Das Tierschutzgesetz wird derzeit von der Bundesregierung überarbeitet. Allerdings besteht die Befürchtung, dass der Entwurf weit hinter den erforderlichen Änderungen im Tierschutzrecht zurückbleiben wird. "Was wir brauchen, ist ein wirksames Tierschutzgesetz und einen effektiven Vollzug dieses Gesetzes", fordert daher die Landestierschutzbeauftragte Prof. Dr. Sibylle Wenzel anlässlich des Welttierschutztages am 4. Oktober 2023. "Ehrlicher Tierschutz darf nicht an einem faulen Kompromiss scheitern, bei dem der Fokus auf wirtschaftliche Gesichtspunkte gelegt wird – wir haben es hier mit fühlenden Lebewesen zu tun, deren Bedürfnisse zu respektieren sind", sagt Wenzel.
Der gesetzliche Schutz der Tiere gelte auch 21 Jahre, nachdem der Tierschutz als Staatsziel in das Grundgesetz aufgenommen wurde, nach wie vor als unzureichend und lückenhaft. Ein Skandal in Schlachthöfen und landwirtschaftlichen Tierhaltungsbetrieben jage den nächsten. Auf der anderen Seite sei in der Gesellschaft ein ethischer Wertewandel zu beobachten, dem der Gesetzgeber nun endlich gerecht werden müsse, so Wenzel. Jetzt bestehe die Chance, längst überfällige Verbesserungen für die Tiere zu schaffen. Dies beinhalte unter anderem das Verbot von Langstreckenlebendtiertransporten, das Verbot der Zucht von Tieren, die ihr Leben lang unter Zuchtmerkmalen wie einer zu kurzen Nase oder abgeknickten Ohren leiden, die Beschränkung des Handels und der Haltung von Heimtieren auf Tiere, die für Privatpersonen geeignet sind sowie eine Anhebung des Strafrahmens für Tierschutzstraftaten.
"Wenn der Bundesgesetzgeber unsere Mitgeschöpfe ehrlich schützen will, wird er mit einem neuen Tierschutzgesetz den Weg hierfür bereitstellen", hofft Wenzel.
Ansprechpartnerin für die Medien:
Prof. Dr. Sibylle Wenzel, Landestierschutzbeauftragte Bremen, E-Mail: sibylle.wenzel@landestierschutz.bremen.de; Tel.: (0421) 361-92030