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Die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft

Wichtiger Impuls für kalte Nahwärmenetze in Bremen

Klimasenatorin erlässt Richtlinie zur Förderung von Pilotprojekten

15.08.2024

Sogenannte "Anergienetze" auf der Grundlage von erneuerbaren Energien oder Abwärme können einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung der Wärmeversorgung leisten. Während solche Netze bereits erfolgreich in Neubaugebieten funktionieren, gibt es bisher kaum Erfahrung damit in bestehenden Quartieren. Daher fördert die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft nun Pilotprojekte von zivilgesellschaftliche Initiativen, die ein solches kaltes Nahwärmenetz im Gebäudebestand errichten möchten. Einer entsprechenden Richtlinie hat die Deputation für Umwelt, Klima und Landwirtschaft heute (15. August 2024) zugestimmt.

Dazu die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft Kathrin Moosdorf: "Wir lassen die Bürgerinnen und Bürger bei der Wärmewende nicht alleine. Jetzt stellen wir Fördergeld bereit, um Pioniere auf ihrem Weg zu einer klimaneutralen Wärmeversorgung zu unterstützen. In der Stadt Bremen gibt es bereits verschiedene Initiativen, die sich engagiert für ein kaltes Nahwärmenetz in ihrem Quartier einsetzen. Von den Erfahrungen dieser Vorreiter können wir alle profitieren, denn sie zeigen uns möglicherweise eine weitere Option auf, wie wir in Bremen und Bremerhaven künftig klimaneutral heizen können." Solche Netze können eine interessante Variante in innerstädtischen Bereichen mit Reihenhausbebauung sein, wenn andere klimafreundliche Wärmequellen wie Fernwärme und dezentrale Wärmepumpen nicht oder nur mit Einschränkungen zur Verfügung stehen.

Die heute beschlossene Richtlinie unterstützt zivilgesellschaftliche Initiativen bei ersten, besonders risikobehafteten Umsetzungsschritten für ein Anergienetz in einem Pilotgebiet. So sind Untersuchungen zur Lokalisierung von bestehenden Versorgungsleitungen und Probebohrungen bzw. geothermische Tests förderfähig. Ebenso sind Untersuchungen zur technischen und wirtschaftlichen Umsetzbarkeit von der Förderrichtlinie erfasst, um Erkenntnisse für zukünftige Anergienetze zu gewinnen. Das Landesprogramm ist zunächst auf drei Jahre Dauer angelegt. Die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft stellt insgesamt 300.000 Euro zur Verfügung und es sollen drei Pilotprojekte gefördert werden.

Hintergrund

Anergienetze oder "kalte Nahwärmenetze" sind eine technische Variante eines Wärmeversorgungsnetzes. Hierbei wird Erdwärme aus geringer Tiefe mit geringen Temperaturen genutzt. Mit einer Wärmepumpe kann daraus klimaneutral Wärme erzeugt werden. Ein Anergienetz auf der Grundlage von Erdwärmesonden ermöglicht den Verzicht auf dezentrale Luft-Wärme-Pumpen und könnte so die Nutzung erneuerbarer Energiequellen im eng bebauten städtischen Raum voranbringen.

Ansprechpartnerin für die Medien:
Ramona Schlee, Pressesprecherin bei der Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft, Tel.: (0421) 361-96269, E-Mail: ramona.schlee@umwelt.bremen.de