Senatorin Stahmann dankt Beiräten für Zustimmung
06.03.2015Die Stadtteilbeiräte Hemelingen und Walle haben gestern Abend (Donnerstag, 5. März 2015) der Unterbringung von insgesamt fast 500 jugendlichen und erwachsenen Flüchtlingen zugestimmt. Damit können die Arbeiten für die Nutzung von drei weiteren Immobilien in Auftrag gegeben werden. Zwei weitere Immobilien im Walle können ihre Kapazitäten ausweiten. "Ich freue mich, dass die Bereitschaft zur Aufnahme von Flüchtlingen in den beiden Stadtteilen nicht nachlässt", sagte die Senatorin. Sie habe im Gegenteil den Eindruck, dass die Offenheit inzwischen zugenommen habe: "Wir haben in den vergangenen sieben Jahren fast 6.000 Flüchtlinge im Land Breme aufgenommen, davon die Hälfte allein 2013 und 2014. Anfängliche Befürchtungen in Teilen der Bevölkerung im Umfeld neuer Flüchtlingseinrichtungen haben sich nicht bestätigt", sagte sie. "Und jetzt ist zu spüren, dass insgesamt mehr Gelassenheit mit den neuen Nachbarn eingekehrt ist."
In Hemelingen haben die Stadtteilpolitiker der Einrichtung eines Übergangswohnheims an der Stolzenauer Straße zugestimmt. Die viergeschossige Immobilie aus dem Jahr 1962 war zuletzt von der Brekom als Büro- und Verwaltungsgebäude genutzt worden und befindet sich baulich in einem guten Zustand. Hier sollen 170 Menschen einen Platz zum Leben finden. Nach dem anstehenden Umbau steht das Gebäude voraussichtlich spätestens zum Jahresende zur Verfügung, als Mietdauer sind zehn Jahre vereinbart.
Der Beirat Walle hat der Nutzung des ehemaligen Zollamtsgebäudes an der Hans-Böckler-Straße zugestimmt. Nach dem Umbau, unter anderem mit den erforderlichen Kanalsanierungsarbeiten, soll es für die Dauer von einem Jahr bis zu 100 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aufnehmen, die von einem Jugendhilfeträger qualifiziert betreut werden. Zugestimmt haben die Ortspolitiker auch der Aufnahme weiterer Jugendlicher im Hostel Zollhaus in Walle. Dort leben bereits heute 20 Jugendliche, die ohne ihre Eltern nach Bremen geflohen sind, ihre Zahl soll jetzt auf 50 aufgestockt werden. Im Gegenzug wurde zugesichert, dass die die nötigen Bedingungen für die Aufnahme der zusätzlichen Flüchtlinge die entsprechenden Rahmenbedingungen geschaffen werden (etwa: Spielplatzsanierung; Deutschkurse). Senatorin Anja Stahmann: "Ich bin besonders erleichtert, dass der Stadtteil Walle der Aufnahme der Jugendlichen, die ja leider wegen einer kleine Gruppe schwieriger junger Männer stigmatisiert sind, so positiv gegenübersteht." Darin zeige sich, dass auch die Erfahrungen mit den jungen Menschen weit überwiegend positiv und bereichernd seien.
Schließlich hat der Beirat Walle auch den Plänen zugestimmt, das von der Firma "Dr. Hübotter Grundstücks GmbH" geplante Port Hotel am Überseetor, Ecke Waller Gemeinheit, für rund 120 Flüchtlinge zu nutzen. Auf sieben Geschossen sollen 35 Appartements mit eigenen Küchen und Nasszellen entstehen. Es wird mit einer Bauzeit von rund zwölf Monaten gerechnet, das Übergangswohnheim kann also voraussichtlich im Frühjahr 2016 den Betrieb aufnehmen. Außerdem kann mit dem gestrigen Beschluss nun der Modulbau an der Nordstraße um zwei kleine Module für insgesamt 60 Menschen erweitert werden, die Module könnten im Spätherbst dieses Jahres zur Verfügung stehen.
Inzwischen ist auch der Vertrag für das künftige Übergangswohnheim an der Gabriel-Seidl-Straße in Schwachhausen unterschrieben, in dem rund 70 Menschen Platz finden können. Die erforderlichen Umbauarbeiten an dem seit Jahren leerstehenden ehemaligen Seniorenheim halten sich in überschaubarem Umfang. Damit sind die vertraglichen Voraussetzungen geschaffen, um das Projekt weiter betreiben zu können. "Wir hoffen auf eine Nutzung zum Spätsommer", sagte Senatorin Stahmann.