich die Rückerstattung entzogenen Eigentums sowie die Entschädigung für erlittenes Unrecht, was schon bald unter dem umstrittenen Begriff "Wiedergutmachung" zusammengefasst wurde. In den folgenden Jahren und Jahrzehnten verhandelten über 8.000 Verfolgte mit dem Bremer Landesamt für Wiedergutmachung um Renten, Rückerstattung und andere Entschädigungsleistungen.
Die Ausstellung "Ausplündern und Verwalten" bleibt an diesem Tag ab 18 Uhr geöffnet. Besucherinnen und Besucher werden gebeten ab 18 Uhr den rückwärtigen Eingang Auf dem Rövekamp (Ecke Schillerstraße) zu nutzen.