Sie sind hier:
  • Pressemitteilungen
  • Archiv
  • Wirtschaftsförderungsausschüsse schaffen Voraussetzung für Ansiedlung des Fraunhofer-Instituts

Die Senatorin für Bau, Mobilität und Stadtentwicklung

Wirtschaftsförderungsausschüsse schaffen Voraussetzung für Ansiedlung des Fraunhofer-Instituts

15.03.2007

„Eine Riesenchance für Bremerhaven“

Die Wirtschaftsförderungsausschüsse haben heute (15.3.2007) der Finanzierung der Maßnahme "Fraunhofer Center für Windenergie und Meerestechnik zugestimmt. Dieser zweite Bauabschnitt des CWMT, bestehend aus einer zweiten Prüfstandshalle für das Kompetenzzentrum Rotorblatt und einem Neubau für Büro-, Werkstatt- und Laborräume - zielt darauf ab, Bremerhaven und das Land Bremen als deutsches Kompetenzzentrum für Rotorblätter sowie für Meerestechnik weiter auszubauen. Ronald-Mike Neumeyer, Senator für Bau, Umwelt und Verkehr, bezeichnete den Beschluss als Riesenchance für Bremerhaven: „Dies ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg, Bremerhaven zum herausragenden Standort für die Windenergie und die maritime Industrie insgesamt zu entwickeln.“ Durch den Ausbau des CWMT einschließlich des Bereichs der Meerestechnik sollen bis zu 39 hochqualifizierte Arbeitsplätze entstehen. Wirtschaftssenator Jörg Kastendiek ergänzte: „Jetzt haben wir bei den Verhandlungen mit ansiedlungsinteressierten Unternehmen der Windbranche noch ein weiteres Argument. Eine solche Einrichtung kann kein anderer Standort bieten.“ Für die Wissenschaftslandschaft Bremerhavens ist das CWMT zudem eine große Bereicherung und eine gute Ergänzung der auf Wind und Meerestechnik ausgerichteten Hochschule.

Wesentlich größer ist die Zahl der Arbeitsplätze, die mittelbar durch das Zentrum erwartet werden können. Hierbei spielen alle Aktivitäten im Land Bremen im Bereich Windenergie, die auf der Basis der Senatsstrategie „On- und Offshore-Windkraft in Bremen und Bremerhaven“ entwickelt und durchgeführt werden, in der Gesamtschau eine Rolle. So ergeben sich arbeitsplatzschaffende Effekte etwa durch die Tätigkeiten des Firmennetzwerkes Windenergie-Agentur Bremerhaven/Bremen (wab) und der Forschungs- und Koordinierungsstelle Windenergie an der Hochschule Bremerhaven (fk-wind) sowie die Herrichtung und Bereitstellung von Gewerbeflächen für Unternehmen, die im Bereich Windenergie tätig sind (vor allem im Gewerbegebiet Luneort). Auch die Bereitstellung von fünf Teststandorten für Windenergieanlagen der 5 MW Klasse in Bremerhaven führt zu einer Schaffung oder zumindest Sicherung von Arbeitsplätzen im Land Bremen.

Der Senator für Wirtschaft und Häfen, der rund die Hälfte der heute für den Aufbau des CWMT beschlossenen Mittel zur Verfügung stellt, führt zur Zeit gemeinsam mit der Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung Stadtentwicklung mbH (BIS) zahlreiche Ansiedlungsgespräche mit führenden deutschen Offshore-Windenergieanlagenherstellern. Wirtschaftssenator Jörg Kastendiek sagte: „Das große Interesse der Industrie am Standort Bremerhaven zeigt, dass wir die richtige Strategie verfolgen. Wir wollen in Bremerhaven durch Vernetzung, eine gute Infrastruktur und aktive Wirtschaftsförderung ein nationales Kompetenzcluster für die Produktion, Dienstleistungen und Logistik im Bereich der Offshore-Windenergie schaffen. Die Seestadt hat zurzeit einen Vorsprung von mehreren Jahren, den wir nutzen müssen“, so Senator Kastendiek. Wir erhoffen uns mittelfristig bis zu 1.000 neue gewerblich-industrielle Arbeitsplätze in Bremerhaven. Der Betrieb des Kompetenzzentrums Rotorblatt unterstützt aktiv diese Zielsetzungen.“

Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit einen Betrag in Höhe von ca. sieben Mio. Euro zur Verfügung gestellt. Mit diesen Mitteln sollen mehrere Prüfeinrichtungen errichtet werden, um das CWMT in seinem zweiter Bauabschnitt zukunftsorientiert aufzustellen. Da diese Mittel nur zweckgebunden verwendet werden dürfen, ist die Errichtung einer Halle sowie von Büro-, Werkstatt- und Laborgebäuden zwingend erforderlich.

Durch den Bau einer Halle für großtechnische Experimentier- und Prüfeinrichtungen und eines Labor-, Werkstatt- und Bürogebäudes soll der Ausbau des CWMT und speziell des dort eingegliederten Kompetenzzentrums Rotorblatt zu einem weltweit wettbewerbsfähigen, in Forschung, Entwicklung und Industrie anerkannten und nachhaltig wirksamen Innovationszentrum ermöglicht werden.

Mittelfristig birgt das derart aufgestellte CWMT bei Vorliegen der Voraussetzungen die Perspektive, sich bei entsprechender strategischer und inhaltlicher Ausweitung zu einem Fraunhofer-Institut in Bremerhaven zu entwickeln.

Das CWMT zielt darauf ab, Bremerhaven und das Land Bremen als den Standort für Rotorblatt-Know-how zu profilieren. Damit wird ein signifikanter Beitrag zur Positionierung des Standortes als Technologie-, Fertigungs- und Logistikstandort für die Windenergieindustrie insgesamt geleistet.

Die Kerntätigkeit der Infrastruktureinrichtung besteht aus Forschung, Entwicklung und Prüfungen an Rotorblättern. Die Tätigkeiten beinhalten die Anwendung von Computersimulationen und experimentellen Verfahren auf Materialien, Flügelverfahren, Bauweisen und technische Zuverlässigkeitsnachweise.

Darüber hinaus soll das CWMT perspektivisch auch im Bereich Meerestechnik weiter entwickelt werden, um das volle Einsatzspektrum des Centers zu nutzen und Synergien zwischen den beiden Bereichen Windenergie und Meerestechnik zu schaffen. Beide Entwicklungsfelder können miteinander verzahnt werden und so gemeinsam zum Erfolg des CWMT und damit der weiteren Profilierung Bremerhavens als Standort maritimer Technologien beitragen.

Die für die Umsetzung der Gesamtmaßnahme erforderlichen Mittel in Höhe von Euro 10.000.000 werden von den Ressorts Bau, Umwelt und Verkehr, Wirtschaft und Häfen sowie Bildung und Wissenschaft zur Verfügung gestellt. Die Bundesmittel werden vom Senator für Bau, Umwelt und Verkehr verwaltet.

Das Projekt soll aus dem EU-Programm „EFRE 2007 – 2013“ finanziert werden. Dieses Programm ersetzt das auslaufende EU-Ziel-2-Programm. Die Genehmigung durch die EU-Kommission wird noch in diesem Jahr erwartet.