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Senatskanzlei

Wie Jugendliche im Stadtteil mitwirken: Rathaus präsentierte zahlreiche Beispiele

04.02.2011

„Was wir hier heute sehen und hören, das macht Mut!“ Mit diesem Eindruck von einem bisher einmaligen Workshop im Bremer Rathaus stand Bürgermeister Jens Böhrnsen gestern Abend (3.2.2011) nicht allein da. Der historische Festsaal hatte sich zu einem beeindruckenden Forum für Jugendbeteiligung im Stadtteil gewandelt. An Stellwänden, in Interviews und Beiträgen präsentierten Jugendliche zahlreiche Beispiele dafür, wie Mitwirkung und Mitbestimmung in ihren Stadtteilen funktioniert. Rund 180 Jugendliche, Beiratsmitglieder, Abgeordnete und Behördenmitarbeiter waren gekommen, um bisher Erreichtes vorzustellen, aber auch um neue Ideen und Perspektiven zu diskutieren und andere anzustoßen, sich auch in ihren Stadtteilen aktiv zu beteiligen. Als Moderatorinnen führten Heike Blanck, zuständig für Jugendbeteiligung in der Senatskanzlei und Anne Dwertmann vom LidiceHaus ebenso engagiert wie kompetent durch den kurzweiligen Abend.

Bürgermeister Böhrnsen begrüßt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops zum Thema Jugendbeteiligung im Stadtteil
Bürgermeister Böhrnsen begrüßt die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops zum Thema Jugendbeteiligung im Stadtteil

Die Intensivierung der Jugendarbeit in den Stadtteilen ist ein Schwerpunkt in der Regierungsvereinbarung. „Wir bekommen heute hier einen tollen Eindruck davon, was in unserer Stadt an Beteiligungsprojekten bereits läuft“, so Bürgermeister Böhrnsen, dem Jugendbeteiligung ein besonderes Anliegen ist. „Demokratie heißt mitmachen“ sagte Böhrnsen und wies in diesem Zusammenhang auf die Senkung des Wahlalters auf 16 Jahre hin. „In keinem anderen Bundesland kann man sich bereits mit 16 Jahren einmischen und wählen gehen. Diese Regelung hat große bundesweite Beachtung gefunden.“ Er hoffe, dass die jungen Leute von diesem Recht auch intensiv Gebrauch machen werden.

In einigen Stadtteilen wie zum Beispiel in Huchting oder Burglesum haben sich bereits Jugendbeiräte gegründet, in Gröpelingen ist es das Jugendparlament oder in Vegesack das Jugendforum. Auch in der Spiellandschaft Stadt wirken junge Leute mit, etwa bei der Gestaltung von Jugendhäusern, Bolzplätzen oder Freibädern. Sie entscheiden mit, wenn es um Flächen für ihre Kunst geht, um Events oder Partys mit Jugendbands. „Urban culture“ ist ein Projekt, bei dem Jugendliche ihre Ideen und Bedürfnissen bei der Umgestaltung öffentlicher Flächen einbringen – beispielsweise des Bahnhofsvorplatzes, der Schlachte oder des Domshofes.
Der Workshop im Rathaus gab Gelegenheit, diese und andere Beispiele von praktizierter Mitbestimmung kennen zu lernen, mit den Akteuren zu sprechen und Erfahrungen auszutauschen. Diese Möglichkeit nutzen viele Mitglieder aus Beiräten, die bisher noch keine Jugendbeteiligung auf den Weg gebracht haben. Zugleich ließen die Veranstalter - Senatskanzlei, dem Amt für Soziale Dienste und dem LidiceHaus - genügend Raum, in kleinen Gruppen neue Ideen zu entwickeln oder sich darüber zu verständigen, was Jugendliche für eine gute Mitarbeit im Stadtteil brauchen. Die Ergebnisse dieses „Brainstormings“ werden jetzt in einer Dokumentation zusammen getragen, ausgewertet und für die weitere Arbeit in den Stadtteilen zur Verfügung gestellt.

Foto: Senatspressestelle