In seiner Weihnachtsansprache, die morgen (24. Dezember 2015) nach den 18-Uhr-Nachrichten von Radio Bremen auf "Bremen Eins" übertragen wird, hat sich Bürgermeister Dr. Carsten Sieling dafür ausgesprochen, das Weihnachtsfest zu nutzen, "um innezuhalten und gemeinsam zusammenzustehen für Freiheit und Demokratie."
Vor dem Hintergrund der zu uns kommenden Flüchtlinge sagte der Bürgermeister: "Es ist unsere humanitäre Pflicht und ein Gebot der Menschlichkeit, dass wir zeigen: Bei uns sind Menschen in Not willkommen!" Und weiter: "Ich nehme aber auch die Sorgen der Menschen sehr ernst, die sich angesichts der großen Zahl der Flüchtlinge fragen, wie unserer Gesellschaft eine gute Integration gelingen kann." Der Bremer Senat werde auch in Zukunft mit aller Kraft daran weiterarbeiten, dass Herausforderungen bewältigt und die Chancen der Zuwanderung zum Wohle aller Menschen in Bremen und Bremerhaven genutzt würden. Sieling: "Es geht mir darum, dass die neuen Mitbürger unsere Sprache lernen, Arbeit finden, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen und ihre Kinder in die Schule schicken können."
Der Bürgermeister dankte in seiner Ansprache auch Polizei und Feuerwehr, Krankenhäusern und den vielen anderen Einrichtungen, die an den Feiertagen arbeiten müssen. Sieling: "Ich weiß das sehr zu schätzen."
Die Ansprache des Präsidenten des Senats der Freien Hansestadt Bremen, Bürgermeister Dr. Carsten Sieling:
"Liebe Bremerinnen und Bremer, liebe Bremerhavenerinnen und Bremerhavener.
Ich hoffe, Sie werden heute Abend gemeinsam mit der Familie, mit Freunden, mit Ihnen wichtigen Menschen Heiligabend feiern.
Weihnachten bietet uns immer auch die Gelegenheit noch einmal zurückzublicken. 2015 war ein überaus ereignisreiches Jahr. Für Bremen, aber auch für mich ganz persönlich. Als Bürgermeister will ich mich mit ganzer Kraft für soziale Gerechtigkeit, für die Sicherung und Schaffung neuer Arbeitsplätze und für die Sanierung unserer Finanzen einsetzen.
Denn diese Dinge gehören für mich untrennbar zusammen, damit Sie als Bürgerinnen und Bürger ihr Leben so führen können, wie Sie es sich für Ihre Kinder, Ihre Enkel, Ihre Freunde und auch sich selbst wünschen. So verstehe ich den Sinn und Zweck unseres politischen Zieles, die Selbständigkeit und den sozialen Zusammenhalt unseres Bundeslandes zu sichern.
Deshalb habe ich mich auch sehr gefreut, dass es gerade vor wenigen Wochen gelungen ist, nach langen Verhandlungen einen Durchbruch für die finanzielle Zukunftssicherung Bremens zu erreichen.
2015 haben uns aber leider auch sehr erschreckende Nachrichten erreicht:
Die schlimmen Attentate von Paris haben uns Bedrohungen gezeigt, die wir nicht für möglich gehalten haben. Und sie haben die Grundwerte unserer Demokratie angegriffen. Mein tiefes Mitgefühl gilt allen, die einen nahen Menschen durch diese feigen terroristischen Anschläge verloren haben.
Weihnachten sollten wir nutzen, um innezuhalten und gemeinsam zusammenzustehen für Freiheit und Demokratie.
Gerade deshalb ist es auch wichtig, dass wir den Menschen, die vor Terror und Krieg in ihrer Heimat zu uns fliehen, einen sicheren Hafen bieten.
Es ist unsere humanitäre Pflicht und ein Gebot der Menschlichkeit, dass wir zeigen: Bei uns sind Menschen in Not willkommen!
Ich nehme aber auch die Sorgen der Menschen sehr ernst, die sich angesichts der großen Zahl der Flüchtlinge fragen, wie unserer Gesellschaft eine gute Integration gelingen kann.
Der Bremer Senat wird im neuen Jahr mit aller Kraft daran weiterarbeiten, dass wir die vor uns liegenden Herausforderungen bewältigen und dass wir die Chancen der Zuwanderung zum Wohle aller Menschen in unseren wachsenden Städten nutzen.
Es geht mir darum, dass die neuen Mitbürger unsere Sprache lernen, Arbeit finden, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen und ihre Kinder in die Schule schicken können.
All das wird nur möglich durch das ehrenamtliche Engagement der vielen Menschen in Bremen und Bremerhaven, die Verantwortung übernehmen, die anpacken und anderen helfen.
Ich danke auch denen, die spenden oder auf andere Weise ihre Offenheit und Aufnahmebereitschaft zeigen.
Sie alle sind unschätzbar wichtig für unsere Gesellschaft und für den sozialen Zusammenhalt hier bei uns.
Ohne das enorme Engagement aller Beteiligten wäre die Bewältigung dieser großen Gemeinschaftsaufgabe in den vergangenen Monaten nicht so gut gelungen!
Ihnen allen gebührt großer Respekt und Dank.
Als Senat wissen wir aber auch, dass wir vielen Menschen in Bremen und Bremerhaven in diesen Zeiten einiges abverlangen.
Mein Dank richtet sich an die vielen Sportvereine, Sportlerinnen und Sportler, die die Notunterbringung Geflüchteter in ihren Sportstätten mit großer Solidarität tragen.
Und mein Dank geht an diesem Abend auch an alle, die heute und in den nächsten Tagen arbeiten müssen: In den Behörden, bei der Polizei, der Feuerwehr, in Krankenhäusern, in der Altenpflege, in sozialen Einrichtungen, Initiativen und Verbänden und den vielen anderen Dienstleistungsbereichen.
Ich weiß das sehr zu schätzen.
Im Namen des Senats und ganz persönlich wünsche ich Ihnen allen ein frohes und friedliches Weihnachtsfest und für das neue Jahr Frieden, Gesundheit, Erfolg und Glück."